Bearbeiten von Dresdner Druck- und Verlagshaus

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Bereits Ende 1989, nach dem Fall der Mauer nahm die ''Bertelsmann''-Tochter ''Gruner + Jahr'' erste Kontakte zum ''Grafischen Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden'' auf, um die Möglichkeiten für künftige Geschäftsaktivitäten auszuloten. Zu dieser Zeit jedoch war das Dresdner Druckereikombinat, wie auch die ''Sächsische Zeitung'' und viele andere Betriebe, noch der VOB (Vereinigung Organisationseigener Betriebe) ''Zentrag'' (''Zentrale Druckerei-, Einkaufs- und Revisionsgesellschaft mbH'') unterstellt, die wiederum direkt dem ZK der SED unterstand. Am 28. Februar 1990 übergab die ''VOB Zentrag'' ihre Verlage, Druckereien und Ferienheime an den Staat, indem sie der neu gegründeten ''VE Unternehmensvereinigung Polygrafie'' untergeordnet wurden und inhaltlich nun dem Presseamt der DDR unterstanden. Unter Regie der ''Treuhandanstalt'' löste man schließlich ab Frühjahr 1990 bestehende Kombinate auf und übergab die einzelnen Betriebe an neue Eigentümer. In diesem Zusammenhang übernahm ''Gruner + Jahr'' im Mai 1990 die vormals zum Kombinat ''Völkerfreundschaft'' gehörenden Betriebe in der [[Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden, Stammbetrieb|Riesaer Straße]] (den Stammbetrieb) und in der Ostra-Allee (die Druckerei der ''Sächsischen Zeitung'') sowie den ebenfalls in der Ostra-Allee ansässigen ''Verlag Sächsische Zeitung'', gründete wenig später daraus die ''Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH'' mit Sitz in der Ostra-Allee und ließ das neue Unternehmen im September 1990 ins Handelsregister eintragen. Dabei hielt ''Gruner + Jahr'' zunächst nur 49% der Anteile, während die Verlagsgesellschaft der ''Rheinischen Post'' noch die Mehrheit besaß. Erst im April 1991 erwarb ''Gruner + Jahr'' weitere 2% der Unternehmensanteile, wodurch sie mit 51% zum Hauptanteilseigner der ''Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH'' wurde.
Bereits Ende 1989, nach dem Fall der Mauer nahm die ''Bertelsmann''-Tochter ''Gruner + Jahr'' erste Kontakte zum ''Grafischen Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden'' auf, um die Möglichkeiten für künftige Geschäftsaktivitäten auszuloten. Zu dieser Zeit jedoch war das Dresdner Druckereikombinat, wie auch die ''Sächsische Zeitung'' und viele andere Betriebe, noch der VOB (Vereinigung Organisationseigener Betriebe) ''Zentrag'' (''Zentrale Druckerei-, Einkaufs- und Revisionsgesellschaft mbH'') unterstellt, die wiederum direkt dem ZK der SED unterstand. Am 28. Februar 1990 übergab die ''VOB Zentrag'' ihre Verlage, Druckereien und Ferienheime an den Staat, indem sie der neu gegründeten ''VE Unternehmensvereinigung Polygrafie'' untergeordnet wurden und inhaltlich nun dem Presseamt der DDR unterstanden. Unter Regie der ''Treuhandanstalt'' löste man schließlich ab Frühjahr 1990 bestehende Kombinate auf und übergab die einzelnen Betriebe an neue Eigentümer. In diesem Zusammenhang übernahm ''Gruner + Jahr'' im Mai 1990 die vormals zum Kombinat ''Völkerfreundschaft'' gehörenden Betriebe in der [[Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden, Stammbetrieb|Riesaer Straße]] (den Stammbetrieb) und in der Ostra-Allee (die Druckerei der ''Sächsischen Zeitung'') sowie den ebenfalls in der Ostra-Allee ansässigen ''Verlag Sächsische Zeitung'', gründete wenig später daraus die ''Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH'' mit Sitz in der Ostra-Allee und ließ das neue Unternehmen im September 1990 ins Handelsregister eintragen. Dabei hielt ''Gruner + Jahr'' zunächst nur 49% der Anteile, während die Verlagsgesellschaft der ''Rheinischen Post'' noch die Mehrheit besaß. Erst im April 1991 erwarb ''Gruner + Jahr'' weitere 2% der Unternehmensanteile, wodurch sie mit 51% zum Hauptanteilseigner der ''Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH'' wurde.
