Bearbeiten von Koinos

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[[bild:Koinos Digedags.PNG|right|frame|Der mannhafte General ist kein Geringerer als Koinos]]
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'''Koinos''' († 326 v. Chr.) war ein makedonischer General und Feldherr [[Alexander der Große|Alexanders des Großen]], der sowohl im [[Mosaik von Hannes Hegen]] als auch im [[Mosaik ab 1976]] einen Auftritt hat. Er gesellt sich damit in die Reihe einer erlesenen Schar, denn außer ihm hatten nur [[Ludwig XIV.]], [[Kublai Khan]] und [[Christian Huygens]] einen Auftritt in beiden Heftreihen. Bemerkenswert ist, dass der Name Koinos im MOSAIK nirgendwo erwähnt wird. Dennoch lassen sich zwei handelnde Figuren eindeutig ihm zuordnen, wie ein Blick in die historisch überlieferten Begebenheiten und ein Vergleich mit den Personen im Mosaik beweist.
'''Koinos''' († 326 v. Chr.) war ein makedonischer General und Feldherr [[Alexander der Große|Alexanders des Großen]], der sowohl im [[Mosaik von Hannes Hegen]] als auch im [[Mosaik ab 1976]] einen Auftritt hat. Er gesellt sich damit in die Reihe einer erlesenen Schar, denn außer ihm hatten nur [[Ludwig XIV.]], [[Kublai Khan]] und [[Christian Huygens]] einen Auftritt in beiden Heftreihen. Bemerkenswert ist, dass der Name Koinos im MOSAIK nirgendwo erwähnt wird. Dennoch lassen sich zwei handelnde Figuren eindeutig ihm zuordnen, wie ein Blick in die historisch überlieferten Begebenheiten und ein Vergleich mit den Personen im Mosaik beweist.
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== Historischer Hintergrund der „Meuterei“ ==
== Historischer Hintergrund der „Meuterei“ ==
[[bild:Koinos Abrafaxe 2.PNG|left|x250px|thumb|Koinos ist seeehr wütend]]
[[bild:Koinos Abrafaxe 2.PNG|left|x250px|thumb|Koinos ist seeehr wütend]]
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Nach der [[Schlacht am Hydaspes]], während dieser Koinos übrigens als Hipparch die Reiterei befehligte, die mit ihrem Umgehungsmanöver den Sieg gegen [[König Poros]] ermöglicht hatte, zog das Heer Alexanders weiter ostwärts und eroberte die Stadt Sangala (heute: Sialkot) unter für die Makedonen ungewöhnlich hohen Verlusten. Der Sieg wurde am Ende unter anderem deshalb ermöglicht, weil König Poros, nun in Alexanders Diensten, mit Unterstützungstruppen anmarschierte.
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Nach der [[Schlacht am Hydaspes]], während dieser Koinos übrigens als Hipparch die Reiterei befehligte, die mit ihrem Umgehungsmanöver den Sieg gegen [[König Poros]] ermöglicht hatte, zog das Heer Alexanders weiter ostwärts und eroberte die Stadt Sangala (heute: Sialkot) unter für die Makedonen ungewöhnlich hohen Verlusten. Der Sieg wurde am Ende unter anderem deshalb ermöglicht, weil König Poros mit Unterstützungstruppen anmarschierte.
Die Kampfmoral war nun jedoch am Boden. Der Regen durchnässte unaufhörlich die Kleidung, die Männer waren in den letzten  Jahren 18.000 km marschiert, man hatte gehungert, die Pferde waren fußkrank und die Wagen im aufgeweichten Gelände nicht zu gebrauchen. Am Fluss Hyphasis (heute: Beas) ließ Alexander lagern. Örtliche Fürsten hatten ihm von einem gewaltigen Königreich jenseits des Indus, am Unterlauf des gewaltigen Flusses Ganges, berichtet. Dieses Reich des Königs Xandrames sei fruchtbar, es gebe dort Elefanten. Allerdings auch eine 200.000 Mann starke Fußarmee, eine ebenso starke Kavallerie, 4.000 Kriegselefanten und 2.000 Streitwagen. Alexander ließ bei Poros nachfragen, der diese Angaben bestätigen konnte und dem Makedonen weiterhin erklärte, Xandrames sei ein Mann aus dem Volk, nur durch Intrigen an die Macht gekommen und vermutlich leicht zu stürzen, wenn man sich die örtlichen Intrigen zunutze machen konnte. Für Alexander waren die Aussichten, ein so ehrwürdiges Königreich zu unterwerfen, äußerst verlockend.
