Bearbeiten von Magdeburger Schöffenstuhl

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[[bild:Schöffen.jpg|right|frame|Der Schöffenstuhl von Magdeburg]]
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Der '''Magdeburger Schöffenstuhl''' oder '''Schöffenhof''' ist eine Institution in der [[Johanna-Serie]].
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Der '''Magdeburger Schöffenstuhl''' oder '''Schöffenhof''' ist eine Institution in der [[Stein-der-Weisen-Serie]].
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Es handelt sich hierbei um das weithin als Autorität anerkannte Gericht der Stadt [[Magdeburg]]. Ihm gehören neben dem vorsitzenden Schultheiß - frisch gewählt: Herr [[Kummerloh]]/[[Thilo Weßken|Weßken]] - zehn Schöffen an. Sie sind auf Lebenszeit berufen und keine Mitglieder des Stadtrats.
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Es handlet sich hierbei um das weithin als Autorität anerkannte Gericht der Stadt [[Magdeburg]]. Ihm gehören neben dem vorsitzenden Schultheiß - frisch gewählt: Herr [[Kummerloh]]/[[Thilo Weßken|Weßken]] - zehn Schöffen an. Sie sind auf Lebenszeit berufen und keine Mitglieder des Stadtrats.
Zunächst erfährt man von einer Verhandlung wegen der Wiesen des Dorfes [[Einsiedel]]. Der Schöffenstuhl spricht sie seinem rechtmäßigen Besitzer [[Fennrich von Rabenhorst]] und nicht dem Okkupator [[Arnulf von Wolfenstein]] zu, wie der [[Schultheiß von Hasselbach|Prozessbeauftragte]] des Wolfensteiners diesem berichtet.
Zunächst erfährt man von einer Verhandlung wegen der Wiesen des Dorfes [[Einsiedel]]. Der Schöffenstuhl spricht sie seinem rechtmäßigen Besitzer [[Fennrich von Rabenhorst]] und nicht dem Okkupator [[Arnulf von Wolfenstein]] zu, wie der [[Schultheiß von Hasselbach|Prozessbeauftragte]] des Wolfensteiners diesem berichtet.
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== Historische Quelle ==
== Historische Quelle ==
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In den 1587 erschienenen ''Magdeburgischen Stadtchronicken'' des Magisters Johannes Pomarius (= Johann Baumgart), Pfarrers der Magdeburger St. Petrikirche, wird der Schöffenstuhl ebenfalls erwähnt:
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In den 1587 erschienenen ''Magdeburgischen Stadtchronicken'' des Magisters Johannes Pomarius (= Johann Baumgart, 1514-1578), Pfarrers der Magdeburger St. Petrikirche, wird der Schöffenstuhl ebenfalls erwähnt:
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Anno 1293. Iſt die verenderung mit den Schöppen zu Magdeburg geſchehen/ Denn bißher hatten ſie jhre Schöppen kammer auffm Rathause gehabt/ vnd waren mit zu Rathe gangen/ ſeind aber von der zeit an deſſen hernach erlaſſen worden.{{Ref|1}}
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Anno 1293. Iſt die verenderung mit den Schöppen zu Magdeburg geſchehen/ Denn bißher hatten ſie jhre Schöppen kammer auffm Rathause gehabt/ vnd waren mit zu Rathe gangen/ ſeind aber von der zeit an deſſen hernach erlaſſen worden.
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In der Tat wurden die Schöffen, die bis dahin vom Erzbischof ernannt worden waren, aus dem Rathaus verbannt. Erst nach der Aussöhnung mit dem Erzbischof ([[Erich von Brandenburg]]) entspannte sich die Situation wieder; nach und nach wurde der Schöffenstuhl nunmehr mit Bürgern besetzt.
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In der Tat wurden die Schöffen, die bis dahin vom Erzbischof ernannt worden waren, aus dem Rathaus verbannt. Erst nach der Aussöhnung mit dem Erzbischof (Erich von Brandenburg) entspannte sich die Situation wieder; nach und nach wurde der Schöffenstuhl nunmehr mit Bürgern besetzt.
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Die Darstellung im MOSAIK, derzufolge der Schöffenstuhl im Rathaus tagt, ist demnach ganz knapp [[Anachronismen im Mosaik|anachronistisch]], denn der hier auftretende Schultheiß [[Thilo Weßken]] wurde erst 1294 ernannt. Dass die Schöffen nicht dem Stadtrat angehören durften, ist hingegen historisch gesichert.
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Die Darstellung im MOSAIK, derzufolge der Schöffenstuhl im Rathaus tagt, ist demnach ganz knapp anachronistisch, denn der hier auftretende Schultheiß [[Thilo Weßken]] wurde erst 1294 ernannt. Dass die Schöffen nicht dem Stadtrat angehören durften, ist hingegen historisch gesichert.
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=== Literaturnachweis ===
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== Literaturnachweis ==
*M. Johannes Pomarius, ''Magdeburgische Stadtchronicken'' (1587), hg. vom Freundeskreis Magdeburger Symbole, Dößel 2007.
*M. Johannes Pomarius, ''Magdeburgische Stadtchronicken'' (1587), hg. vom Freundeskreis Magdeburger Symbole, Dößel 2007.
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=== Anmerkung ===
 
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{{Fußnote|1|Zur Orthographie des Johannes Pomarius ist folgendes zu erläutern: Das kleine s wird nur im Auslaut gesetzt, sonst wird der s-Laut mit dem langen ſ wiedergegeben. Die Umlaute sind mit darübergesetztem kleinem e dargestellt, weshalb sie hier in der Wiedergabe tatsächlich als solche erscheinen. Die Laute u und i werden im Anlaut mit v bzw. j wiedergegeben. Der Schrägstrich / ist eine Vorform des Kommas.}}
 
== Der Schöffenhof tritt in folgendem Mosaikheft zusammen ==
== Der Schöffenhof tritt in folgendem Mosaikheft zusammen ==
  [[387]]
  [[387]]
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[[Kategorie:Johanna-Serie (Organisation)]]
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[[Kategorie:Stein-der-Weisen-Serie (Organisation)]]
[[Kategorie:Richter und Anwälte]]
[[Kategorie:Richter und Anwälte]]

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