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Seit etwa 1990 meldete die SPD bei der ''Treuhandanstalt'' Restitutionsansprüche für insgesamt dreizehn 1933 von den Nazis enteignete Verlages- und Druckereibetriebe an, die auf dem Gebiet der DDR in den Besitz der SED übergegangen waren. 1991 wurde eine Einigung mit den Sozialdemokraten erzielt, indem die Partei das Angebot annahm, anstelle einer finanziellen Entschädigung eine Beteiligung an der ''Sächsischen Zeitung'' zu erhalten. So wurde im September 1991 die ''Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH'' in ''Verwaltungsgesellschaft Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH'' umbenannt und 40% ihrer Kapitaleinlagen an die SPD-eigene ''Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft mbH'' übertragen. Gleichzeitig gründete man die ''Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG'', als deren Komplementärgesellschaft die ''Verwaltungsgesellschaft Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH'' fungierte. Das neue Unternehmen vereinte nun auch die ''Sächsische Verlags- und Vertriebsgesellschaft mbH'', die aus dem DDR-Verlag ''Zeit im Bild'' hervorgegangen war, sowie den von ''Gruner + Jahr'' bereits seit Sommer 1990 betriebenen Verlag der ''Dresdner Morgenpost'' unter sich. Seit 1994, als sich die ''Rheinische Post'' aus dem Unternehmen zurückzog, hält ''Gruner + Jahr'' 60% des Dresdner Verlagshauses.
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Seit etwa 1990 meldete die SPD bei der ''Treuhandanstalt'' Restitutionsansprüche für insgesamt dreizehn 1933 von den Nazis enteignete Verlages- und Druckereibetriebe an, die auf dem Gebiet der DDR in den Besitz der SED übergegangen waren. 1991 wurde eine Einigung mit den Sozialdemokraten erzielt, indem die Partei das Angebot annahm, anstelle einer finanziellen Entschädigung eine Beteiligung an der ''Sächsischen Zeitung'' zu erhalten. So wurde im September 1991 die ''Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH'' in ''Verwaltungsgesellschaft Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH'' umbenannt und 40% ihrer Kapitaleinlagen an die SPD-eigene ''Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft mbH'' übertragen. Gleichzeitig gründete man die ''Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG'', als deren Komplementärgesellchaft die ''Verwaltungsgesellschaft Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH'' fungierte. Das neue Unternehmen vereinte nun auch die ''Sächsische Verlags- und Vertriebsgesellschaft mbH'', die aus dem DDR-Verlag ''Zeit im Bild'' hervorgegangen war, sowie den von ''Gruner + Jahr'' bereits seit Sommer 1990 betriebenen Verlag der ''Dresdner Morgenpost'' unter sich. Seit 1994, als sich die ''Rheinische Post'' aus dem Unternehmen zurückzog, hält ''Gruner + Jahr'' 60% des Dresdner Verlagshauses.
