Bearbeiten von C. G. Röder

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==Druck des ''MOSAIK''==
==Druck des ''MOSAIK''==
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[[Datei:Tb_001.jpg‎|thumb|left|x200px|das erste Heft aus Leipzig: MOSAIK Nr. 1]]
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[[Datei:Imprimat_39_5.jpg|thumb|left|x213px|Druckfahne von Seite 5 aus Heft [[39]] mit Korrekturanmerkungen]]
Als es [[1955]] darum ging, eine Druckerei für die Herstellung der Bilderzeitschrift ''MOSAIK'' zu finden, war die Entscheidung wahrscheinlich schnell getroffen. Zum einen bestanden bereits mindestens seit den frühen 1950er Jahren Beziehungen zwischen dem ''[[Verlag Neues Leben]]'' und der Druckerei ''C. G. Röder in Treuhandverwaltung'', die sich mit verschiedenen Buchpublikationen belegen lassen. Zum anderen schätzte man sicherlich auch die hohe Druckqualität des Traditionsunternehmens, was gewiss eine nicht unwesentliche Rolle spielte, weil man ja seinerzeit im Verlag beabsichtigte, mit dem MOSAIK in Konkurrenz zu westlichen Comic-Veröffentlichungen zu treten. Als am 23. Dezember 1955 dann das Produkt dieser Zusammenarbeit, das [[1|''MOSAIK'' Nummer 1]], erschien, erfüllte dieses wohl auch alle Erwartungen, denn der Druck war exzellent ausgefallen. Die Kolorierung passte perfekt in die schwarzen Konturen und die Farben strahlten.
Als es [[1955]] darum ging, eine Druckerei für die Herstellung der Bilderzeitschrift ''MOSAIK'' zu finden, war die Entscheidung wahrscheinlich schnell getroffen. Zum einen bestanden bereits mindestens seit den frühen 1950er Jahren Beziehungen zwischen dem ''[[Verlag Neues Leben]]'' und der Druckerei ''C. G. Röder in Treuhandverwaltung'', die sich mit verschiedenen Buchpublikationen belegen lassen. Zum anderen schätzte man sicherlich auch die hohe Druckqualität des Traditionsunternehmens, was gewiss eine nicht unwesentliche Rolle spielte, weil man ja seinerzeit im Verlag beabsichtigte, mit dem MOSAIK in Konkurrenz zu westlichen Comic-Veröffentlichungen zu treten. Als am 23. Dezember 1955 dann das Produkt dieser Zusammenarbeit, das [[1|''MOSAIK'' Nummer 1]], erschien, erfüllte dieses wohl auch alle Erwartungen, denn der Druck war exzellent ausgefallen. Die Kolorierung passte perfekt in die schwarzen Konturen und die Farben strahlten.
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Es ist als sicher anzunehmen, dass sowohl [[Johannes Hegenbarth]] als auch die Mitarbeiter in der Abteilung [[Druckvorstufe|Lithografie]] der Druckerei von vorn herein wussten, wie kolorierte Strichzeichnungen zu reproduzieren sind. Anders als bei der drucktechnischen Reproduktion von Farbfotografien, bei denen vier Farbauszüge (Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz) direkt vom Original hergestellt werden, wurden für das ''MOSAIK'' zunächst mit der [[Reproduktionskamera]] ungerasterte Druckfilme der getuschten Reinzeichnungen (also des Schwarzanteils) in Originalgröße angefertigt. Die anschließend damit [[Belichtung|belichteten]] und entwickelten Druckplatten wurden in einem ersten Schritt für die Herstellung der so genannten Blauandrucke genutzt. Die [[Blauandruck]]e, die den späteren Schwarzanteil der Bildgeschichten in zartem Hellblau wiedergeben, wurden an das ''MOSAIK''-Atelier in Berlin verschickt und dort mittels wasserverdünnbarer Gouachefarben koloriert. Allerdings ist davon auszugehen, dass für die Anfertigung der [[Kolorit]]e der ersten 11 Seiten der Nummer 1 noch keine Blauandrucke genutzt, sondern die Originalzeichnungen koloriert wurden. Erst ab der Seite 12 blieben die Originalzeichnungen unangetastet und man verwendete in der Tat erstmals Blauandrucke für die Kolorite, die in der Anfangszeit noch auf festerem Karton gedruckt waren.
