Bearbeiten von Einar Schleef
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Schleef kam am 17. Januar 1944 als Sohn des Architekten Wilhelm Schleef in Sangerhausen zur Welt. Mit sechzehn Jahren erlitt er einen schweren Unfall. 1964 legte er das Abitur an der Geschwister-Scholl-Schule Sangerhausen ab und begann an der Kunsthochschule Berlin Weißensee Malerei zu studieren. | Schleef kam am 17. Januar 1944 als Sohn des Architekten Wilhelm Schleef in Sangerhausen zur Welt. Mit sechzehn Jahren erlitt er einen schweren Unfall. 1964 legte er das Abitur an der Geschwister-Scholl-Schule Sangerhausen ab und begann an der Kunsthochschule Berlin Weißensee Malerei zu studieren. | ||
- | Anfang 1965 wurde er relegiert | + | '''Gleichzeitig arbeitete er 1964/65 als [[Szenarist]] und [[Kolorist]] für das [[MOSAIK]].''' |
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+ | Anfang 1965 wurde er relegiert, wurde aber im Herbst 1967 wieder zum Studium zugelassen, dieses Mal zum Fach Bühnenbild. | ||
Im Februar 1971 wurde er als Meisterschüler bei Karl von Appen an der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin aufgenommen. Sein Diplom erhielt er im Februar 1973. Die Aufführung von ''Don Gil von den grünen Hosen'' von Tirso de Molina am 28. Juni 1972 an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz war Schleefs erste Arbeit als Bühnen- und Kostümbildner. 1972-1975 entstanden am Berliner Ensemble in Zusammenarbeit mit B. K. Tragelehn die drei Inszenierungen ''"Katzgraben"'', ''Frühlings Erwachen'' und ''Fräulein Julie''. Nachdem ''Fräulein Julie'' nur gegen heftigen Widerstand von offizieller Seite aufgeführt werden konnte und nach zehn Aufführungen abgesetzt wurde, blieb Schleef während der Vorarbeit zu einer Inszenierung am Burgtheater Wien im Westen. | Im Februar 1971 wurde er als Meisterschüler bei Karl von Appen an der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin aufgenommen. Sein Diplom erhielt er im Februar 1973. Die Aufführung von ''Don Gil von den grünen Hosen'' von Tirso de Molina am 28. Juni 1972 an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz war Schleefs erste Arbeit als Bühnen- und Kostümbildner. 1972-1975 entstanden am Berliner Ensemble in Zusammenarbeit mit B. K. Tragelehn die drei Inszenierungen ''"Katzgraben"'', ''Frühlings Erwachen'' und ''Fräulein Julie''. Nachdem ''Fräulein Julie'' nur gegen heftigen Widerstand von offizieller Seite aufgeführt werden konnte und nach zehn Aufführungen abgesetzt wurde, blieb Schleef während der Vorarbeit zu einer Inszenierung am Burgtheater Wien im Westen. | ||
- | 1978 bis 1981 studierte er an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin Regie. Er arbeitete für den Hörfunk und auch als Darsteller in dem Experimentalfilm ''Zufall'' (Regie: Hans-Peter Böffgen, 1984). Zugleich schrieb er an Stücken, Fototextbänden und das zweibändige Werk ''Gertrud'', einem monumentalen inneren Monolog über das Leben seiner Mutter durch vier Staatsformen hindurch. | + | 1978 bis 1981 studierte er an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin Regie. Er arbeitete für den Hörfunk und auch als Darsteller in dem Experimentalfilm ''Zufall'' (Regie: Hans-Peter Böffgen, 1984). Zugleich schrieb er an Stücken, Fototextbänden und das zweibändige Werk ''Gertrud'', einem monumentalen inneren Monolog über das das Leben seiner Mutter durch vier Staatsformen hindurch. |
1985 bis 1990 war Schleef einer der drei Hauptregisseure am Schauspiel Frankfurt. Dort inszenierte er u.a. 1986 ''Mütter'' nach [[Aischylos]]' ''Sieben gegen Theben'' und [[Euripides]]' ''Die Schutzflehenden'', 1987 Gerhart Hauptmanns ''Vor Sonnenaufgang'' und 1988 sein eigenes Stück ''Die Schauspieler''. | 1985 bis 1990 war Schleef einer der drei Hauptregisseure am Schauspiel Frankfurt. Dort inszenierte er u.a. 1986 ''Mütter'' nach [[Aischylos]]' ''Sieben gegen Theben'' und [[Euripides]]' ''Die Schutzflehenden'', 1987 Gerhart Hauptmanns ''Vor Sonnenaufgang'' und 1988 sein eigenes Stück ''Die Schauspieler''. | ||
