Bearbeiten von Einar Schleef

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Im Februar 1971 wurde er als Meisterschüler bei Karl von Appen an der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin aufgenommen. Sein Diplom erhielt er im Februar 1973. Die Aufführung von ''Don Gil von den grünen Hosen'' von Tirso de Molina am 28. Juni 1972 an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz war Schleefs erste Arbeit als Bühnen- und Kostümbildner. 1972-1975 entstanden am Berliner Ensemble in Zusammenarbeit mit B. K. Tragelehn die drei Inszenierungen ''"Katzgraben"'', ''Frühlings Erwachen'' und ''Fräulein Julie''. Nachdem ''Fräulein Julie'' nur gegen heftigen Widerstand von offizieller Seite aufgeführt werden konnte und nach zehn Aufführungen abgesetzt wurde, blieb Schleef während der Vorarbeit zu einer Inszenierung am Burgtheater Wien im Westen.
Im Februar 1971 wurde er als Meisterschüler bei Karl von Appen an der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin aufgenommen. Sein Diplom erhielt er im Februar 1973. Die Aufführung von ''Don Gil von den grünen Hosen'' von Tirso de Molina am 28. Juni 1972 an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz war Schleefs erste Arbeit als Bühnen- und Kostümbildner. 1972-1975 entstanden am Berliner Ensemble in Zusammenarbeit mit B. K. Tragelehn die drei Inszenierungen ''"Katzgraben"'', ''Frühlings Erwachen'' und ''Fräulein Julie''. Nachdem ''Fräulein Julie'' nur gegen heftigen Widerstand von offizieller Seite aufgeführt werden konnte und nach zehn Aufführungen abgesetzt wurde, blieb Schleef während der Vorarbeit zu einer Inszenierung am Burgtheater Wien im Westen.
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1978 bis 1981 studierte er an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin Regie. Er arbeitete für den Hörfunk und auch als Darsteller in dem Experimentalfilm ''Zufall'' (Regie: Hans-Peter Böffgen, 1984). Zugleich schrieb er an Stücken, Fototextbänden und das zweibändige Werk ''Gertrud'', einem monumentalen inneren Monolog über das Leben seiner Mutter durch vier Staatsformen hindurch.
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1978 bis 1981 studierte er an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin Regie. Er arbeitete für den Hörfunk und auch als Darsteller in dem Experimentalfilm ''Zufall'' (Regie: Hans-Peter Böffgen, 1984). Zugleich schrieb er an Stücken, Fototextbänden und das zweibändige Werk ''Gertrud'', einem monumentalen inneren Monolog über das das Leben seiner Mutter durch vier Staatsformen hindurch.
1985 bis 1990 war Schleef einer der drei Hauptregisseure am Schauspiel Frankfurt. Dort inszenierte er u.a. 1986 ''Mütter'' nach [[Aischylos]]' ''Sieben gegen Theben'' und [[Euripides]]' ''Die Schutzflehenden'', 1987 Gerhart Hauptmanns ''Vor Sonnenaufgang'' und 1988 sein eigenes Stück ''Die Schauspieler''.
1985 bis 1990 war Schleef einer der drei Hauptregisseure am Schauspiel Frankfurt. Dort inszenierte er u.a. 1986 ''Mütter'' nach [[Aischylos]]' ''Sieben gegen Theben'' und [[Euripides]]' ''Die Schutzflehenden'', 1987 Gerhart Hauptmanns ''Vor Sonnenaufgang'' und 1988 sein eigenes Stück ''Die Schauspieler''.
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1993 kehrte Schleef ans Berliner Ensemble zurück, wo er Rolf Hochhuths ''Wessis in Weimar'' uraufführte. Aufgrund von Auseinandersetzungen zwischen den Intendanten Peter Zadek und Heiner Müller verließ er das Berliner Ensemble und schloss einen Regievertrag mit dem Schillertheater, der aber wegen der Schließung des Theaters nicht eingehalten werden konnte. Eine bereits fertig geprobte ''[[Faust]]''-Inszenierung wurde in rudimentärer Fassung auf den Stufen des Theaters aufgeführt.
