Bearbeiten von Académie des sciences

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[[Bild:Leibniz_Academie.jpg|right|frame|Brabax und Leibniz in der ''Académie royale des sciences'']]
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Die '''Académie des sciences''' (ursprünglich ''Académie royale des sciences'', heute ''Académie des sciences de l'Institut de France'') ist eine französische Gelehrtengesellschaft, die sich der Förderung der (Natur-)Wissenschaften widmet. Eine Reihe von Figuren aus dem [[Mosaik]] war Mitglied der ''Académie''; der Sitz der ''Académie'' im [[Paris]]er [[Louvre]] ist Schauplatz einer Episode der [[Barock-Serie]] des [[Mosaik ab 1976]].
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Die '''Académie des sciences''' (ursprünglich ''Académie royale des sciences'', heute ''Académie des sciences de l'Institut de France'') ist eine französische Gelehrtengesellschaft, die sich der Förderung der (Natur-)Wissenschaften widmet. Eine Reihe von Figuren aus dem Mosaik war Mitglied der ''Académie''; der Sitz der ''Académie'' im [[Paris]]er [[Louvre]] ist Schauplatz einer Episode der [[Barock-Serie]] des [[Mosaik ab 1976]].
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== Die ''Académie'' im MOSAIK ==
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== Geschichte der ''Académie des sciences'' ==
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[[Brabax]] wird als Leibniz' Privatsekretär die Ehre zuteil, die Räumlichkeiten der ''Académie'' im Louvre besuchen zu dürfen. Leibniz hofft, dort eine finanzielle Unterstützung für den Neubau seiner [[Rechenmaschine von Leibniz|Rechenmaschine]] zu erhalten, deren erstes Exemplar vom Admiral [[Jean Bart]] achtlos in die Nordsee geworfen worden ist. Diese Unterstützung wird ihm mit allerlei bürokratischen Begründungen verwehrt.
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Die ''Académie'' wurde 1666 von [[Ludwig XIV.]] auf Initiative von [[Colbert|Jean-Baptiste Colbert]] gegründet. Nach drei Jahrzehnten "informeller" Arbeit erhielt die ''Académie'' im Jahre 1699 ein offizielles ''Règlement'' und wurde damit in den Rang einer ''Académie royale'' (also einer "Königlichen Akademie") erhoben. Zugleich wurde der Sitz der ''Académie'' in den [[Louvre]] verlegt. Zweimal wöchentlich wurden Arbeitssitzungen "von mindestens zwei Stunden" abgehalten; die Akademiker waren verpflichtet, sich in Paris bzw. der Region niederzulassen (diese Regelung wurde erst 1964 abgeschafft).
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Als der enttäuschte Leibniz gerade abreisen will, taucht der eitle Comte du Pompe auf und bietet dem Gelehrten ein Geschäft an: Leibniz soll gegen gute Bezahlung helfen, die Ausbeute der Silbererzbergwerke adliger Investoren in der [[Franche-Comté]] zu erhöhen. Da Leibniz an einem ähnlichen Projekt bereits im [[Harz]] gearbeitet hat (wenn auch erfolglos, in der realen Geschichte 1680–1685) und obendrein einer Verdienstmöglichkeit nicht abgeneigt ist, willigt er ohne Zögern ein. Für die Erarbeitung eines Modells, das binnen einer Woche den Investoren präsentiert werden soll, sichert der Comte du Pompe die volle Unterstützung der ''Académie'' zu.
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Neben der ''Académie royale des sciences'' gab es im 18. Jahrhundert eine Reihe weiterer königlicher Akademien, die allesamt im Louvre untergebracht waren: u.a. die ''Académie française'', die ''Académie royale de peinture et de sculpture'', die ''Académie royale des inscriptions et belles-lettres'' und die ''Académie royale d'architecture''.
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Brabax und Leibniz machen sich eifrig an die Arbeit. Auf einem Tisch entstehen Modelle von Wind- und Wasserrädern, Förderkörben und -ketten usw. sowie ein kleiner Teich. Als die Investoren wesentlich früher als erwartet eintreffen, ist Leibniz höchst beunruhigt, da die Pläne noch lange nicht ausgereift sind. Brabax erkennt, dass es in dieser Situation vor allem auf eine beeindruckende Präsentation ankommt. Mittels eines [[Huygens]]schen Uhrwerkes setzt er das bis dahin Aufgebaute in Bewegung. Leibniz fragt: "Aber ist das nicht Betrug?", worauf Brabax antwortet: "Nein, das ist Marketing." (Der Begriff ''Marketing'' wurde erst im 20. Jahrhundert geprägt.)