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Gedruckt wurde zunächst noch in den beiden vom Kombinat ''Völkerfreundschaft'' übernommenen Standorten in der Riesaer Straße und in der Ostra-Allee, wobei viele der [[Druckvorstufe|Reproduktionsfachleute]] schon 1990 von der Riesaer Straße in die neue Zentrale in der Ostra-Allee umzogen. Ab September 1994 wurde dann in der Meinholdstraße ein modernes verlagseigenes Druckhaus errichtet, das 1996 den Betrieb aufnahm. Gleichzeitig wurde der Standort in der Riesaer Straße geschlossen, während in der Ostra-Allee noch bis 1998 die ''Sächsische Zeitung'' gedruckt wurde. Im August 2002 führte das große Hochwasser zu beträchtlichen Schäden am Gebäudekomplex um das ''Haus der Presse'', denen auch Teile des Verlagsarchives zum Opfer fielen. Nach anfänglichen Plänen, die Immobilien in der Ostra-Allee aufzugeben, beschloss man, 2003 das ''Haus der Presse'' zu sanieren und so als Firmensitz zu erhalten sowie 2004 das dahinter gelegene veraltete Druckereigebäude abzureißen.
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Gedruckt wurde zunächst noch in den beiden vom Kombinat ''Völkerfreundschaft'' übernommenen Standorten in der Riesaer Straße und in der Ostra-Allee, wobei viele der [[Druckvorstufe|Reproduktionsfachleute]] schon 1990 von der Riesaer Straße in die neue Zentrale in der Ostra-Allee umzogen. Ab September 1994 wurde dann in der Meinholdstraße ein modernes verlagseigenes Druckhaus errichtet, dass 1996 den Betrieb aufnahm. Gleichzeitig wurde der Standort in der Riesaer Straße geschlossen, während in der Ostra-Allee noch bis 1998 die ''Sächsische Zeitung'' gedruckt wurde. Im August 2002 führte das große Hochwasser zu beträchtlichen Schäden am Gebäudekomplex um das ''Haus der Presse'', denen auch Teile des Verlagsarchives zum Opfer fielen. Nach anfänglichen Plänen, die Immobilien in der Ostra-Allee aufzugeben, beschloss man, 2003 das ''Haus der Presse'' zu sanieren und so als Firmensitz zu erhalten sowie 2004 das dahinter gelegene veraltete Druckereigebäude abzureißen.
Das Medienunternehmen wurde sukzessive erweitert, wodurch es schließlich die Redaktionen diverser sächsischer Zeitungen und Magazine, verschiedene Vertriebsunternehmen, einige Druckereien, mehrheitlich auf Medienlayout ausgerichtete Dienstleister und sogar einen Postdienst unter sich vereinte. Daher trat die ''Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG'' bereits einige Zeit unter dem Namen ''DD+V Mediengruppe'' auf, bevor sie 2015 offiziell in ''DDV Mediengruppe GmbH & Co. KG'' umbenannt wurde und seither mit neuem Firmenlogo auftritt. Übrigens wurde die bereits 1990 als ''Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH'' gegründete und 1991 in ''Verwaltungsgesellschaft Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH'' umbenannte Komplementärgesellschaft des Unternehmens zwischenzeitlich in ''Dresdner Verlagshaus Immobilien GmbH'' umbenannt und nennt sich seit 2016 ''DDV Immobilien GmbH''.
Das Medienunternehmen wurde sukzessive erweitert, wodurch es schließlich die Redaktionen diverser sächsischer Zeitungen und Magazine, verschiedene Vertriebsunternehmen, einige Druckereien, mehrheitlich auf Medienlayout ausgerichtete Dienstleister und sogar einen Postdienst unter sich vereinte. Daher trat die ''Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG'' bereits einige Zeit unter dem Namen ''DD+V Mediengruppe'' auf, bevor sie 2015 offiziell in ''DDV Mediengruppe GmbH & Co. KG'' umbenannt wurde und seither mit neuem Firmenlogo auftritt. Übrigens wurde die bereits 1990 als ''Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH'' gegründete und 1991 in ''Verwaltungsgesellschaft Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH'' umbenannte Komplementärgesellschaft des Unternehmens zwischenzeitlich in ''Dresdner Verlagshaus Immobilien GmbH'' umbenannt und nennt sich seit 2016 ''DDV Immobilien GmbH''.