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1993 kehrte Schleef ans Berliner Ensemble zurück, wo er Rolf Hochhuths ''Wessis in Weimar'' uraufführte. Aufgrund von Auseinandersetzungen zwischen den Intendanten Peter Zadek und Heiner Müller verließ er das Berliner Ensemble und schloss einen Regievertrag mit dem Schillertheater, der aber wegen der Schließung des Theaters nicht eingehalten werden konnte. Eine bereits fertig geprobte ''Faust''-Inszenierung wurde in rudimentärer Fassung auf den Stufen des Theaters aufgeführt.
1995 holte Heiner Müller Schleef ans Berliner Ensemble zurück, wo er bei Bertolt Brechts ''Puntila'' nicht nur Regie führte, sondern auch die Hauptrolle spielte. Nachdem er wegen unzureichender Probenzeiten eine Aufführung hatte platzen lassen, wurde ihm erneut gekündigt.
1995 holte Heiner Müller Schleef ans Berliner Ensemble zurück, wo er bei Bertolt Brechts ''Puntila'' nicht nur Regie führte, sondern auch die Hauptrolle spielte. Nachdem er wegen unzureichender Probenzeiten eine Aufführung hatte platzen lassen, wurde ihm erneut gekündigt.
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Der 21jährige Schleef arbeitete vom 1. September bis Ende Dezember 1965 hauptamtlich als [[Kolorist]] beim Mosaik. Außerdem baute er verschiedene Modelle, unter anderem das einer von Piratenschiffen umlagerten Festung. Die alltägliche Arbeit machte ihm bald keinen Spaß mehr, trotzdem erhielt er von [[Johannes Hegenbarth]], dem er in einer Mischung aus Bewunderung und Abscheu gegenüberstand, eine günstige Beurteilung. Diese führte jedoch nicht dazu, dass er sein Studium wieder aufnehmen konnte.
Der 21jährige Schleef arbeitete vom 1. September bis Ende Dezember 1965 hauptamtlich als [[Kolorist]] beim Mosaik. Außerdem baute er verschiedene Modelle, unter anderem das einer von Piratenschiffen umlagerten Festung. Die alltägliche Arbeit machte ihm bald keinen Spaß mehr, trotzdem erhielt er von [[Johannes Hegenbarth]], dem er in einer Mischung aus Bewunderung und Abscheu gegenüberstand, eine günstige Beurteilung. Diese führte jedoch nicht dazu, dass er sein Studium wieder aufnehmen konnte.
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Schleef beschreibt die Arbeit am Mosaik als überschattet vom "Boss" Hegenbarth, dem sich alle zu fügen hatten. Die Bezahlung und Behandlung der [[Mosaikkollektiv|Mitarbeiter]], einer Mannschaft von "Ausgeflippten", war jedoch besser als anderswo. Auch nach seiner Arbeit am Mosaik ist der Kontakt zu Hegenbarth nicht abgebrochen; mindestens einmal empfing der Erfinder der [[Digedags]] den inzwischen erfolgreichen Bühnenbildner und Regisseur Schleef in seinem Haus und führte ihn durch seinen Keller.
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Schleef beschreibt die Arbeit am Mosaik als überschattet vom "Boss" Hegenbarth, dem sich alle zu fügen hatten. Die Bezahlung und Behandlung der [[Mosaikkollektiv|Mitarbeiter]], einer Mannschaft von "Ausgeflippten", war jedoch besser als anderswo. Auch nach seiner seiner Arbeit am Mosaik ist der Kontakt zu Hegenbarth nicht abgebrochen; mindestens einmal empfing der Erfinder der [[Digedags]] den inzwischen erfolgreichen Bühnenbildner und Regisseur Schleef in seinem Haus und führte ihn durch seinen Keller.
== Werke ==
== Werke ==
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*3sat-Innovationspreis 1998
*3sat-Innovationspreis 1998
*Kainz-Medaille der Stadt Wien 1999
*Kainz-Medaille der Stadt Wien 1999
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== Ausstellungen ==
 
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* Seit 2011 zeigt das [http://spenglermuseum.de/index.php?id=69 Einar-Schleef-Zentrum im Spengler-Museum Sangerhausen] eine neue Dauerausstellung über den Künstler.
 
== Externe Links ==
== Externe Links ==

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