Bearbeiten von Die eisernen Engel

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[[bild:engel.jpg|right|frame|Walther Kiaulehn: Die eisernen Engel. Quelle für die [[Erfinder-Serie]]]]
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'''Die eisernen Engel''' ist ein 1935 erschienenes Buch von [[Walther Kiaulehn]], welches eine der Hauptquellen zu den Heften der [[Erfinder-Serie]] des [[Mosaik von Hannes Hegen]] darstellt. Das Buch behandelt die Erfindung der Maschine und deren Nutzbarmachung durch den Menschen. Es ist in zahlreichen Auflagen erschienen und war bis in die 50er Jahre hinein ein bedeutendes und auch weit verbreitetes Standardwerk zur Geschichte der Mechanisierung.
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'''Die eisernen Engel''', ist ein 1935 erschienenes Buch von [http://de.wikipedia.org/wiki/Walther_Kiaulehn Walther Kiaulehn], welches eine der Hauptquellen zu den Heften der [[Erfinder-Serie]] des [[Mosaik von Hannes Hegen]] darstellt. Das Buch behandelt die Erfindung der Maschine und deren Nutzbarmachung durch den Menschen. Es ist in zahlreichen Auflagen erschienen und war bis in die 50er Jahre hinein ein bedeutendes und auch weit verbreitetes Standardwerk zur Geschichte der Mechanisierung.
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Der Band enthält neben ausführlichen Beschreibungen zur Entwicklung und Wirkweise früher Geräte und Maschinen auch eine Reihe von Anekdoten und Geschichten, die in die Mosaikhandlung integriert wurden. Zahlreiche Abbildungen wurden, deutlich erkennbar, für die Hefte adaptiert, darunter alte Stiche von historischen Begebenheiten und Personen sowie Abbildungen von Maschinen und schematische Darstellungen ihrer Wirkungsweise.
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Der Band enthält neben ausführlichen Beschreibungen zur Entwicklung und Wirkweise früher Geräte und Maschinen auch eine Reihe von Anekdoten und Geschichten, die in die Mosaikhandlung intergriert wurden. Zahlreiche Abbildungen wurden, deutlich erkennbar, für die Hefte adaptiert, darunter alte Stiche von historischen Begebenheiten und Personen sowie Abbildungen von Maschinen und schematische Darstellungen ihrer Wirkungsweise.
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Bereits kurz nach dem Erscheinen der ersten Hefte der Erfinder-Serie wurde von einigen Mosaiklesern die Ähnlichkeit zahlreicher Buchabschnitte zur Hefthandlung erkannt, so dass das Werk bei vielen Sammlern der DDR schon bald als eine gesuchte, nur antiquarisch zu erwerbende Rarität galt. Teilweise wurde es sogar von mosaiklesenden Physiklehrern, aufgrund dieser Nähe, ihren Schülern empfohlen.
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Bereits kurz nach dem Erscheinen der ersten Hefte der Erfinder-Serie wurde von einigen Mosaiklesern die Ähnlichkeit zahlreicher Buchabschnitte zur Hefthandlung erkannt, so dass das Werk bei vielen Sammlern der DDR schon bald als eine gesuchte, nur antiquarisch zu erwerbenden Rarität galt. Teilweise wurde es sogar von mosaiklesenden Physiklehrern, aufgrund dieser Nähe, ihren Schülern empfohlen.
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Im Folgenden sollen einige Abbildungen aus dem MOSAIK und Kiaulehns Sachbuch genauer verglichen werden. Die Seitenangaben zu "Die eisernen Engel" beziehen sich auf die Ausgabe des Rowohlt-Verlages aus dem Jahre 1953.
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Im Folgenden sollen einige Abbildungen aus dem MOSAIK und Kiaulehns Sachbuch genauer verglichen werden. Die Seitenangaben zu "Die eisernen Engel" beziehen sich auf die Ausgabe des Rohwolt-Verlages aus dem Jahre 1953.