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* [http://www.sz-online.de/ online-Ausgabe der ''Sächsischen Zeitung'']
* [http://www.sz-online.de/ online-Ausgabe der ''Sächsischen Zeitung'']
* [http://www.sz-online.de/nachrichten/chronik-70-jahre-sz-3368894.html ''Chronik - 70 Jahre SZ'' auf der Homepage der ''Sächsischen Zeitung'']
* [http://www.sz-online.de/nachrichten/chronik-70-jahre-sz-3368894.html ''Chronik - 70 Jahre SZ'' auf der Homepage der ''Sächsischen Zeitung'']
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* [https://books.google.de/books?id=Xd9nAgAAQBAJ&pg=PA175#v=onepage&q&f=false Kapitel über den ''Verlag Zeit im Bild'' in der online-Version von: Links, Christoph: ''Das Schicksal der DDR-Verlage - Die Privatisierung und ihre Konsequenzen''] mit Informationen zur Auflösung des Kombinates ''Völkerfreundschaft''
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* [https://books.google.de/books?id=Xd9nAgAAQBAJ&pg=PA175#v=onepage&q&f=false Kapitel über den ''Verlag Zeit im Bild'' in der online-Version von: Links, Christoph: ''Das Schicksal der DDR-Verlage - Die Privatisierung und ihre Konsequenzen''] mit Informtionen zur Auflösung des Kombinates ''Völkerfreundschaft''
* [https://books.google.de/books?id=s8Zu815odAgC&pg=PA179#v=onepage&q&f=false Absätze über die ''Sächsische Zeitung'' in der online-Version von: Freser, Andreas: ''Vermögensmacht und Medieneinfluss - parteieigene Unternehmen und die Chancengleichheit der Parteien''] mit Informationen zur Gründung des ''Dresdner Druck- und Verlagshauses''
* [https://books.google.de/books?id=s8Zu815odAgC&pg=PA179#v=onepage&q&f=false Absätze über die ''Sächsische Zeitung'' in der online-Version von: Freser, Andreas: ''Vermögensmacht und Medieneinfluss - parteieigene Unternehmen und die Chancengleichheit der Parteien''] mit Informationen zur Gründung des ''Dresdner Druck- und Verlagshauses''
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* [http://www.mediatribune.de/dokumentation/aus-gruner-druck-wird-der-guj-unternehmensbereich-druck-drei-jahrzehnte-im-harten-wettbewerb-des-deutschen-und-europaeischen-tiefdruckmarktes-1971-2005 Kapitel 4 der ''Zeitreise von 135 Jahren Gruner Druck'' auf der Hamburger Website ''Media Tribune''], das Informationen zur Gründung und Entwicklung des ''Dresdner Druck- und Verlagshauses'' enthält
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* [http://www.mediatribune.de/dokumentation/aus-gruner-druck-wird-der-guj-unternehmensbereich-druck-drei-jahrzehnte-im-harten-wettbewerb-des-deutschen-und-europaeischen-tiefdruckmarktes-1971-2005 Kapitel 4 der ''Zeitreise von 135 Jahren Gruner Druck'' auf der Hamburger Website ''Media Tribune''], das Informationen zur Gründung und Entwicklung des ''Dredner Druck- und Verlagshauses'' enthält
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* [http://www.flurfunk-dresden.de/2015/08/31/mediengruppe-statt-druck-und-verlagshaus-ddv-richtet-sich-neu-aus/ Seite des Dresdner Medienblogs ''Flurfunk''], auf der über die Umbenennung des ''Dresdner Druck- und Verlagshauses'' in ''DDV Mediengrupe'' berichtet wird
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* [http://www.flurfunk-dresden.de/2015/08/31/mediengruppe-statt-druck-und-verlagshaus-ddv-richtet-sich-neu-aus/ Seite des Dresdner Medienblogs ''Flurfunk'', auf der über die Umbenennung des ''Dredner Druck- und Verlagshauses'' in ''DDV Mediengrupe'' berichtet wird]
[[Kategorie: Druckerei]]
[[Kategorie: Druckerei]]

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