Deutsche Abrafaxe-Mosaik im Ausland

Aus MosaPedia

Wechseln zu: Navigation, Suche

Es ist nachgewiesen, dass auch deutsche Abrafaxe-Mosaik im Ausland erhältlich waren. Hierbei wurde jedoch, im Vergleich zu den Exportheften aus der Digedag-Ära, weder ein neues Impressum entworfen noch holzfreies Papier verwendet. Somit unterscheiden sich die im Ausland erhältlichen deutschen Abrafaxe-Hefte in keiner Weise von den Ausgaben, die in der DDR per Abonnement oder im Zeitschriftenhandel erhältlich waren.

Eindeutige Nachweise für einen solchen Export liegen für Ungarn vor. Wie ein ehemaliger Betreiber einer Verkaufstelle für Lebensmittel und Presseerzeugnisse in Siófok (Badeort am Balaton) 2012 bestätigte, wurden im Land der Magyaren neben den Ausgaben in ungarischer Sprache auch deutsche Hefte über die Ungarische Post vertrieben. Die Comics waren insbesondere in Urlaubsgebieten mit hohem Anteil an deutschen Besuchern (Balaton, seltener Budapest) vornehmlich für die Versorgung der Urlaubsgäste vorgesehen. Es konnte in solchen Orten also durchaus vorkommen, dass in einem Kiosk die deutschen Hefte neben den ungarischen Mozaik auslagen. Wie weiter mitgeteilt wurde, kosteten die deutschen Ausgaben meist 1 Forint weniger als die Comics in ungarischer Sprache. Die neuen Preise wurden von der Ungarischen Post bereits vor der Distribution der Hefte auf deren Rückseite handschriftlich (meist mit Kugelschreiber) oder mit Hilfe eines entsprechenden Stempels aufgebracht. Bislang ist unbekannt in welchem Umfang diese zweite ungarische Exportschiene für Mosaik-Hefte von deutschen Urlaubern oder interessierten Ungarn angenommen wurde. Außerdem konnte bisher ebenso nicht genau ermittelt werden, ob auch die deutschen Hefte (wie die ungarischen) bis 1990 in Ungarn erhältlich waren.

Ein weiterer "Export" konnte für Westberlin vor dem Mauerfall nachgewiesen werden. Zwar wurden ostdeutsche Zeitschriften meist nicht direkt nach Westberlin geliefert, es gab aber für Westberliner die Möglichkeit, DDR-Presseerzeugnisse an solchen Kiosken zu kaufen, die aus Ostberliner Sicht hinter den Grenzbefestigungsanlagen lagen. So wurden beispielsweise auf S-Bahnhöfen, die den Westberlinern ohne Passkontrolle zugänglich waren, sämtliche aktuellen Zeitungen und Zeitschriften aus dem sozialistischen Teil Deutschlands gegen D-Mark verkauft. Insbesondere Journalisten machten gern von dieser Option Gebrauch, um einen Einblick in die Presselandschaft der DDR zu erhalten, ohne dabei die Grenzübergänge passieren zu müssen. Wie eine Verkäuferin in einem Kiosk auf dem S-Bahnhof Berlin-Friedrichstraße bereits 1989 mitteilte, war so für Westberliner auch das Mosaik erhältlich. Der Preis pro Heft wurde 1:1 umgerechnet und betrug 0,60 DM. In welchem Umfang dieses Angebot von Comic-Freunden aus dem Westen wahrgenommen wurde, konnte die Verkäuferin seinerzeit leider nicht genau sagen.

Eine weitere Möglichkeit, im Ausland an deutsche Mosaik-Hefte zu gelangen bestand für solche DDR-Bürger, die fern der Heimat beruflich tätig waren. Hierzu zählen Botschaftsmitarbeiter, Angestellte in Handelsvertretungen und ähnliche Berufszweige. Es konnte bislang ein Heft nachgewiesen werden, das per Abonnement an die Botschaft der DDR in Peking, China, verschickt wurde. Analoge Formen des "Exports" sind auch für andere Länder denkbar, jedoch bisher noch nicht bestätigt.

Persönliche Werkzeuge