Die Kampfmoral war nun jedoch am Boden. Der Regen durchnässte unaufhörlich die Kleidung, die Männer waren in den letzten  Jahren 18.000 km marschiert, man hatte gehungert, die Pferde waren fußkrank und die Wagen im aufgeweichten Gelände nicht zu gebrauchen. Am Fluss Hyphasis (heute: Beas) ließ Alexander lagern. Örtliche Fürsten hatten ihm von einem gewaltigen Königreich jenseits des Indus, am Unterlauf des gewaltigen Flusses Ganges, berichtet. Dieses Reich des Königs Xandrames sei fruchtbar, es gebe dort Elefanten. Allerdings auch eine 200.000 Mann starke Fußarmee, eine ebenso starke Kavallerie, 4.000 Kriegselefanten und 2.000 Streitwagen. Alexander ließ bei Poros nachfragen, der diese Angaben bestätigen konnte und dem Makedonen weiterhin erklärte, Xandrames sei ein Mann aus dem Volk, nur durch Intrigen an die Macht gekommen und vermutlich leicht zu stürzen, wenn man sich die örtlichen Intrigen zunutze machen konnte. Für Alexander waren die Aussichten, ein so ehrwürdiges Königreich zu unterwerfen, äußerst verlockend.
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== Der historische Koinos ==
== Der historische Koinos ==
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Koinos war der Schwiegersohn des berühmten Generals Parmenion. Er nahm an allen Schlachten des Asienfeldzuges Alexanders teil und befehligte dabei die besten Fußtruppen des Heeres. Seine Phalanx (bestehend aus etwa 10.500 Soldaten) wurde in den Schlachten stets am äußersten rechten Flügel aufgestellt. In der Tradition des makedonischen Heeres befehligten die Kommandeure mit dem höchsten Ansehen jeweils die um so weiter rechts stehenden Truppen. Wie schon erwähnt, befehligte er in der Schlacht am Hydaspes die Reiterei, die die rechte Flanke der Inder unter Poros umging, dessen Reiterei schlug und den Fußtruppen in den Rücken fiel. <br>
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Koinos war der Schwiegersohn des berühmten Generals Parmenion. Er nahm an allen Schlachten des Asienfeldzuges Alexanders teil und befehligte dabei die besten Fußtruppen des Heeres. Seine Phalanx wurde in den Schlachten stets am äußersten rechten Flügel aufgestellt. In der Tradition des makedonischen Heeres befehligten die Kommandeure mit dem höchsten Ansehen jeweils die um so weiter rechts stehenden Truppen. Wie schon erwähnt, befehligte er in der Schlacht am Hydaspes die Reiterei, die die rechte Flanke der Inder unter Poros umging, dessen Reiterei schlug und den Fußtruppen in den Rücken fiel. <br>
Koinos konnte es sich daher aufgrund seines Status' am ehesten leisten, dem König zu widersprechen. Sein Sieg war bemerkenswert, die Demütigung Alexanders aber auch. Und so ist es nicht verwunderlich, dass der tapfere General seinen Widerspruch nur um wenige Wochen überlebte. Angeblich starb er sehr kurzfristig und überraschend an einer Krankheit, doch schon antike Autoren vermuteten, dass Alexander dabei seine Hand im Spiel hatte. Immerhin gewährte er dem General ein prunkvolles Staatsbegräbnis. <br>
Koinos konnte es sich daher aufgrund seines Status' am ehesten leisten, dem König zu widersprechen. Sein Sieg war bemerkenswert, die Demütigung Alexanders aber auch. Und so ist es nicht verwunderlich, dass der tapfere General seinen Widerspruch nur um wenige Wochen überlebte. Angeblich starb er sehr kurzfristig und überraschend an einer Krankheit, doch schon antike Autoren vermuteten, dass Alexander dabei seine Hand im Spiel hatte. Immerhin gewährte er dem General ein prunkvolles Staatsbegräbnis. <br>
Möglich ist aber auch, dass Koinos tatsächlich krank war, und diese Krankheit einerseits ein Grund dafür gewesen sein könnte, dass er sich so vehement für das Ende des Feldzuges eingesetzt hat, um in Ruhe genesen zu können. Oder aber Koinos war sich des nahen Endes durchaus bewusst und hatte demzufolge nicht viel zu verlieren.
