Auslandsausgaben Abrafaxe - Türkei

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Die erste Ausgabe der Zeitschrift ''Milliyet KARDEŞ'' wurde in der Türkei vermutlich Anfang 1983 herausgegeben. Bis 1998 wurde fortlaufend durch die Ausgaben gezählt, ab 1999 wiesen die Hefte nur noch das Erscheinungsjahr und den jeweiligen Monat auf dem Cover aus. Das Magazin war auf die Altersgruppe 9 bis 14 ausgerichtet und erschien monatlich bei wechselnden Istanbuler Verlagen. Der Titel der 2000 und 2001 meist für 1.200.000 bis 1.250.000 Türkische Lira (zu dieser Zeit etwa 1,50 DM) erhältlichen Zeitschrift scheint nicht als zusammenhängender Begriff übersetzbar zu sein. Das türkische Wort ''milliyet'' bedeutet wortwörtlich „Nationalität“ und ''kardeş'' heißt „Bruder/Schwester/Geschwister“. Der Ursprung des Begriffes „Nationalität“ im Zeitschriftentitel ist vermutlich in der Geschichte des Magazins zu suchen, denn in den frühen Jahren wurde das Presseerzeugnis von einem Verlag ''Milliyet'' herausgegeben. Es handelte sich also damals um die Zeitschrift „Geschwister“ aus dem Hause „Nationalität“. Nach den späteren Verlagswechseln wurde ''Milliyet'' im Titel beibehalten, weil sich der volle Name des Magazins vermutlich über die Jahre so eingebürgert hatte. Inwieweit mit dem Begriff „Nationalität“ auf eine patriotische Haltung angespielt wurde, kann nur gemutmaßt werden.
Die erste Ausgabe der Zeitschrift ''Milliyet KARDEŞ'' wurde in der Türkei vermutlich Anfang 1983 herausgegeben. Bis 1998 wurde fortlaufend durch die Ausgaben gezählt, ab 1999 wiesen die Hefte nur noch das Erscheinungsjahr und den jeweiligen Monat auf dem Cover aus. Das Magazin war auf die Altersgruppe 9 bis 14 ausgerichtet und erschien monatlich bei wechselnden Istanbuler Verlagen. Der Titel der 2000 und 2001 meist für 1.200.000 bis 1.250.000 Türkische Lira (zu dieser Zeit etwa 1,50 DM) erhältlichen Zeitschrift scheint nicht als zusammenhängender Begriff übersetzbar zu sein. Das türkische Wort ''milliyet'' bedeutet wortwörtlich „Nationalität“ und ''kardeş'' heißt „Bruder/Schwester/Geschwister“. Der Ursprung des Begriffes „Nationalität“ im Zeitschriftentitel ist vermutlich in der Geschichte des Magazins zu suchen, denn in den frühen Jahren wurde das Presseerzeugnis von einem Verlag ''Milliyet'' herausgegeben. Es handelte sich also damals um die Zeitschrift „Geschwister“ aus dem Hause „Nationalität“. Nach den späteren Verlagswechseln wurde ''Milliyet'' im Titel beibehalten, weil sich der volle Name des Magazins vermutlich über die Jahre so eingebürgert hatte. Inwieweit mit dem Begriff „Nationalität“ auf eine patriotische Haltung angespielt wurde, kann nur gemutmaßt werden.