== [[Heron-Ktesibios-Kapitel]] ==
== [[Heron-Ktesibios-Kapitel]] ==
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[[Bild:Spiegel.jpg|left|frame|Panel]]
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[[Bild:SpiegelEE.jpg|right|frame|Vorlage: "Spiegel des Ktesibios", S. 177]]
[[Bild:SpiegelEE.jpg|right|frame|Vorlage: "Spiegel des Ktesibios", S. 177]]
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Der von Ktesibios konstruierte, [[höhenverstellbarer Wandspiegel|höhenverstellbare Spiegel samt Luftpfeife]] wird im Kapitel "Die Maschinenlegende" beschrieben. Ktesibios hatte sich eine kleine Spielerei einfallen lassen: Der Spiegel in der Barbierstube sollte sich leicht auf und ab bewegen lassen. Hierzu befestigte er ihn an einem Seil, welches über zwei verborgene Rollen zu einem Bleigewicht führte, das genau so schwer wie der Spiegel war. Das Bleigewicht war passgenau in einer Röhre untergebracht. Völlig überraschend funktionierte die Apparatur nicht richtig. Wollte man den Spiegel hoch schieben, ging es nach einer kurzen Strecke nicht weiter. Ktesibios baute die Maschine auseinander, da er eine unebene Stelle vermutete. Jedoch funktionierte der Gleitvorgang so lange problemlos, wie die Röhre nicht fest auf dem Boden stand. Ktesibios erkannte schließlich, dass es die Luft war, die sich durch das Bleigewicht nur bis zu einem gewissen Grade komprimieren ließ. Er bohrte ein Loch in die Säule, und die Luft entwich beim Bewegen des Spiegels mit lautem Pfeifton. Ktesibios hatte die Pressluft entdeckt und das Prinzip durchschaut. Er machte sich seine Zufallsentdeckung zunutze, in dem er später Orgelpfeifen konstruierte, die nach dem gleichen Prinzip funktionierten.
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Der von Ktesibios konstruierte, höhenverstellbare Spiegel samt Luftpfeife wird im Kapitel "Die Maschinenlegende" beschrieben. Ktesibios hatte sich eine kleine Spielerei einfallen lassen: Der Spiegel in der Barbierstube sollte sich leicht auf und ab bewegen lassen. Hierzu befestigte er ihn an einem Seil, welches über zwei verborgene Rollen zu einem Bleigewicht führte, das genau so schwer wie der Spiegel war. Das Bleigewicht war passgenau in einer Röhre untergebracht. Völlig überraschend funktionierte die Apparatur nicht richtig. Wollte man den Spiegel hoch schieben, ging es nach einer kurzen Strecke nicht weiter. Ktesibios baute die Maschine auseinander, da er eine unebene Stelle vermutete. Jedoch funktionierte der Gleitvorgang so lange problemlos, wie die Röhre nicht fest auf dem Boden stand. Ktesibios erkannte schließlich, dass es die Luft war, die sich durch das Bleigewicht nur bis zu einem gewissen Grade komprimieren ließ. Er bohrte ein Loch in die Säule, und die Luft entwich beim Bewegen des Spiegels mit lautem Pfeifton. Ktesibios hatte die Pressluft entdeckt und das Prinzip durchschaut. Er machte sich seine Zufallsentdeckung zunutze, in dem er später Orgelpfeifen konstruierte, die nach dem gleichen Prinzip funktionierten.