Möglich ist aber auch, dass Koinos tatsächlich krank war, und diese Krankheit einerseits ein Grund dafür gewesen sein könnte, dass er sich so vehement für das Ende des Feldzuges eingesetzt hat, um in Ruhe genesen zu können. Oder aber Koinos war sich des nahen Endes durchaus bewusst und hatte demzufolge nicht viel zu verlieren.
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== Historische Randnotiz ==
== Historische Randnotiz ==
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Der Marsch vom Hyphasis bis zur Ostküste des indischen Subkontinents hätte wahrscheinlich nur drei Monate gedauert. Gemessen an den 10 Jahren, die der Feldzug schon dauerte, eine recht kurze Zeit. Man wäre zunächst einer gut ausgebauten Königsstraße gefolgt, anschließend wäre man am Ganges angekommen, der geradezu dazu verleitet hätte, seinem Lauf flussabwärts zu folgen. Auch das Heer des Königs Xandrames kann nicht so beeindruckend und unbesiegbar gewesen sein, denn nur drei Jahre nach Alexanders Tod im Jahre 323 v. Chr. rüstete ein benachbarter Fürst eine Streitmacht aus und besiegte den König. Wäre Alexander an Indiens Ostküste am Indischen Ozean angekommen, hätte er tatsächlich „das Ende der Welt“ erreicht und wäre möglicherweise auch ohne Meuterei umgekehrt. So zumindest vermutet es der Historiker Robin Lane Fox. Es ist natürlich fraglich, ob Alexander, wie von Lane Fox vermutet, tatsächlich die falschen Schlüsse über das Ende der Welt gezogen hätte. Schließlich war die [[Seidenstraße]] bis tief nach [[China]] hinein in der Antike wohlbekannt. Der Handel über diese Route geht mindestens bis in die frühe Bronzezeit zurück. Aber es ist in der Tat zu bezweifeln, dass Alexander seinen Eroberungszug weiter nach Norden in Richtung China fortgesetzt hätte.
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Der Marsch vom Hyphasis bis zum Indischen Ozean hätte wahrscheinlich nur drei Monate gedauert. Gemessen an den 10 Jahren, die der Feldzug schon dauerte, eine recht kurze Zeit. Auch das Heer des Königs Xandrames kann nicht so beeindruckend und unbesiegbar gewesen sein, denn nur drei Jahre nach Alexanders Tod im Jahre 323 v. Chr. rüstete ein benachbarter Fürst eine Streitmacht aus und besiegte den König. Wäre Alexander am Indischen Ozean angekommen, hätte er tatsächlich „das Ende der Welt“ erreicht und wäre möglicherweise auch ohne Meuterei umgekehrt. So zumindest vermutet es der Historiker Robin Lane Fox.
== Koinos in Händels Oper ''Poro'' ==
== Koinos in Händels Oper ''Poro'' ==
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Die Figur des erfolgreichen Feldherren, der gegenüber Alexander in Opposition geht, taucht in [[Georg Friedrich Händel]]s Oper ''[[Poro]]'' auf. Er heißt hier ''Timagene'' und singt mit einer tiefen Bassstimme. Als historische Vorlage für Timagene gilt tatsächlich Koinos. <br>
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Die Figur des erfolgreichen Feldherren, der gegenüber Alexander in Opposition geht, taucht in [[Georg Friedrich Händel]]s Oper ''Poro'' auf. Er heißt hier ''Timagene'' und singt mit einer tiefen Bassstimme. Als historische Vorlage für Timagene gilt tatsächlich Koinos. <br>
Der langjährige Autor der Mosaikgeschichten, [[Lothar Dräger]], war ausgebildeter Opernsänger, was zu einer ganzen Reihe von Anspielungen und Zitaten während verschiedenster Mosaikabenteuer führte. Möglicherweise inspirierte ihn ebenjene Oper von Händel zu den beiden Geschichten um Alexander.
Der langjährige Autor der Mosaikgeschichten, [[Lothar Dräger]], war ausgebildeter Opernsänger, was zu einer ganzen Reihe von Anspielungen und Zitaten während verschiedenster Mosaikabenteuer führte. Möglicherweise inspirierte ihn ebenjene Oper von Händel zu den beiden Geschichten um Alexander.

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