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Das Magazin enthielt bunt zusammengestellte Informationen, die die Bereiche Kino, Sport, Computer, Pop-Musik, Spiele, Jugendleben und Comics abdeckten. Ob diese Hefte auch als Bestandteil des türkischsprachigen Zeitschriftenangebotes in Deutschland erhältlich waren, ist unbekannt. Belegt sind nur ''Milliyet KARDEŞ'' der späten 1990er Jahre, die neben dem Verkaufspreis in Türkischer Lira auch einen in D-Mark ausweisen. ''Milliyet KARDEŞ'' erschien 2000 bereits im 18. Jahr und wurde zu dieser Zeit in der Istanbuler Druckerei ''Doğan Ofset Yayıncılık ve Matbaacılık A.Ş.'' hergestellt, die seit dem 25. April 2015 als ''Vatan Ofset Yayıncılık ve Matbaacılık A.Ş.'' firmiert. Die Zeitschrift wurde ab 2003 mit verändertem Titel-Design und unter dem abgekürzten Titel ''MK'' herausgegeben. Mit der Dezember-Ausgabe 2013 wurde das Erscheinen der Zeitschrift nach dreißig Jahren eingestellt. Die Gründe dafür sind unbekannt.
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Das Magazin enthielt bunt zusammengestellte Informationen, die die Bereiche Kino, Sport, Computer, Pop-Musik, Spiele, Jugendleben und Comics abdeckten. Ob diese Hefte auch als Bestandteil des türkischsprachigen Zeitschriftenangebotes in Deutschland erhältlich waren, ist unbekannt. Belegt sind nur ''Milliyet KARDEŞ'' der späten 1990er Jahre, die neben dem Verkaufspreis in Türkischer Lira auch einen in D-Mark ausweisen. ''Milliyet KARDEŞ'' erschien 2000 bereits im 18. Jahr und wurde zu dieser Zeit in der Istanbuler Druckerei ''Doğan Ofset Yayıncılık ve Matbaacılık A.Ş.'' hergestellt, die seit dem 25. April 2015 als ''Vatan Ofset Yayıncılık ve Matbaacılık A.Ş.'' firmierte und ab dem 15. März 2018 nach amtlicher Feststellung ihrer Insolvenz liquidiert wurde. Die Zeitschrift wurde ab 2003 mit verändertem Titel-Design und unter dem abgekürzten Titel ''MK'' herausgegeben. Mit der Dezember-Ausgabe 2013 wurde das Erscheinen der Zeitschrift nach dreißig Jahren eingestellt. Die Gründe dafür sind unbekannt.
===Die Comics===
===Die Comics===
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==Externe Links==
==Externe Links==
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* [http://www.gazetevatan.com/root.asp Internetauftritt der Istanbuler Zeitung ''VATAN''] (türkisch)
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* [http://www.gazetevatan.com/ Internetauftritt der Istanbuler Zeitung ''VATAN''] (türkisch)
* [https://archive.is/yG1Zc Internetseite ''MARKAHERiTASI'' des Türkischen Patentinstitutes zur Information über die Registrierung von Marken], auf der Kenndaten zur Anmeldung der Marke ''BACAXIZLAR'' geliefert werden (archiviert im Internet-Archiv [http://archive.is/ ''archive.is''] am 8. Juli 2013) (türkisch)
* [https://archive.is/yG1Zc Internetseite ''MARKAHERiTASI'' des Türkischen Patentinstitutes zur Information über die Registrierung von Marken], auf der Kenndaten zur Anmeldung der Marke ''BACAXIZLAR'' geliefert werden (archiviert im Internet-Archiv [http://archive.is/ ''archive.is''] am 8. Juli 2013) (türkisch)
* [https://web.archive.org/web/20161115083358/http://www.dpc.com.tr/ Internetauftritt des landesweit agierenden türkischen Druckereiunternehmens ''DOĞAN PRINTING CENTER (DPC)''] (archiviert in der ''Wayback Machine'' des [https://archive.org/ ''Internet Archive''] am 15. November 2016) (türkisch)
