Bearbeiten von William Hogarth

Aus MosaPedia

Wechseln zu: Navigation, Suche
Du bearbeitest diese Seite unangemeldet. Wenn du speicherst, wird deine aktuelle IP-Adresse in der Versionsgeschichte aufgezeichnet und ist damit unwiderruflich öffentlich einsehbar.

WARNUNG: Diese Seite ist 33 KB groß; einige Browser könnten Probleme haben, Seiten zu bearbeiten, die größer als 32 KB sind. Überlege bitte, ob eine Aufteilung der Seite in kleinere Abschnitte möglich ist.

Um die Änderung rückgängig zu machen, bitte die Bearbeitung in der Vergleichsansicht kontrollieren und dann auf „Seite speichern“ klicken.
Aktuelle Version Dein Text
Zeile 51: Zeile 51:
<br clear=both>
<br clear=both>
-
Für das große MOSAIK-Panel wurde praktisch der gesamte Bildvordergrund aus der ''Gin Lane'' übernommen, komplett mit Treppe, Geländer, Toröffnungen und Lampe. Die zentrale Gestalt der halbentblößten Rabenmutter war den Zeichnern zwar zu grauenvoll, doch ist immerhin der Säufer weiter unten auf der Treppe im MOSAIK gelandet. Die Inschrift über dem Eingang zur Kellerspelunke ist im MOSAIK nach rechts gewandert. Sie lautet: "Drunk for a penny / Dead drunk for two [[pence]] / Clean Straw for Nothing" ("[[Betrunken]] für einen Penny, sturzbetrunken für zwei Pence, reines Stroh umsonst").
+
Für das große MOSAIK-Panel wurde praktisch der gesamte Bildvordergrund aus der ''Gin Lane'' übernommen, komplett mit Treppe, Geländer, Toröffnungen und Lampe. Die zentrale Gestalt der halbentblößten Rabenmutter war den Zeichnern zwar zu grauenvoll, doch ist immerhin der Säufer weiter unten auf der Treppe im MOSAIK gelandet. Die Inschrift über dem Eingang zur Kellerspelunke ist im MOSAIK nach rechts gewandert. Sie lautet: "Drunk for a penny / Dead drunk for two [[pence]] / Clean Straw for Nothing" ("Betrunken für einen Penny, sturzbetrunken für zwei Pence, reines Stroh umsonst").
[[Bild:Gin Lane Ausschnitt 1.jpg|left|frame|Unterer Bildrand mit Treppe, Toröffnung und Lampe.]]
[[Bild:Gin Lane Ausschnitt 1.jpg|left|frame|Unterer Bildrand mit Treppe, Toröffnung und Lampe.]]
Zeile 141: Zeile 141:
|}
|}
-
==== ''Industry and Idlenes - The Industrious 'Prentice Lord-Mayor of London'' ====
+
==== ''Industry and Idlenes'' ====
Die zwölfteilige Bildserie ''Industry and Idlenes'' vom September 1747 hat zwei Vorlagen fürs MOSAIK geliefert. Während die erste Tafel als Vorbild für die Rückseite von Heft [[71]] diente (siehe dazu [[William Hogarth#Vorlage für Heft 71 Seite 24|weiter unten]]), erkennt man ein Detail aus der zwölften Tafel - '''The Industrious 'Prentice Lord-Mayor of London''' - auf der Doppelseite von Heft [[63]].
Die zwölfteilige Bildserie ''Industry and Idlenes'' vom September 1747 hat zwei Vorlagen fürs MOSAIK geliefert. Während die erste Tafel als Vorbild für die Rückseite von Heft [[71]] diente (siehe dazu [[William Hogarth#Vorlage für Heft 71 Seite 24|weiter unten]]), erkennt man ein Detail aus der zwölften Tafel - '''The Industrious 'Prentice Lord-Mayor of London''' - auf der Doppelseite von Heft [[63]].
Zeile 184: Zeile 184:
|}
|}
-
==== ''A Rake's Progress'' ====
+
----
Die achtteilige Serie ''A Rake's Progress'' (Gemälde erschienen 1734, die Stiche in den folgenden Jahren) bebildert das schröckliche Schicksal des Tunichtguts Tom Rakewell ("Thomas Wohl-Lebemann"). Zu Beginn seiner Karriere zur wohlhabenden Oberschicht gehörend, schwängert er ein armes Mädchen, verpulvert sein Geld, treibt sich in übel beleumundeten Spelunken herum, wird von seinen Gläubigern vor Gericht gezerrt und nur von dem erwähnten armen Mädchen gerettet, vesucht sich mit einer reichen Heirat zu sanieren, gibt sich dem Glücksspiel hin, landet daher doch im Schuldturm und endet schließlich im Irrenhaus.