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[[Datei:Rotandruck_39_5.jpg|thumb|right|x213px|Druckfahne von Seite 5 aus Heft [[39]] des roten Druckfilms]]
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Es ist als sicher anzunehmen, dass sowohl [[Johannes Hegenbarth]] als auch die Mitarbeiter in der Abteilung Lithografie der Druckerei von vorn herein wussten, wie kolorierte Strichzeichnungen zu reproduzieren sind. Anders als bei der drucktechnischen Reproduktion von Farbfotografien, bei denen vier Farbauszüge (Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz) direkt vom Original hergestellt werden, wurden für das ''MOSAIK'' zunächst ungerasterte Druckfilme der getuschten Reinzeichnungen (also des Schwarzanteils) in Originalgröße angefertigt. Die anschließend damit [[Belichtung|belichteten]] und entwickelten Druckplatten wurden in einem ersten Schritt für die Herstellung der so genannten Blaudrucke genutzt. Die [[Blaudruck]]e, die den späteren Schwarzanteil der Bildgeschichten in zartem Hellblau wiedergeben, wurden an das ''MOSAIK''-Atelier in Berlin verschickt und dort mittels wasserverdünnbarer Gouachefarben koloriert. Um hierbei Dimensionsänderungen infolge von Quellung zu minimieren, war der Karton der Blaudrucke zumindest in den Anfangsjahren aluminiumverstärkt.
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Von den fertigen Koloriten wurden dann in der Leipziger Druckerei mit entsprechenden Farbfiltern drei Farbauszüge (Cyan, Magenta und Gelb) als Negativfilme angefertigt, die dann, mit [[Farbkorrektur]]en kombiniert, der Herstellung der [[Druckraster|gerasterten]] positiven Druckfilme im Heftformat für die drei Farbanteile dienten. Parallel dazu wurden jetzt auch auf Heftformat verkleinerte ungerasterte Druckfilme des Schwarzanteils (also der unkolorierten Reinzeichnung) angefertigt. Mit den spiegelverkehrt eingespannten Filmen wurden danach Druckplatten belichtet, die seinerzeit aus einer Zink-Blei-Legierung bestanden. Nach der Entwicklung und Gummierung der Druckplatten für alle vier Farbanteile wurden diese nacheinander auf einer [[Andruckpresse]] befestigt und für erste einseitige [[Andruck]]e im direkten Flachdruck genutzt. Wenn die Andrucke dem farblichen Vergleich mit den originalen Vorlagen standhielten, wurde ein Teil dieser so genannten Druckfahnen nach Berlin verschickt, wo sie Johannes Hegenbarth persönlich begutachtete und gegebenenfalls mit Kommentaren versah. Da die Andrucke dann auch die (oft mit Korrekturwünschen verbundene) Druckfreigabe Hegenbarths erhielten, werden sie in diesem Zustand auch als [[Imprimatur]] bezeichnet. Soweit möglich wurden die gewünschten Korrekturen direkt an den Druckfilmen vorgenommen. In wieweit danach erneut Andruckplatten belichtet und zweite Andrucke hergestellt wurden, ist unklar. Als Ergebnis der Reproduktionsarbeiten bis hin zur [[Bogenmontage]] standen dann in der Abteilung Lithografie pro ''MOSAIK''-[[Druckbogen]] vier Druckfilme und [[Andruckskala|mehrere ein- wie auch mehrfarbige Andrucke]] als druckereiinterne Farbvorlagen zur Verfügung.
