Bearbeiten von Münze aus der Ming-Dynastie

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| Kopfzeile = Münzen aus der Zeit des Ming-Kaisers Tianqi
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| Bild4 = 10_Käsch_Ming_R.jpg | Untertitel4 = 10 Käsch, Revers<br>O.: <big>十</big> (''shí'', "10")<br>R.: <big>一兩</big> (''yī liǎng'', "1 Tael")
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Die vier chinesischen Schriftzeichen auf der Münze sind in der Reihenfolge oben – unten – rechts – links zu lesen: 天啟通寶 (''Tiān-qǐ tōng bǎo''). Die ersten beiden Zeichen 天啟 (''Tiān-qǐ'') nennen den Herschaftstitel eines Kaisers Tianqi, die beiden letzten 通寶 (''tōng bǎo'') bedeuten wortwörtlich "umlaufender Schatz" und sind eine damals übliche Kennzeichnung für Münzen aus unedlen Metallen (Kupfer, Messing, Bronze usw).
Die vier chinesischen Schriftzeichen auf der Münze sind in der Reihenfolge oben – unten – rechts – links zu lesen: 天啟通寶 (''Tiān-qǐ tōng bǎo''). Die ersten beiden Zeichen 天啟 (''Tiān-qǐ'') nennen den Herschaftstitel eines Kaisers Tianqi, die beiden letzten 通寶 (''tōng bǎo'') bedeuten wortwörtlich "umlaufender Schatz" und sind eine damals übliche Kennzeichnung für Münzen aus unedlen Metallen (Kupfer, Messing, Bronze usw).
Für den Leser hält Abrax das Geldstück mehr oder weniger aufrecht "in die Kamera", während es für Brabax sicher kein Problem darstellt, die Zeichen kopfstehend zu entziffern.
Für den Leser hält Abrax das Geldstück mehr oder weniger aufrecht "in die Kamera", während es für Brabax sicher kein Problem darstellt, die Zeichen kopfstehend zu entziffern.
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Und wir sehen die Vorderseite (das Avers) der Münze; auf der Rückseite (dem Revers) kann der Nennwert, die Münzmanufaktur (keine Prägestätte, denn diese Münzen wurden seinerzeit noch gegossen) oder auch der Auftraggeber (z.B. 工 (''gōng'', "Arbeit") für das Arbeitsministerium) ausgewiesen sein.
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Und wir sehen die Vorderseite der Münze; auf der Rückseite wird sehr wahrscheinlich der Nennwert und eventuell auch die Münzmanufaktur ausgewiesen sein, keine Prägestätte, denn diese Münzen wurden seinerzeit noch gegossen.
Zu klären bleibt nun noch, welcher Kaiser namens Tianqi hier gemeint ist, es existierten nämlich zwei Herrscher mit diesem Namen. Der erste war ein Rebellenkaiser, der 1358–59 in den Wirren am Ende der Yuan-Zeit an der Spitze des südchinesischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Tianwan Tianwan]-Reiches stand. Seine Münzprägungen bestanden aus vermutlich blei- und eisenhaltigen, grauen Legierungen. Der zweite Herrscher war ein Kaiser der Ming-Dynastie, dessen Münzen ausreichend Kupfer enthielten, um gelblich zu erscheinen. Hier hätten wir einen ersten Hinweis darauf, dass die abgebildete Münze aus der Ming-Zeit stammt, denn Abrax hält dem Leser eindeutig eine gelbe Münze entgegen. Ein zweites Identifizierungsmerkmal liefert das Radikal 户, links im auf der Münze unten stehenden Zeichen 啟 (''qǐ''). Alle Ming-Münzen weisen an der linken oberen Ecke des Vierecks in 户 einen nach links überstehenden Strich auf, der bei den Rebellen-Münzen fehlt. Da dieser Strich im Mosaik klar auszumachen ist, handelt es sich zweifelsfrei um die Münze aus der Ming-Dynastie.