Die achtteilige Serie ''A Rake's Progress'' (Gemälde erschienen 1734, die Stiche in den folgenden Jahren) bebildert das schröckliche Schicksal des Tunichtguts Tom Rakewell ("Thomas Wohl-Lebemann"). Zu Beginn seiner Karriere zur wohlhabenden Oberschicht gehörend, schwängert er ein armes Mädchen, verpulvert sein Geld, treibt sich in übel beleumundeten Spelunken herum, wird von seinen Gläubigern vor Gericht gezerrt und nur von dem erwähnten armen Mädchen gerettet, vesucht sich mit einer reichen Heirat zu sanieren, gibt sich dem Glücksspiel hin, landet daher doch im Schuldturm und endet schließlich im Irrenhaus.
Zeile 199: Zeile 199:
|}
|}
-
==== ''Stage Coach'' ====
+
----
Der Stich '''Stage Coach''' von 1747 - auch '''The Country Inn Yard''' genannt - mokiert sich über die Kandidatur des gerade einmal zwanzigjährigen Lord Castlemain für einen Sitz im Parlament. Im Hintergrund des Bilds sieht man ihn von seinen Anhängern durch den Hof getragen werden, wobei er mit seiner Rassel und seinem Sabberlätzchen als Kleinkind porträtiert wird. Der Vordergrund wird von einer gänzlich anderen Szene eingenommen, die die Abfahrt einer Kutsche aus dem Landgasthof darstellt. Hier finden sich wieder typische Hogarth-Details, wie z.B. die Wirtin, die vergeblich nach der Magd läutet, während diese gerade mit ihrem Liebsten im Hauseingang knutscht.
Der Stich '''Stage Coach''' von 1747 - auch '''The Country Inn Yard''' genannt - mokiert sich über die Kandidatur des gerade einmal zwanzigjährigen Lord Castlemain für einen Sitz im Parlament. Im Hintergrund des Bilds sieht man ihn von seinen Anhängern durch den Hof getragen werden, wobei er mit seiner Rassel und seinem Sabberlätzchen als Kleinkind porträtiert wird. Der Vordergrund wird von einer gänzlich anderen Szene eingenommen, die die Abfahrt einer Kutsche aus dem Landgasthof darstellt. Hier finden sich wieder typische Hogarth-Details, wie z.B. die Wirtin, die vergeblich nach der Magd läutet, während diese gerade mit ihrem Liebsten im Hauseingang knutscht.
Zeile 226: Zeile 226:
|}
|}
-
==== ''The Times'' ====
+
----
In Hogarths Stich '''The Times''', Tafel 2, sind in der rechten Bildhälfte zwei Figuren am [[Pranger]] zu sehen. Bei der einen handelt es sich um Hogarths Intimfeind John Wilkes, der nach der ''North-Briton''-Affäre wegen Verleumdung (''Defamation'') angeklagt worden war. Die zweite Figur ist der so genannte ''Cock Lane ghost'' - auch bekannt als ''Scratching Fanny'' -, d.h. der angebliche Geist der Fanny Lynes. Dieser Geist soll durch Kratz- und Klopfgeräusche (daher der Hammer in der Hand auf Hogarths Stich) auf sich aufmerksam gemacht haben. In Wirklichkeit handelte es sich um den Versuch eines Hausbesitzers, einen seiner Mieter, der ihm Geld schuldete, mit dem Geist von dessen verstorbener Lebensgefährtin Fanny Lynes zu erpressen. Die junge Tochter des Hausbesitzers sorgte dabei für die Geräusche. Der Hausbesitzer wurde wegen Verschwörung (''Conspiracy'') verurteilt. Näheres zu den beiden Themenkomplexen in den Artikeln der englischsprachigen [[Wikipedia]]: [http://en.wikipedia.org/wiki/John_Wilkes John Wilkes] und [http://en.wikipedia.org/wiki/Cock_Lane_ghost Cock Lane ghost]. Auch interessant: [https://books.google.de/books?id=cCpbEEB2yzMC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false das erste Kapitel] aus ''The Rise of Supernatural Fiction, 1762-1800'' von E. J. Clery.