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=== Die Tempeltore ===
=== Die Tempeltore ===
[[Bild:Tür.jpg|left|frame|Panel]]
[[Bild:Tür.jpg|left|frame|Panel]]
[[Bild:TürEE.jpg|right|frame|Vorlage: "Öffnen und Schließen der Tempeltüren", S. 186]]
[[Bild:TürEE.jpg|right|frame|Vorlage: "Öffnen und Schließen der Tempeltüren", S. 186]]
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Im selben Kapitel findet sich eine detaillierte Konstruktionsskizze der automatischen Tempeltüren. [[Dig]] und [[Dag]] entdecken eine [[Automatischer Türöffner|identische Skizze]] an der Wand des Maschinenraumes. Während in Kiaulehns Buch noch weitere Maschinen und Mechanismen aus diesem Tempel beschrieben wurden, findet man im Mosaik ebenfalls noch Erfindungen ([[Pfeif-Alarmanlage|Alarmsirene]], [[Anubis-Fahrstuhl]] ...), die sich bei Kiaulehn jedoch nicht finden lassen. Möglicherweise benutzte man also eine weitere Quelle. Da diese Konstruktionen jedoch im Vergleich zu Feuerpumpe und Tempeltüren sehr simpel sind, ist es auch möglich, dass sie schlicht und einfach Erfindungen der Mosaikautoren waren. Keine Erfindung der Mosaikautoren ist der Heronsball, auch: [[Aeolipile]]. Diese berühmte Erfindung ist im Mosaik abgebildet, bei Kiaulehn zwar nicht detailliert beschrieben, aber mehrfach erwähnt.
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Im selben Kapitel findet sich eine detaillierte Konstruktionsskizze der automatischen Tempeltüren. [[Dig]] und [[Dag]] entdecken eine identische Skizze an der Wand des Maschinenraumes. Während in Kiaulehns Buch noch weitere Maschinen und Mechanismen aus diesem Tempel beschrieben wurden, findet man im Mosaik ebenfalls noch Erfindungen (Alarmsirene, Anubis-Fahrstuhl...), die sich bei Kiaulehn jedoch nicht finden lassen. Möglicherweise benutzte man also eine weitere Quelle. Da diese Konstruktionen jedoch im Vergleich zu Feuerpumpe und Tempeltüren sehr simpel sind, ist es auch möglich, dass sie schlicht und einfach Erfindungen der Mosaikautoren waren.
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=== Die Feuerspritze ===
=== Die Feuerspritze ===
[[Bild:Spritze1.jpg|left|frame|Panel]]
[[Bild:Spritze1.jpg|left|frame|Panel]]
[[Bild:SpritzeEE.jpg|left|frame|Vorlage: "Feuerspritze des Heron", S. 182]]
[[Bild:SpritzeEE.jpg|left|frame|Vorlage: "Feuerspritze des Heron", S. 182]]
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Und auch [[Herons Feuerspritze]], bestehend aus einer Kombination zweier Pumpen und eines Windkessels, findet sich im gleichen Kapitel. Das Prinzip beruhte auf der von Ktesibios entdeckten und in verschiedenen Vorrichtungen benutzten Pressluft. Durch die Kolben A und B wurde Wasser in den Kessel C gepumpt, welches die darin befindliche Luft komprimierte. Beim Ausdehnen verdrängte diese nun wiederum das Wasser durch die Spritze D, aus der ein gleichmäßiger Strahl schoss. Heron ging sogar noch einen Schritt weiter. Er erhitzte den Kessel C und stellte fest, dass dadurch auch ohne Pumpen das Wasser aus der Spritze D sprudelte. Er erkannte, dass sich die im Kessel befindliche Luft ausgedehnt haben muss. Somit haben Ktesibios und Heron nacheinander die Kompressions- und Expansionsfähigkeit von Luft nachgewiesen. Heron applizierte auch noch eine Vogelpfeife an den Kessel, so dass dieser einen Pfeifton von sich gab, wenn das Wasser kochte. Dieser Pfeifkessel, bei Kiaulehn nur beschrieben, wurde im Mosaik zeichnerisch umgesetzt. Herons Feuerspritze, durch Wärme aktiviert, wird häufig als allererste Dampfmaschine beschrieben. Somit erklärt sich, weshalb die Abenteuer der Digedags, während denen sie die Erfinder der Dampfmaschine begleiteten, in Alexandria ihren Anfang nahmen.
