Bearbeiten von Ormuz

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== Marco Polo in Hormuz - eine Vorlage für die MOSAIK-Handlung ==
== Marco Polo in Hormuz - eine Vorlage für die MOSAIK-Handlung ==
[[Datei:Ormuz 1.jpg|rechts|gerahmt|Die Freitagsmoschee von Ormuz.]]
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Eine wichtige Vorlage für die [[Runkel-Serie]] stellten die Reisen von [[Marco Polo]] dar. Diese waren den MOSAIK-Machern durch die beiden [[Marco-Polo-Romane]] von [[Willi Meinck]] bekannt, doch stellten sie darüber hinaus auch eigene Recherchen an. Entsprechende Parallelen finden sich vor allem zu Beginn (in den Heften [[103]] und [[104]] werden [[Nicolò und Maffeo Polo|Nicolò, Maffeo]] und Marco Polo sogar namentlich genannt); danach nehmen die Abenteuer Runkels freilich ihren eigenen Lauf. Erst mit der Geschichte um die [[Assassinen]] und der Ankunft im [[Orient]] taucht das Motiv wieder auf und verdichtet sich beim Aufenthalt in Ormuz. In Marco Polos Reiseerzählung ''[[Il Milione]]'' wird berichtet, dass die drei Polos Hormuz ("Cormos", "Cremosa"), von Norden aus Kerman kommend, zunächst auf ihrer Hinreise erreichten (wohl 1272). Vermutlich wollten sie sich hier nach [[China]] einschiffen, doch da die Saison vorüber war und/oder ihnen die Schiffe nicht vertrauenswürdig genug erschienen, kehrten sie um und reisten auf einer alternativen Route zurück nach Kerman ("Cherman") und von dort weiter Richtung Nordosten zur [[Seidenstraße]]. Hier einige Zitate aus Kapitel XXVII "Der lange, große Berghang" des ''Milione'' (nach der Übersetzung von Elise Guignard, S. 54-57):
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Eine wichtige Vorlage für die [[Runkel-Serie]] stellten die Reisen von [[Marco Polo]] dar. Diese waren den MOSAIK-Machern durch die beiden [[Marco-Polo-Romane]] von [[Willi Meinck]] bekannt, doch stellten sie darüber hinaus auch eigene Recherchen an. Entsprechende Parallelen finden sich vor allem zu Beginn (in den Heften [[103]] und [[104]] werden [[Nicolò und Maffeo Polo|Nicolò, Maffeo]] und Marco Polo sogar namentlich genannt); danach nehmen die Abenteuer Runkels freilich ihren eigenen Lauf. Erst mit der Geschichte um die [[Assassinen]] und der Ankunft im [[Orient]] taucht das Motiv wieder auf und verdichtet sich beim Aufenthalt in Ormuz. In Marco Polos Reiseerzählung ''[[Il Milione]]'' wird berichtet, dass die drei Polos Hormuz ("Cormos", "Cremosa"), von Norden aus Kerman kommend, zunächst auf ihrer Hinreise erreichten (wohl 1272). Vermutlich wollten sie sich hier nach [[China]] einschiffen, doch da die Saison vorüber war und/oder ihnen die Schiffe nicht vertrauenswürdig genug erschienen, kehrten sie um und reisten auf einer alternativen Route zurück nach Kerman ("Cherman") und von dort weiter Richtung Nordosten zur Seidenstraße. Hier einige Zitate aus Kapitel XXVII "Der lange, große Berghang" des ''Milione'' (nach der Übersetzung von Elise Guignard, S. 54-57):