In Hogarths Stich '''The Times''', Tafel 2, sind in der rechten Bildhälfte zwei Figuren am [[Pranger]] zu sehen. Bei der einen handelt es sich um Hogarths Intimfeind John Wilkes, der nach der ''North-Briton''-Affäre wegen Verleumdung (''Defamation'') angeklagt worden war. Die zweite Figur ist der so genannte ''Cock Lane ghost'' - auch bekannt als ''Scratching Fanny'' -, d.h. der angebliche Geist der Fanny Lynes. Dieser Geist soll durch Kratz- und Klopfgeräusche (daher der Hammer in der Hand auf Hogarths Stich) auf sich aufmerksam gemacht haben. In Wirklichkeit handelte es sich um den Versuch eines Hausbesitzers, einen seiner Mieter, der ihm Geld schuldete, mit dem Geist von dessen verstorbener Lebensgefährtin Fanny Lynes zu erpressen. Die junge Tochter des Hausbesitzers sorgte dabei für die Geräusche. Der Hausbesitzer wurde wegen Verschwörung (''Conspiracy'') verurteilt. Näheres zu den beiden Themenkomplexen in den Artikeln der englischsprachigen [[Wikipedia]]: [http://en.wikipedia.org/wiki/John_Wilkes John Wilkes] und [http://en.wikipedia.org/wiki/Cock_Lane_ghost Cock Lane ghost]. Auch interessant: [https://books.google.de/books?id=cCpbEEB2yzMC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false das erste Kapitel] aus ''The Rise of Supernatural Fiction, 1762-1800'' von E. J. Clery.
Zeile 259: Zeile 259:
<br clear=both>
<br clear=both>
-
==== ''The Four Stages of Cruelty'' und ''The Times'' ====
+
----
Für die linke Häuserfront nutzten die MOSAIK-Zeichner den zweiten Stich aus der Serie ''The Four Stages of Cruelty'' ("Die vier Stufen der Grausamkeit"). Auf diesem Bild wird der Übergang von der Grausamkeit gegenüber Tieren zur Grausamkeit gegenüber Menschen dargestellt: Ein Stier wird gejagt, der Esel ist überladen und wird gepiekst, das Pferd ist unter der Last zusammengebrochen und wird verhauen, das Lamm wird geradeweg totgeschlagen und dahinter wird ein kleines Kind achtlos überfahren.
Für die linke Häuserfront nutzten die MOSAIK-Zeichner den zweiten Stich aus der Serie ''The Four Stages of Cruelty'' ("Die vier Stufen der Grausamkeit"). Auf diesem Bild wird der Übergang von der Grausamkeit gegenüber Tieren zur Grausamkeit gegenüber Menschen dargestellt: Ein Stier wird gejagt, der Esel ist überladen und wird gepiekst, das Pferd ist unter der Last zusammengebrochen und wird verhauen, das Lamm wird geradeweg totgeschlagen und dahinter wird ein kleines Kind achtlos überfahren.
Zeile 284: Zeile 284:
|}
|}
-
==== ''Hudibras - Burning ye Rumps at Temple-Barr'' ====
+
----
Eine der ersten Arbeiten, mit denen Hogarth bekannt wurde, war die Illustration von Samuel Butlers satirischem Epos ''Hudibras'', das bereits 1662 erschienen war, sich aber auch in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts großer Beliebtheit in [[Großbritannien]] erfreute (es galt als ein Pendant zu [[Miguel de Cervantes|Cervantes]]' ''[[Don Quixote]]''). Einer der beeindruckendsten Stiche ist der unten abgebildete ('''Burning ye Rumps at Temple-Barr'''), auf dem das symbolische Verbrennen des Rumpfparlaments von 1660 durch eine aufgebrachte Menge dargestellt ist - statt des ''Rump Parliaments'' werden ''Rump Steaks'' verbrannt. Die Titelfigur Hudibras hat sich dummerweise auch die Ungunst des Mobs zugezogen und wird gerade gelyncht.
Eine der ersten Arbeiten, mit denen Hogarth bekannt wurde, war die Illustration von Samuel Butlers satirischem Epos ''Hudibras'', das bereits 1662 erschienen war, sich aber auch in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts großer Beliebtheit in [[Großbritannien]] erfreute (es galt als ein Pendant zu [[Miguel de Cervantes|Cervantes]]' ''[[Don Quixote]]''). Einer der beeindruckendsten Stiche ist der unten abgebildete ('''Burning ye Rumps at Temple-Barr'''), auf dem das symbolische Verbrennen des Rumpfparlaments von 1660 durch eine aufgebrachte Menge dargestellt ist - statt des ''Rump Parliaments'' werden ''Rump Steaks'' verbrannt. Die Titelfigur Hudibras hat sich dummerweise auch die Ungunst des Mobs zugezogen und wird gerade gelyncht.
Zeile 307: Zeile 307:
=== Vorlage für Heft 71 Seite 24 ===
=== Vorlage für Heft 71 Seite 24 ===
-
==== ''Industry and Idleness - The Fellow 'Prentices at their Looms'' ====
 