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Und auch Herons Feuerspritze, bestehend aus einer Kombination zweier Pumpen und eines Windkessels, findet sich im gleichen Kapitel. Das Prinzip beruhte auf der von Ktesibios entdeckten und in verschiedenen Vorrichtungen benutzten Pressluft. Durch die Kolben A und B wurde Wasser in den Kessel C gepumpt, welches die darin befindliche Luft komprimierte. Beim Ausdehnen verdrängte diese nun wiederum das Wasser durch die Spritze D, aus der ein gleichmäßiger Strahl schoss. Heron ging sogar noch einen Schritt weiter. Er erhitzte den Kessel C und stellte fest, dass dadurch auch ohne Pumpen das Wasser aus der Spritze D sprudelte. Er erkannte, dass sich die im Kessel befindliche Luft ausgedehnt haben muss. Somit haben Ktesibios und Heron nacheinander die Kompressions- und Expansionsfähigkeit von Luft nachgewiesen. Heron applizierte auch noch eine Vogelpfeife an den Kessel, so dass dieser einen Pfeifton von sich gab, wenn das Wasser kochte. Dieser Pfeifkessel, bei Kiaulehn nur beschrieben, wurde im Mosaik zeichnerisch umgesetzt. Herons Feuerspritze, durch Wärme aktiviert, wird häufig als allererste Dampfmaschine beschrieben. Somit erklärt sich, weshalb die Abenteuer der Digedags, während denen sie die Erfinder der Dampfmaschine begleiteten, in Alexandria ihren Anfang nahmen.
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[[Bild:Huygensdampf.jpg|left|frame|Panel]]
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[[Bild:HuygensEE.jpg|left|frame|Vorlage: "Pulverkraftmaschine", S. 137]]
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Im Kapitel "In majorem Dei gloriam" findet sich diese Handskizze der [[Pulverkraftmaschine]] von [[Christian Huygens]] aus dem Jahre 1673. Interessanterweise entdeckt Huygens im Mosaik diese Konstruktionszeichnung in einem Werk des Physikers [[Jean de Hautefeuille]]s. Auf Huygens geht Kiaulehn nur kurz ein, allerdings nicht ohne zu erwähnen, dass [[Denis Papin]] in seiner Jugend sein Assistent in [[Paris]] war. Huygens sei durch eine tiefe Freundschaft mit Papin verbunden geblieben.  
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Im Kapitel "In majorem Dei gloriam" findet sich diese Handskizze der [[Pulverkraftmaschine]] von [[Christian Huygens]] aus dem Jahre 1673. Interessanterweise entdeckt Huygens im Mosaik diese Konstruktionszeichnung in einem Werk des Physikers [[Jean de Hautefeuilles]]s. Auf Huygens geht Kiaulehn nur kurz ein, allerdings nicht ohne zu erwähnen, dass [[Denis Papin]] in seiner Jugend sein Assistent in [[Paris]] war. Huygens sei durch eine tiefe Freundschaft mit Papin verbunden geblieben.  
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[[Bild:sualemswkw2.jpg|left|frame|Panel]]
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Im Mosaik wird Papins Pulvertopf neben der einzelnen Darstellung auch in einer Konstruktion gezeigt, die mit seinem Kochtopf verbunden ist. In Kiaulehns Buch sind beide Maschinen einzeln dargestellt. Der Landgraf [[Karl von Hessen-Kassel]], der im Mosaik als typischer absolutistischer Fürst mit übermäßigem Hang zur Verschwendung dargestellt wird, kommt bei Kiaulehn deutlich besser weg. Erwähnt wird natürlich sein großes Interesse für Maschinen und Erfindungen. Sogar über das [[Kuriositätenkabinett]] schreibt Kiaulehn einige Zeilen. Zwar entschied sich  der Landgraf dagegen, in eine Fabrik zu investieren, in der Mechaniker sich nur damit beschäftigen sollten, brauchbare Zylinder für Papins nur theoretisch funktionierende Maschine zu bauen, jedoch wird deutlich betont, dass dieser Graf als Gönner und Finanzier Papins dessen Forschungen erst möglich gemacht hat. Als Papin schließlich Hessen in Richtung England verließ, versuchte der Landgraf den Erfinder mittels einer ordentlichen Anhebung seines Gehaltes zum Bleiben zu bewegen, doch Papin war nicht aufzuhalten.  