Zu klären bleibt nun noch, welcher Kaiser namens Tianqi hier gemeint ist, es existierten nämlich zwei Herrscher mit diesem Namen. Der erste war ein Rebellenkaiser, der 1358–59 in den Wirren am Ende der Yuan-Zeit an der Spitze des südchinesischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Tianwan Tianwan]-Reiches stand. Seine Münzprägungen bestanden aus vermutlich blei- und eisenhaltigen, grauen Legierungen. Der zweite Herrscher war ein Kaiser der Ming-Dynastie, dessen Münzen ausreichend Kupfer enthielten, um gelblich zu erscheinen. Hier hätten wir einen ersten Hinweis darauf, dass die abgebildete Münze aus der Ming-Zeit stammt, denn Abrax hält dem Leser eindeutig eine gelbe Münze entgegen. Ein zweites Identifizierungsmerkmal liefert das Radikal 户, links im auf der Münze unten stehenden Zeichen 啟 (''qǐ''). Alle Ming-Münzen weisen an der linken oberen Ecke des Vierecks in 户 einen nach links überstehenden Strich auf, der bei den Rebellen-Münzen fehlt. Da dieser Strich im Mosaik klar auszumachen ist, handelt es sich zweifelsfrei um die Münze aus der Ming-Dynastie.
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Dass trotz der kurzen Regierungszeit des Kaisers immer noch zahlreiche Münzen aus dieser Epoche existieren, ist sicherlich der Tatsache geschuldet, dass infolge der seinerzeit herrschenden Inflation viele Zahlungmittel benötigt wurden.
Dass trotz der kurzen Regierungszeit des Kaisers immer noch zahlreiche Münzen aus dieser Epoche existieren, ist sicherlich der Tatsache geschuldet, dass infolge der seinerzeit herrschenden Inflation viele Zahlungmittel benötigt wurden.
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Bleibt noch zu klären, um welchen Nennwert es sich hier handelt. Die Aufschrift 通寶 (''tōng bǎo'') und seine Farbe weisen das Stück eindeutig als aus Messing bestehend aus. Damit handelt es sich hier um eine [[Käsch-Münzen|Käsch]]-Münze, die im Chinesischen 文 (''wén'') genannt werden. Da die Münze in Abrax' Hand mehr als zwei Finger abdeckt, ist sehr wahrscheinlich, dass es sich hier um einen Münze zu 10 Käsch handelt, die seinerzeit mit einem Durchmesser von fast 5 Zentimetern hergestellt wurden. Weil der Kobold aber bestimmt verhältnismäßig kleine Hände besitzt, kann leider nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass hier eine Münze über 1 Käsch mit nur etwa 2,5 Zentimetern Durchmesser gezeigt wird. Übrigens wogen die 10-Käsch-Münzen (十文, ''shí wén'') damals 1 Tael (一兩, ''yī liǎng'', je nach Region zwischen ca. 33 und ca. 38 Gramm).
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Bleibt noch zu klären, um welchen Nennwert es sich hier handelt. Die Aufschrift 通寶 (''tōng bǎo'') und seine Farbe weisen das Stück eindeutig als aus Messing bestehend aus. Damit handelt es sich hier um eine [[Käsch-Münzen|Käsch]]-Münze, die im Chinesischen 文 (''wén'') genannt werden. Münzen zu 1 Käsch hatten damals etwa einen Durchmesser von etwas über einem Zentimeter. Da die Münze in Abrax' Hand aber mehr als zwei Finger abdeckt, ist sehr wahrscheinlich, dass es sich hier um einen Münze zu 10 Käsch handelt, die seinerzeit mit einem Durchmesser von fast 5 Zentimetern hergestellt wurden. Da der Kobold aber sicher verhältnismäßig kleine Hände besitzt, kann es sich hier natürlich auch durchaus um eine Münze über 2 oder 3 Käsch handeln. Übrigens wogen die 10-Käsch-Münzen (十文, ''shí wén'') damals 1 Liang (一兩, ''yī liǎng'', je nach Region zwischen ca. 34 und ca. 37 Gramm).
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