Die Serie ''Industry and Idleness'' (zu deutsch etwa "Fleiß und Faulheit") wurde oben zu Heft [[63]] schon erwähnt, wo die zwölfte Tafel der Reihe fürs MOSAIK verwendet wurde. Für die redaktionelle Rückseite von Heft [[71]], ''Maschinen und Maschinenstürmer'',  wiederum stand der erste Teil der Reihe - '''The Fellow 'Prentices at their Looms''' - Pate und wurde mit Ausnahme des rechten Randes minutiös abgezeichnet und koloriert.
Die Serie ''Industry and Idleness'' (zu deutsch etwa "Fleiß und Faulheit") wurde oben zu Heft [[63]] schon erwähnt, wo die zwölfte Tafel der Reihe fürs MOSAIK verwendet wurde. Für die redaktionelle Rückseite von Heft [[71]], ''Maschinen und Maschinenstürmer'',  wiederum stand der erste Teil der Reihe - '''The Fellow 'Prentices at their Looms''' - Pate und wurde mit Ausnahme des rechten Randes minutiös abgezeichnet und koloriert.

Bitte kopieren Sie keine Webseiten, die nicht Ihre eigenen sind, benutzen Sie keine urheberrechtlich geschützten Werke ohne Erlaubnis des Copyright-Inhabers!

Sie geben uns hiermit ihre Zusage, dass Sie den Text selbst verfasst haben, dass der Text Allgemeingut (public domain) ist, oder dass der Copyright-Inhaber seine Zustimmung gegeben hat. Falls dieser Text bereits woanders veröffentlicht wurde, weisen Sie bitte auf der Diskussion-Seite darauf hin. Bitte beachten Sie, dass das Nutzungsrecht für alle MosaPedia-Beiträge und Beitragsänderungen automatisch auf die MosaPedia übergeht. Falls Sie nicht möchten, dass Ihre Arbeit hier von anderen verändert und verbreitet wird, dann drücken Sie nicht auf "Speichern".


Abbrechen | Bearbeitungshilfe (wird in einem neuen Fenster geöffnet)

Folgende Vorlagen werden von dieser Seite verwendet:

Persönliche Werkzeuge