Im Mosaik wird Papins Pulvertopf neben der einzelnen Darstellung auch in einer Konstruktion gezeigt, die mit seinem Kochtopf verbunden ist. In Kiaulehns Buch sind beide Maschinen einzeln dargestellt. Der Landgraf [[Karl von Hessen-Kassel]], der im Mosaik als typischer absolutistischer Fürst mit übermäßigem Hang zur Verschwendung dargestellt wird, kommt bei Kiaulehn deutlich besser weg. Erwähnt wird natürlich sein großes Interesse für Maschinen und Erfindungen. Sogar über das [[Kuriositätenkabinett]] schreibt Kiaulehn einige Zeilen. Zwar entschied sich  der Landgraf dagegen, in eine Fabrik zu investieren, in der Mechaniker sich nur damit beschäftigen sollten, brauchbare Zylinder für Papins nur theoretisch funktionierende Maschine zu bauen, jedoch wird deutlich betont, dass dieser Graf als Gönner und Finanzier Papins dessen Forschungen erst möglich gemacht hat. Als Papin schließlich Hessen in Richtung England verließ, versuchte der Landgraf den Erfinder mittels einer ordentlichen Anhebung seines Gehaltes zum Bleiben zu bewegen, doch Papin war nicht aufzuhalten.  
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[[Bild:PapindampfEE.jpg|left|frame|Vorlage: "Dampfpumpe von Denis Papin", S. 203]]
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[[Bild:PapindampfEE.jpg|left|frame|Vorlage: "Dampfpumpe von Denis Papin", S. 143]]
[[Bild:Papindampfschema.jpg|left|frame|Panel]]
[[Bild:Papindampfschema.jpg|left|frame|Panel]]
Dieses Schema aus dem Kapitel "Tragödie und Triumph" wurde einerseits in mehreren Panels als Konstruktion umgesetzt (unten), zum anderen wurde es auf der Rückseite von Heft [[60]] ebenfalls als Schema (links) dargestellt. Die Episode, in der Papin dem Landgrafen seine Dampfpumpe vorführt, findet sich ebenfalls, detailliert beschrieben, in Kiaulehns „Eisernen Engeln“ wieder. Er beschreibt, wie Papins Konstruktionen immer wieder daran scheiterten, dass die Mechaniker (noch) nicht in der Lage waren, standfeste und passgenaue Apparaturen herzustellen. Bei der Dampfpumpe war es die Steigleitung, die dem Druck nicht gewachsen war und zerbarst.  
Dieses Schema aus dem Kapitel "Tragödie und Triumph" wurde einerseits in mehreren Panels als Konstruktion umgesetzt (unten), zum anderen wurde es auf der Rückseite von Heft [[60]] ebenfalls als Schema (links) dargestellt. Die Episode, in der Papin dem Landgrafen seine Dampfpumpe vorführt, findet sich ebenfalls, detailliert beschrieben, in Kiaulehns „Eisernen Engeln“ wieder. Er beschreibt, wie Papins Konstruktionen immer wieder daran scheiterten, dass die Mechaniker (noch) nicht in der Lage waren, standfeste und passgenaue Apparaturen herzustellen. Bei der Dampfpumpe war es die Steigleitung, die dem Druck nicht gewachsen war und zerbarst.  