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Während der französischen Revolution fiel der ''Académie des sciences''  zunächst eine wichtige Rolle bei der Neuordnung des Systems der Maße und Gewichte zu. Dessen ungeachtet wurde sie – auch wegen der politischen Haltung eines Teils ihrer Mitglieder – wie alle anderen königlichen Akademien im August 1793 aufgelöst. Zwei Jahre später wurde die ''Académie'' als Abteilung des staatlichen ''Institut national des sciences et des arts'' wiedereröffnet. 1805 zog das Institut in das ''Collège des quatre nations'' am linken [[Seine]]ufer, den heutigen Sitz der ''Académie''. 1816 erlangte die ''Académie des sciences'' im Zuge einer Reform des ''Institut de France'' ihre Autonomie zurück.
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Die Investoren, die nicht an langweiligen theoretischen Vorträgen interessiert sind, lassen sich angesichts des in Bewegung versetzten Modells und einer optimistischen Gewinnprognose schnell überzeugen. Leibniz verlangt eine stolze Summe für seine Pläne, woraufhin die Adligen zurückhaltend reagieren. In das Schweigen hinein lässt die [[Gräfin de la Tourette]] "versehentlich" ihren Schirm auf den Tisch fallen und beschädigt damit das zerbrechliche Modell. Die Gräfin hat Erfahrung darin, Skandale herbeizuführen – die Zerbrechlichkeit des Modells wird als Schwäche des Projektes hingestellt, Brabax' Reaktion als Beleidigung aufgefasst. Das Projekt ist damit bei den Investoren in Ungnade gefallen, Leibniz wird kurzerhand vor die Tür gestellt.
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Verbittert reist Leibniz zu seinem [[Ernst August von Hannover|Dienstherrn]] nach [[Hannover]] ab. Die Gräfin zeigt sich voller Stolz darauf, Leibniz' Modell ohne Bezahlung "erbeutet" zu haben – sie hat aber übersehen, dass es sich dabei nur um eine unausgereifte Skizze des Projektes handelt.
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== Mitglieder der ''Académie'' ==
== Mitglieder der ''Académie'' ==
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In den Mosaik-Universen spielen eine Reihe berühmter Mitglieder der ''Académie des sciences '' eine besondere Rolle:
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Das Mosaik-Universum hat eine Reihe berühmter Mitglieder der ''Académie des sciences '' hervorgebracht:
*Der niederländische Astronom, Mathematiker und Physiker [[Christiaan Huygens]] wurde 1666 zum ersten Direktor der ''Académie royale des sciences'' berufen.
*Der niederländische Astronom, Mathematiker und Physiker [[Christiaan Huygens]] wurde 1666 zum ersten Direktor der ''Académie royale des sciences'' berufen.
*Der deutsche Philosoph, Mathematiker, Physiker und Historiker [[Gottfried Wilhelm Leibniz]] wurde 1675 zum Mitglied der ''Académie'' berufen und 1699 von Ludwig XIV. zum ''Premier titulaire'' (Lehrstuhlinhaber) ernannt.
*Der deutsche Philosoph, Mathematiker, Physiker und Historiker [[Gottfried Wilhelm Leibniz]] wurde 1675 zum Mitglied der ''Académie'' berufen und 1699 von Ludwig XIV. zum ''Premier titulaire'' (Lehrstuhlinhaber) ernannt.
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Der (fiktive) [[Comte du Pompe]] spricht im Zusammenhang mit der Akademie von "wir", scheint aber kein Wissenschaftler zu sein, sondern zur Verwaltung bzw. zu den Geldgebern zu gehören.
Der (fiktive) [[Comte du Pompe]] spricht im Zusammenhang mit der Akademie von "wir", scheint aber kein Wissenschaftler zu sein, sondern zur Verwaltung bzw. zu den Geldgebern zu gehören.
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== Geschichte der ''Académie des sciences'' ==
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== Die ''Académie'' im MOSAIK ==
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Die ''Académie'' wurde 1666 von [[Ludwig XIV.]] auf Initiative von [[Colbert|Jean-Baptiste Colbert]] gegründet. Nach drei Jahrzehnten "informeller" Arbeit erhielt die ''Académie'' im Jahre 1699 ein offizielles ''Règlement'' und wurde damit in den Rang einer ''Académie royale'' (also einer "Königlichen Akademie") erhoben. Zugleich wurde der Sitz der ''Académie'' in den [[Louvre]] verlegt. Zweimal wöchentlich wurden Arbeitssitzungen "von mindestens zwei Stunden" abgehalten; die Akademiker waren verpflichtet, sich in Paris bzw. der Region niederzulassen (diese Regelung wurde erst 1964 abgeschafft).
