Schaukampf auf dem Marcellusplatz

Aus MosaPedia

Wechseln zu: Navigation, Suche
Hier läuft noch alles nach Plan.
Hier läuft überhaupt nichts mehr nach Plan.

Der Schaukampf auf dem Marcellusplatz ist ein Ereignis innerhalb der Römer-Serie des Mosaik von Hannes Hegen.

Inhaltsverzeichnis

Der Plan

Um dem Circus Digedag, der gerade für seine Eröffnungsgala wirbt, die Zuschauer auszuspannen, engagiert Julius Gallus, der Direktor des Kolosseums, eine Gruppe Gladiatoren aus der Schule des Antonius Robustus für eine Sondervorstellung auf dem Marcellusplatz. Je mehr Publikum angelockt wird, desto mehr wolle er zahlen; die Gladiatoren - allesamt verschuldete Offiziere - hören's gern, schließlich wissen sie gar nicht mehr, wie der offensichtlich teure Samos-Wein schmeckt.

Auf dem Marcellusplatz eingetroffen, mimt Gallus den Marktschreier und verkündet das Programm: Völlig kostenlos könne man den spannendsten Gladiatorenkampf des Jahres erleben. Als Höhepunkt nennt er den Zweikampf zwischen Rabiatus dem Starken und Attilius dem Geschwinden, zwei "unbesiegten Sternen der Arena". Die Passanten, die eigentlich schon auf dem Weg zum Zirkusschiff sind, lassen sich von dieser Attraktion verzaubern, und schnell bildet sich eine Gaffermenge.

Der Ablauf

Die sechs Duelle

Der Beginn des Schaukampfes lässt sich vielversprechend an. Zwölf Gladiatoren liefern sich sechs parallele Duelle:

  • drei Paare aus je zwei Secutoren
  • zwei Paare aus je einem Retiarius und einem Secutor
  • ein rätselhaftes Paar aus einem Langschwertkämpfer und einem Hammerschwinger.

Das Publikum ist hin und weg - so etwas Wildes hat man lange nicht gesehen. Gallus reibt sich die Hände, denn nun droht dem Circus Digedag eine Eröffnungsvorstellung vor leeren Rängen.

Die Tiere greifen ein

Den Digedags sehen den Schaukampf von ferne und Dag interpretiert ihn als Schlägerei. Dig schickt sofort die Zirkuskängurus und -affen los, um die vermeintlichen Kampfhähne zu trennen. Ungeachtet der Proteste von Direktor Gallus werden seine Gladiatoren mirnichts-dirnichts überwältigt; den wohlabgerichteten Tieren haben sie nichts entgegenzusetzen und fliehen wie begossene Pudel.

Das Publikum ist auch davon begeistert und folgt nun gerne der Einladung der Digedags zum Zirkusschiff.

Gladiatorenkämpfe in der römischen Geschichte

Paarungen

Auf die einzelnen Gladiatorengattungen wird im Artikel Gladiatoren des Antonius Robustus näher eingegangen. Hier dazu nur soviel: Die Ausrüstung der beiden Retiarier (Netzkämpfer mit Dreizack) und der acht Secutoren (Kurzschwertkämpfer) im MOSAIK ist mehr oder minder historisch. Der Langschwertkämpfer ist nicht sicher einer Gattung zuzuordnen (evtl. ein Gallier?) und der Hammerschwinger dürfte ein Missverständnis sein.

Von den Kampfpaarungen sind im MOSAIK lediglich die beiden Duelle Retiarier-Secutor richtig dargestellt. Die Kämpfe der Secutoren untereinander sind unhistorisch und das skurrile sechste Paar ist leider gar nicht zu deuten.

Die Spiele

Wie im MOSAIK korrekt wiedergegeben, mietete ein Editor, also der Veranstalter eines Gladiatorenkampfes, die Kämpfer bei einer Gladiatorenschule, einem Ludus. Die Kämpfe - Munera genannt, Einzahl Munus - fanden tatsächlich ursprünglich auf öffentlichen Plätzen statt, bis man dazu überging, eigene Arenen dafür zu bauen; das Kolosseum ist die bekannteste. Aber auch dann gab es weiterhin Vorstellungen mitten in der Stadt. Allerdings galt das Abhalten von Gladiatorenkämpfen seit Augustus zunehmend als kaiserliches Privileg; private Veranstaltungen wurden stark reglementiert, vor allem was die Zahl der Kämpfer betraf.

Die Tierhatz und der Auftritt dressierter Tiere gehörten - wie auch das Hinrichten von Verurteilten - bei großen Schaukämpfen als Vorprogramm dazu. Allerdings dürfte der Ausgang der Tierkämpfe, die von eigenen, weniger geachteten Gladiatorengattungen betrieben wurden, üblicherweise anders gewesen sein als im MOSAIK.

Externe Links und Literatur

Der Schaukampf auf dem Marcellusplatz findet in folgendem Mosaikheft statt

14
Persönliche Werkzeuge