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[[Bild:Saverydampf.jpg|left|frame|Panel]]
[[Bild:Saverydampf.jpg|left|frame|Panel]]
[[Bild:SaverydampfEE.jpg|left|frame|Vorlage: "Dampfpumpe von Thomas Savery", S. 168]]
[[Bild:SaverydampfEE.jpg|left|frame|Vorlage: "Dampfpumpe von Thomas Savery", S. 168]]
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Auch die [[Dampfmaschine]]n von [[Thomas Savery]] und [[Thomas Newcomen|Newcomen]] wurden auf den Rückseiten der entsprechenden Mosaik-Hefte erklärt. Da sich die Schemazeichnungen sehr genau an die Originale aus dem Kapitel "Die Maschinenlegende" halten, soll hier auf eine Abbildung dieser Schemata der Rückseiten der Hefte [[63]] und [[64]] verzichtet werden. Viel eindrucksvoller ist die Umsetzung der Konstruktionszeichnungen in den entsprechenden Panels, auf denen die Maschinen bei der Arbeit zu sehen sind. Die Vorlage zur Dampfpumpe Saverys lieferte ein englischer Stich aus dem Jahre 1702.<br>
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Auch die Dampfmaschinen von [[Thomas Savery]] und [[Thomas Newcomen|Newcomen]] wurden auf den Rückseiten der entsprechenden Mosaik-Hefte erklärt. Da sich die Schemazeichnungen sehr genau an die Originale aus dem Kapitel "Die Maschinenlegende" halten, soll hier auf eine Abbildung dieser Schemata der Rückseiten der Hefte [[63]] und [[64]] verzichtet werden. Viel eindrucksvoller ist die Umsetzung der Konstruktionszeichnungen in den entsprechenden Panels, auf denen die Maschinen bei der Arbeit zu sehen sind. Die Vorlage zur Dampfpumpe Saverys lieferte ein englischer Stich aus dem Jahre 1702.<br>
Savery wird von Kiaulehn als sehr gebildet und weitsichtig beschrieben, im Mosaik eher listig und verschlagen. Ihm, so Kiaulehn, gebühre das Verdienst, aus den Arbeiten und Erkenntnissen seiner Vorgänger einen brauchbaren Vorschlag erarbeitet zu haben. Seine Dampfpumpe ''"Minor's Friend", des Bergmanns Freund'', wurde v.a. konzipiert, um das Grubenwasser aus den Bergwerken zu pumpen. Kiaulehn schreibt, Savery sei ein Patriot gewesen, der seine Erkennnisse jedermann zugänglich machen wollte, weswegen er seine Abhandlungen über seine Maschine nicht in Latein, sondern in Englisch verfasste. Savery wurde vom König das Patent für seine Maschine auf fünfunddreißig Jahre ausgedehnt.
Savery wird von Kiaulehn als sehr gebildet und weitsichtig beschrieben, im Mosaik eher listig und verschlagen. Ihm, so Kiaulehn, gebühre das Verdienst, aus den Arbeiten und Erkenntnissen seiner Vorgänger einen brauchbaren Vorschlag erarbeitet zu haben. Seine Dampfpumpe ''"Minor's Friend", des Bergmanns Freund'', wurde v.a. konzipiert, um das Grubenwasser aus den Bergwerken zu pumpen. Kiaulehn schreibt, Savery sei ein Patriot gewesen, der seine Erkennnisse jedermann zugänglich machen wollte, weswegen er seine Abhandlungen über seine Maschine nicht in Latein, sondern in Englisch verfasste. Savery wurde vom König das Patent für seine Maschine auf fünfunddreißig Jahre ausgedehnt.
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[[Bild:Wattmodell.jpg|left|frame|Panel]]
[[Bild:Wattmodell.jpg|left|frame|Panel]]
[[Bild:WattmodellEE.jpg|left|frame|Vorlage: "Modell der Newcomen-Maschine, mit der Watt gearbeitet hat", S. 274]]
[[Bild:WattmodellEE.jpg|left|frame|Vorlage: "Modell der Newcomen-Maschine, mit der Watt gearbeitet hat", S. 274]]
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[[James Watt]] experimentierte an einem Modell einer Newcomen-Dampfmaschine. Hierbei erkannte er, dass der Wirkungsgrad dieser Maschine viel zu gering war. Außerdem war er vom Modell sehr enttäuscht. Obwohl der Dampfkessel des Modells im Verhältnis zur richtigen Maschine viel größer war, konnte sie keinen richtigen Hub leisten. Watt experimentierte mit einem anderen Kessel, doch wirklich verbessern konnte er die Maschine nicht. So besann er sich auf die Arbeiten von Denis Papin, kombinierte dessen Erkenntnisse mit denen von Newcomen und entwickelte daraus den Plan für eine Hochleistungsdampfmaschine. Allerdings hielt Watt diese für zu gefährlich. Erst [[Richard Trevithick]] wagte es später, eine solche Maschine zu bauen. Watt beschimpfte ihn als Verbrecher.