{{Zitat|Nach zwei weiteren Tagereisen erreicht man die Küste des Ozeans, wo die Hafenstadt Cormos liegt. Hier legen die indischen Schiffe an. Sie bringen alle Gewürzsorten, Edelsteine, Perlen, Seidenstoffe, Goldtücher, Elfenbein und noch vieles mehr. Die Inder verkaufen da ihre Waren an Händler aus der ganzen Welt. Diese Stadt ist ein großer Warenumschlagplatz. Cormos ist Hauptstadt, zahlreiche Städte und größere Ortschaften gehören zu ihrem Herrschaftsbereich. Der König heißt Ruemedan Acomat. Das Klima ist ungesund, die Hitze ist kaum zu ertragen. Wenn ein fremder Kaufmann hier stirbt, dann bemächtigt sich der König seiner ganzen Habe.<br><br>Ein fein gewürzter Dattelwein wird hier erzeugt. Jeder, der zum erstenmal davon trinkt, erkrankt an Durchfall. Gewöhnt man sich aber daran, ist der Wein wohl bekömmlich, und man wird schön rundlich davon. [...]<br><br>Die Schiffe sind schlecht gebaut und nutzen sich rasch ab, weil sie nicht mit Eisennägeln gefügt sind, sondern nur mit Schnüren geheftet. [...] Gegen Salzwasser sind diese Schnüre und Seile sehr widerstandsfähig. [...] Aber ich sage euch: es ist gefährlich, mit solchen Schiffen zu segeln, von manchem Schiffbruch wäre zu berichten, denn im Indischen Meer gibt es oft heftige Stürme. [...]<br><br>Jetzt aber genug von dieser Stadt. Von Indien rede ich heute nicht, ich komme später im Buch darauf zurück, sobald Zeit und Gelegenheit es erfordern. Wenden wir uns nun dem Norden und seinen Provinzen zu. Wir werden einen anderen Weg einschlagen, hin in das schon genannte Cherman. Die Gegenden, die ich beschreiben will, sind nur von der Stadt Cherman aus zu erreichen. Ich muß noch bemerken, daß König Ruemedan Acomat von Cremosa dem König von Cherman untertan ist.}}
{{Zitat|Nach zwei weiteren Tagereisen erreicht man die Küste des Ozeans, wo die Hafenstadt Cormos liegt. Hier legen die indischen Schiffe an. Sie bringen alle Gewürzsorten, Edelsteine, Perlen, Seidenstoffe, Goldtücher, Elfenbein und noch vieles mehr. Die Inder verkaufen da ihre Waren an Händler aus der ganzen Welt. Diese Stadt ist ein großer Warenumschlagplatz. Cormos ist Hauptstadt, zahlreiche Städte und größere Ortschaften gehören zu ihrem Herrschaftsbereich. Der König heißt Ruemedan Acomat. Das Klima ist ungesund, die Hitze ist kaum zu ertragen. Wenn ein fremder Kaufmann hier stirbt, dann bemächtigt sich der König seiner ganzen Habe.<br><br>Ein fein gewürzter Dattelwein wird hier erzeugt. Jeder, der zum erstenmal davon trinkt, erkrankt an Durchfall. Gewöhnt man sich aber daran, ist der Wein wohl bekömmlich, und man wird schön rundlich davon. [...]<br><br>Die Schiffe sind schlecht gebaut und nutzen sich rasch ab, weil sie nicht mit Eisennägeln gefügt sind, sondern nur mit Schnüren geheftet. [...] Gegen Salzwasser sind diese Schnüre und Seile sehr widerstandsfähig. [...] Aber ich sage euch: es ist gefährlich, mit solchen Schiffen zu segeln, von manchem Schiffbruch wäre zu berichten, denn im Indischen Meer gibt es oft heftige Stürme. [...]<br><br>Jetzt aber genug von dieser Stadt. Von Indien rede ich heute nicht, ich komme später im Buch darauf zurück, sobald Zeit und Gelegenheit es erfordern. Wenden wir uns nun dem Norden und seinen Provinzen zu. Wir werden einen anderen Weg einschlagen, hin in das schon genannte Cherman. Die Gegenden, die ich beschreiben will, sind nur von der Stadt Cherman aus zu erreichen. Ich muß noch bemerken, daß König Ruemedan Acomat von Cremosa dem König von Cherman untertan ist.}}

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