Hanse

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Auf dem Hansetag zu Stralsund geht es hoch her

Die Hanse war ein Wirtschaftsbund im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Ihre Existenz bildet den Hintergrund für die Hanse-Serie im Mosaik ab 1976.

Inhaltsverzeichnis

Das MOSAIK und die Hanse

Die Abrafaxe gelangen nach dem Durchqueren eines Zeitnebels in das Leipziger Umland des Jahres 1430. Damit befinden sie sich in der Epoche, zu der die Hanse gerade den Zenit ihrer größten und längsten Blütezeit überschritten hat. An der Seite verschiedener Begleiter durchreisen sie die Welt der Hanse. Dabei erreichen sie zahlreiche Hansestädte, lernen Hansekaufleute und den Hansehandel kennen und beteiligen sich daran. Ein treibendes Handlungselement ist die Suche nach dem Schatz der Likedeeler, eine Hinterlassenschaft der größten Bedrohung, der die Hanse einige Jahrzehnte zuvor gegenüber gestanden hatte.

Wichtige Orte, Personen und Hintergründe der Hansegeschichte, die im MOSAIK thematisiert werden, sind unter anderem:

  • Die Geschichte der Likedeeler
  • Geschäfte und Intrigen der Kaufleute zu Lübeck, der "Hauptstadt" der Hanse
  • Handel in Lübeck, Leipzig, Köln, Visby, Reval, London, Nowgorod, Brügge, Danzig, Wismar, Stralsund, dabei Einblicke in die Abläufe in den Handelskontoren der Hanse und in die komplexen rechtlichen Verhältnisse des Hansehandels
  • Fahrten mit diversen Koggen, Flussschiffen und Fischerbooten
  • Der Hansetag zu Stralsund als Ratsversammlung der Hansestädte
  • Begegnung mit diversen Bürgermeistern, einem Eldermann, Hansekapitänen und zahlreichen Händlern verschiedener Gewerbe

Im Roman

Der im Jahre 2000 erschienene Roman Koggen, Kähne, Kaperfahrer spielt einige Jahre früher als die spätere Serie, anno 1396. Hier verhelfen die Abrafaxe einer gescheiten jungen Frau, ihren verschollenen Vater wiederzufinden. Dieser kann aus den Fängen von Piraten befreit werden, welche die Gewässer der Hanse unsicher machen. Im Laufe der Romanhandlung sind diverse Hinweise auf die Hanse und ihr Umfeld eingestreut.

Die reale Hanse und ihre Bedeutung

Die Hanse entstand in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Zusammenschluss von Kaufleuten, die den Handel über Nord- und Ostsee sowie auf den anliegenden Flüssen sicherer und effektiver gestalten wollten. Man organisierte den gemeinsamen Warentransport, die Einrichtung von Kontoren in den wichtigen Handels- und Hafenstädten und entwickelte eine Reihe von immer umfangreicher und detaillierter werdenden Regelungen für den Kontorhandel. Dies diente zum einen dazu, nicht der Hanse angehörende Kaufleute von den Vorteilen des Hansehandels auszuschließen, aber andererseits auch dazu, die Hansekaufleute selbst zu disziplinieren und mit den strengen Regelungen kontrollierbar zu halten.

Aus der ursprünglichen sogenannten "Kaufmannshanse" entwickelte sich bis um etwa 1250 die sogenannte "Städtehanse". Dabei übernahmen die Städte, in denen die Hansekaufleute ansässig waren und Kontore betrieben, eine immer stärkere Rolle innerhalb der Hanse als Organisation. Die Interessen der Städte wurden zu Interessen der Hanse, wobei die mächtigsten Hansekaufleute gleichzeitig führende Rollen innerhalb der Städte einnahmen. Obwohl die Hanse eine wirtschaftliche Organisation war und die Städte und Akteure eigentlich den Territorialgewalten unterstanden, bildete sie doch zugleich ein mächtiges politisches und - je nachdem - auch militärisches Bündnis. Es konnten Boykotte und Blockaden gegen einzelne Städte verhängt und aufgehoben werden, bewaffnete Konvois zur Bekämpfung von Seeräubern gebildet und Söldner angeheuert und regelrechte Kriege geführt werden.

Auf dem Höhepunkt der Hansezeit, zwischen 1350 und 1400, gehörten über 70 Städte der Hanse an. Inoffizielle "Hauptstadt" war seit etwa 1160 die Hansestadt Lübeck. Im Laufe des 15. Jahrhunderts begann allmählich der Niedergang der Hanse, allerdings relativ langsam. Die Stärkung der Nationalstaaten und des nationalen Handels, die Entdeckungsreisen und damit einhergehende weltwirtschaftliche Veränderungen sowie unzureichende innere Reformen sorgten dafür, dass um 1600 die Bedeutung der Hanse praktisch verloren war. Der letzte Hansetag fand 1669 statt; zu diesem Zeitpunkt waren nur noch neun Städte vertreten. Auf die wirtschaftliche Entwicklung Europas hat die Hanse einen großen Einfluss gehabt, und ihre Traditionen werden noch heute von zahlreichen ehemaligen Hansestädten gepflegt.

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