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[[James Watt]] experimentierte an einem Modell einer Newcomen-Dampfmaschine. Hierbei erkannte er, dass der Wirkungsgrad dieser Maschine viel zu gering war. Außerdem war er vom Modell sehr enttäuscht. Obwohl der Dampfkessel des Modells im Verhältnis zur richtigen Maschine viel größer war, konnte sie keinen richtigen Hub leisten. Watt experimentierte mit einem anderen Kessel, doch wirklich verbessern konnte er die Maschine nicht. So besann er sich auf die Arbeiten von Denis Papin, kombinierte dessen Erkenntnisse mit denen von Newcomen und entwickelte daraus den Plan für eine Hochleistungsdampfmaschine. Allerdings hielt Watt diese für zu gefährlich. Erst [[Richard Trevithik]] wagte es später, eine solche Maschine zu bauen. Watt beschimpfte ihn als Verbrecher.
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Nachdem Watt nach allerlei Schwierigkeiten endlich einen Zylinder bekam, der ausreichend genau gearbeitet und haltbar war, konnte er die erste Dampfmaschine der Firma "[[Matthew Boulton|Boulton]] & Watt" herstellen. Diese Dampfmaschine bewährte sich glänzend und ging in eine breit angelegte Fertigungsserie.
Nachdem Watt nach allerlei Schwierigkeiten endlich einen Zylinder bekam, der ausreichend genau gearbeitet und haltbar war, konnte er die erste Dampfmaschine der Firma "[[Matthew Boulton|Boulton]] & Watt" herstellen. Diese Dampfmaschine bewährte sich glänzend und ging in eine breit angelegte Fertigungsserie.
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[[Bild:WattdampfEE1.jpg|left|frame|Vorlage: "Dampfmaschine mit Sonnen- und Planetenradgetriebe von James Watt", S. 289]]
[[Bild:WattdampfEE1.jpg|left|frame|Vorlage: "Dampfmaschine mit Sonnen- und Planetenradgetriebe von James Watt", S. 289]]
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== [[Peru-Kapitel]] ==
== [[Peru-Kapitel]] ==
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{{inuse|CHOUETTE}}
[[Bild:Trevilok.jpg|left|frame|Panel]]
[[Bild:Trevilok.jpg|left|frame|Panel]]
[[Bild:TrevilokEE.jpg|left|frame|Vorlage: "Lokomotive von R. Trevithik", S. 104]]
[[Bild:TrevilokEE.jpg|left|frame|Vorlage: "Lokomotive von R. Trevithik", S. 104]]
   
   
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==Quelle==
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*Walther Kiaulehn, ''Die eisernen Engel. Geburt Geschichte und die Macht der Maschinen'', Verlag Ullstein, Berlin o. J. (Copyright 1935)
*Walther Kiaulehn, ''Die eisernen Engel. Geburt Geschichte und die Macht der Maschinen'', Verlag Ullstein, Berlin o. J. (Copyright 1935)
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[[Kategorie:Quelle (Sachbuch)|Eisernen Engel, Die]]
[[Kategorie:Quelle (Sachbuch)|Eisernen Engel, Die]]
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[[Kategorie:Erfinder-Serie (Quelle)]]
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[[Kategorie:Quelle (Bild)|Eisernen Engel, Die]]
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[[Kategorie:Don-Ferrando-Serie (Quelle)]]
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[[Kategorie:Alexander-Papatentos-Serie (Quelle)]]
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[[Kategorie:Dampfkraft]]
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