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[[Brabax]] wird als Leibniz' Privatsekretär die Ehre zuteil, die Räumlichkeiten der ''Académie'' im Louvre besuchen zu dürfen. Leibniz hofft, dort eine finanzielle Unterstützung für den Neubau seiner [[Rechenmaschine von Leibniz|Rechenmaschine]] zu erhalten, deren erstes Exemplar vom Admiral [[Jean Bart]] achtlos in die Nordsee geworfen worden ist. Diese Unterstützung wird ihm mit allerlei bürokratischen Begründungen verwehrt.
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Neben der ''Académie royale des sciences'' gab es im 18. Jahrhundert eine Reihe weiterer königlicher Akademien, die allesamt im Louvre untergebracht waren: u.a. die ''Académie française'', die ''Académie royale de peinture et de sculpture'', die ''Académie royale des inscriptions et belles-lettres'' und die ''Académie royale d'architecture''.
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Als der enttäuschte Leibniz gerade abreisen will, taucht der eitle Comte du Pompe auf und bietet dem Gelehrten ein Geschäft an: Leibniz soll gegen gute Bezahlung helfen, die Ausbeute der Silbererzbergwerke adliger Investoren in der [[Franche-Comté]] zu erhöhen. Da Leibniz an einem ähnlichen Projekt bereits im [[Harz]] gearbeitet hat (wenn auch erfolglos, in der realen Geschichte 1680–1685) und obendrein einer Verdienstmöglichkeit nicht abgeneigt ist, willigt er ohne Zögern ein. Für die Erarbeitung eines Modells, das binnen einer Woche den Investoren präsentiert werden soll, sichert der Comte du Pompe die volle Unterstützung der ''Académie'' zu.
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Während der französischen Revolution fiel der ''Académie des sciences''  zunächst eine wichtige Rolle bei der Neuordnung des Systems der Maße und Gewichte zu. Dessen ungeachtet wurde sie – auch wegen der politischen Haltung eines Teils ihrer Mitglieder – wie alle anderen königlichen Akademien im August 1793 aufgelöst. Zwei Jahre später wurde die ''Académie'' als Abteilung des staatlichen ''Institut national des sciences et des arts'' wiedereröffnet. 1805 zog das Institut in das ''Collège des quatre nations'' am linken [[Seine]]ufer, den heutigen Sitz der ''Académie''. 1816 erlangte die ''Académie des sciences'' im Zuge einer Reform des ''Institut de France'' ihre Autonomie zurück.
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Brabax und Leibniz machen sich eifrig an die Arbeit. Auf einem Tisch entstehen Modelle von Wind- und Wasserrädern, Förderkörben und -ketten usw. sowie ein kleiner Teich. Als die Investoren wesentlich früher als erwartet eintreffen, ist Leibniz höchst beunruhigt, da die Pläne noch lange nicht ausgereift sind. Brabax erkennt, dass es in dieser Situation vor allem auf eine beeindruckende Präsentation ankommt. Mittels eines [[Huygens]]schen Uhrwerkes setzt er das bis dahin Aufgebaute in Bewegung. Leibniz fragt: "Aber ist das nicht Betrug?", worauf Brabax antwortet: "Nein, das ist Marketing." (Der Begriff ''Marketing'' wurde erst im 20. Jahrhundert geprägt.)
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Die Investoren, die nicht an langweiligen theoretischen Vorträgen interessiert sind, lassen sich angesichts des in Bewegung versetzten Modells und einer optimistischen Gewinnprognose schnell überzeugen. Leibniz verlangt eine stolze Summe für seine Pläne, woraufhin die Adligen zurückhaltend reagieren. In das Schweigen hinein lässt die [[Gräfin de la Tourette]] "versehentlich" ihren Schirm auf den Tisch fallen und beschädigt damit das zerbrechliche Modell. Die Gräfin hat Erfahrung darin, Skandale herbeizuführen – die Zerbrechlichkeit des Modells wird als Schwäche des Projektes hingestellt, Brabax' Reaktion als Beleidigung aufgefasst. Das Projekt ist damit bei den Investoren in Ungnade gefallen, Leibniz wird kurzerhand vor die Tür gestellt.
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Verbittert reist Leibniz zu seinem [[Ernst August von Hannover|Dienstherrn]] nach [[Hannover]] ab. Die Gräfin zeigt sich voller Stolz darauf, Leibniz' Modell ohne Bezahlung "erbeutet" zu haben – sie hat aber übersehen, dass es sich dabei nur um eine unausgereifte Skizze des Projektes handelt.
== Externe Links ==
== Externe Links ==
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[[Kategorie:Barock-Serie (Organisation)]]
[[Kategorie:Barock-Serie (Organisation)]]
[[Kategorie:Barock-Serie (Handlungsort)]]
[[Kategorie:Barock-Serie (Handlungsort)]]
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[[Kategorie:Gelehrtenvereinigung]]
 

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