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Von den fertigen Koloriten wurden dann in der Leipziger Druckerei mit entsprechenden Farbfiltern drei Farbauszüge (Cyan, Magenta und Gelb) als Negativfilme angefertigt, die dann, mit Farbkorrekturen kombiniert, der Herstellung der gerasterten positiven Druckfilme im Heftformat für die drei Farbanteile dienten. Parallel dazu wurden jetzt auch auf Heftformat verkleinerte ungerasterte Druckfilme des Schwarzanteils (also der unkolorierten Reinzeichnung) angefertigt. Mit den spiegelverkehrt eingespannten Filmen wurden danach Druckplatten belichtet, die seinerzeit aus einer Zink-Blei-Legierung bestanden. Nach der Entwicklung und Gummierung der Druckplatten für alle vier Farbanteile wurden diese nacheinander auf einer [[Andruckpresse]] befestigt und für erste einseitige [[Andruck]]e im direkten Flachdruck genutzt. Wenn die Andrucke dem farblichen Vergleich mit den originalen Vorlagen standhielten, wurde ein Teil dieser so genannten Druckfahnen nach Berlin verschickt, wo sie Johannes Hegenbarth persönlich begutachtete und gegebenenfalls mit Kommentaren versah. Da die Andrucke dann auch die (oft mit Korrekturwünschen verbundene) Druckfreigabe Hegenbarths erhielten, werden sie in diesem Zustand auch als Imprimatur bezeichnet. Soweit möglich wurden die gewünschten Korrekturen direkt an den Druckfilmen vorgenommen. In wieweit danach erneut Andruckplatten belichtet und zweite Andrucke hergestellt wurden, ist unklar. Als Ergebnis der Reproduktionsarbeiten in der Abteilung Lithografie standen dann pro ''MOSAIK''-Seite vier Druckfilme und [[Andruckskala|mehrere ein- wie auch mehrfarbige Andrucke]] als druckereiinterne Farbvorlagen zur Verfügung.
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Die beschriebenen Reproduktionsarbeiten wurden im Wesentlichen bis 1975 beibehalten. Erste Änderungen betrafen lediglich die Blauandrucke. So wurde wegen merklichen Dimensionsänderungen infolge von Quellung bei der Anfertigung der Kolorite noch in den 1950er Jahren dazu übergegangen, die Blauandrucke auf Zinkplatten zu fixieren. Ab 1963 nutzte man wieder Karton, jedoch war dieser dann aluminiumverstärkt.
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{{recherche|Fellgerd}}
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*[https://issuu.com/teamblumfeld/docs/hybridxsuperimpose_masterthesis_tha Thanh-Tien, Doan: ''HYBRID x SUPERIMPOSE'', Masterthesis, Münster School of Architecture, Münster 2015 als online-E-Book auf ''issuu.com''], mit diversen Informationen und Abbildungen zur Druckerei ''C. G. Röder'' und zur möglichen Nutzung des Gebäudes
*[https://issuu.com/teamblumfeld/docs/hybridxsuperimpose_masterthesis_tha Thanh-Tien, Doan: ''HYBRID x SUPERIMPOSE'', Masterthesis, Münster School of Architecture, Münster 2015 als online-E-Book auf ''issuu.com''], mit diversen Informationen und Abbildungen zur Druckerei ''C. G. Röder'' und zur möglichen Nutzung des Gebäudes
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Pommer_(Architekt) Max Pommer in der ''Wikipedia'']
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Pommer_(Architekt) Max Pommer in der ''Wikipedia'']
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*[https://sint.hdg.de/SINT5/SINT/imsmedia?id=HDGBN.IMS.1811411 kolorierte Reinzeichnung der Seite 11 des ''MOSAIK'' Nr. 1 in der Objektdatenbank des Zeitgeschichtlichen Forums]
 
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*[https://sint.hdg.de/SINT5/SINT/imsmedia?id=HDGBN.IMS.1611662 nicht kolorierte Reinzeichnung der Seite 12 des ''MOSAIK'' Nr. 1 in der Objektdatenbank des Zeitgeschichtlichen Forums]
 
[[Kategorie:Druckerei]]
[[Kategorie:Druckerei]]

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