- | 1993 kehrte Schleef ans Berliner Ensemble zurück, wo er Rolf Hochhuths ''Wessis in Weimar'' uraufführte. Aufgrund von Auseinandersetzungen zwischen den Intendanten Peter Zadek und Heiner Müller verließ er das Berliner Ensemble und schloss einen Regievertrag mit dem Schillertheater, der aber wegen der Schließung des Theaters nicht eingehalten werden konnte. Eine bereits fertig geprobte '' | + | 1993 kehrte Schleef ans Berliner Ensemble zurück, wo er Rolf Hochhuths ''Wessis in Weimar'' uraufführte. Aufgrund von Auseinandersetzungen zwischen den Intendanten Peter Zadek und Heiner Müller verließ er das Berliner Ensemble und schloss einen Regievertrag mit dem Schillertheater, der aber wegen der Schließung des Theaters nicht eingehalten werden konnte. Eine bereits fertig geprobte ''Faust''-Inszenierung wurde in rudimentärer Fassung auf den Stufen des Theaters aufgeführt. |
1995 holte Heiner Müller Schleef ans Berliner Ensemble zurück, wo er bei Bertolt Brechts ''Puntila'' nicht nur Regie führte, sondern auch die Hauptrolle spielte. Nachdem er wegen unzureichender Probenzeiten eine Aufführung hatte platzen lassen, wurde ihm erneut gekündigt. | 1995 holte Heiner Müller Schleef ans Berliner Ensemble zurück, wo er bei Bertolt Brechts ''Puntila'' nicht nur Regie führte, sondern auch die Hauptrolle spielte. Nachdem er wegen unzureichender Probenzeiten eine Aufführung hatte platzen lassen, wurde ihm erneut gekündigt. | ||
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Am 24. April 2002 wurde die ''Nietzsche Trilogie'' unter Regie von Thomas Bischoff an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz uraufgeführt. | Am 24. April 2002 wurde die ''Nietzsche Trilogie'' unter Regie von Thomas Bischoff an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz uraufgeführt. | ||
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== Werke == | == Werke == | ||
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== Preise == | == Preise == | ||
- | *Preis der Jürgen-Ponto-Stiftung | + | *[[Preis der Jürgen-Ponto-Stiftung]] |
*Stadthauspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbes | *Stadthauspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbes | ||
- | *Alfred-Döblin-Preis 1989 | + | *[[Alfred-Döblin-Preis]] 1989 |
- | *Fritz-Kortner-Preis 1990 gemeinsam mit B. K. Tragelehn | + | *[[Fritz-Kortner-Preis]] 1990 gemeinsam mit B. K. Tragelehn |
- | *Mühlheimer Dramatikerpreis 1995 | + | *[[Mühlheimer Dramatikerpreis]] 1995 |
- | *Literaturpreis der Stadt Bremen 1998 | + | *[[Literaturpreis der Stadt Bremen]] 1998 |
- | *3sat-Innovationspreis 1998 | + | *[[3sat-Innovationspreis]] 1998 |
- | *Kainz-Medaille der Stadt Wien 1999 | + | *[[Kainz-Medaille]] der Stadt Wien 1999 |
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- | == | + | == Weblinks == |
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Einar_Schleef Einar Schleef bei wikipedia] | *[http://de.wikipedia.org/wiki/Einar_Schleef Einar Schleef bei wikipedia] | ||
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*[http://www.einarschleef.net Einar Schleef] | *[http://www.einarschleef.net Einar Schleef] | ||
*[http://www.schleefblock1.de/sb1/main/index.html Schleefblock I] | *[http://www.schleefblock1.de/sb1/main/index.html Schleefblock I] | ||
*[http://vhs-sgh.de/schleef/schleefseiten/index.html Einar-Schleef-Arbeitskreis Sangerhausen] | *[http://vhs-sgh.de/schleef/schleefseiten/index.html Einar-Schleef-Arbeitskreis Sangerhausen] | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
- | + | * Wolfgang Behrens: ''Einar Schleef. Werk und Person''. Theater der Zeit, Berlin 2003 ISBN 3934344305 | |
- | * Wolfgang Behrens | + | |
* Gabriele Gerecke, Harald Müller, Hans-Ulrich Müller-Schwefe (Hrsg.): ''Einar Schleef Arbeitsbuch''. Berlin 2002 | * Gabriele Gerecke, Harald Müller, Hans-Ulrich Müller-Schwefe (Hrsg.): ''Einar Schleef Arbeitsbuch''. Berlin 2002 | ||
- | * Einar Schleef | + | * Einar Schleef: ''Droge Faust Parsifal''. Frankfurt a. M. 1997 |
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