* [https://web.archive.org/web/20161115083358/http://www.dpc.com.tr/ Internetauftritt des landesweit agierenden türkischen Druckereiunternehmens ''DOĞAN PRINTING CENTER (DPC)''] (archiviert in der ''Wayback Machine'' des [https://archive.org/ ''Internet Archive''] am 15. November 2016) (türkisch)
* [http://www.ozkaracan.com.tr/ Internetauftritt des Istanbuler Druckereiunternehmens ''Öz Karacan Matbaacılık ve Ciltçilik San. ve Tic. Ltd. Şti.''], das auch als ''Özkaracan Ofset'' auftritt (türkisch)
* [http://www.ozkaracan.com.tr/ Internetauftritt des Istanbuler Druckereiunternehmens ''Öz Karacan Matbaacılık ve Ciltçilik San. ve Tic. Ltd. Şti.''], das auch als ''Özkaracan Ofset'' auftritt (türkisch)
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* [http://www.yaysat.com.tr/ Internetauftritt des Istanbuler Distributionsunternehmens ''YAYSAT''] (türkisch/englisch)
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* [http://www.yaysat.com.tr/ Internetauftritt des Istanbuler Distributionsunternehmens ''YAYSAT''] (türkisch)
* [http://www.doganholding.com.tr/ Internetauftritt des Medien-Multis ''Doğan Şirketler Grubu Holding''] (türkisch)
* [http://www.doganholding.com.tr/ Internetauftritt des Medien-Multis ''Doğan Şirketler Grubu Holding''] (türkisch)
* [http://www.doganholding.com.tr/en/Default.aspx Internetauftritt des Medien-Multis ''Doğan Şirketler Grubu Holding''] (englisch)
* [http://www.doganholding.com.tr/en/Default.aspx Internetauftritt des Medien-Multis ''Doğan Şirketler Grubu Holding''] (englisch)
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* [http://www.egmont.dk/ Internetauftritt des dänischen Publikationshauses ''Egmont''] (dänisch)
* [http://www.egmont.dk/ Internetauftritt des dänischen Publikationshauses ''Egmont''] (dänisch)
* [http://www.egmont.com Internetauftritt des dänischen Publikationshauses ''Egmont''] (englisch)
* [http://www.egmont.com Internetauftritt des dänischen Publikationshauses ''Egmont''] (englisch)
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* [http://www.vatanofset.com/ Internetauftritt der Istanbuler Druckerei ''Vatan Ofset Yayıncılık ve Matbaacılık A.Ş.''], die bis April 2015 als ''Doğan Ofset Yayıncılık ve Matbaacılık A.Ş.'' firmierte (türkisch)
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* [https://web.archive.org/web/20171231011902/http://www.vatanofset.com/ Internetauftritt der Istanbuler Druckerei ''Vatan Ofset Yayıncılık ve Matbaacılık A.Ş.''], die bis April 2015 als ''Doğan Ofset Yayıncılık ve Matbaacılık A.Ş.'' firmierte (archiviert in der ''Wayback Machine'' des [https://archive.org/ ''Internet Archive''] am 31. Dezember 2017) (türkisch)
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* [http://www.vatanofset.com/en/ Internetauftritt der Istanbuler Druckerei ''Vatan Ofset Yayıncılık ve Matbaacılık A.Ş.''], die bis April 2015 als ''Doğan Ofset Yayıncılık ve Matbaacılık A.Ş.'' firmierte (englisch)
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* [https://web.archive.org/web/20180115050308/http://www.vatanofset.com/en/ Internetauftritt der Istanbuler Druckerei ''Vatan Ofset Yayıncılık ve Matbaacılık A.Ş.''], die bis April 2015 als ''Doğan Ofset Yayıncılık ve Matbaacılık A.Ş.'' firmierte (archiviert in der ''Wayback Machine'' des [https://archive.org/ ''Internet Archive''] am 15. Januar 2018) (englisch)
* [https://puzzmos.com/manga/bacaxizlar ''BACAXIZLAR'' in der privaten türkischen Comic- und Manga-Datenbank ''P<small>UZZMOŞ</small>'']
* [https://puzzmos.com/manga/bacaxizlar ''BACAXIZLAR'' in der privaten türkischen Comic- und Manga-Datenbank ''P<small>UZZMOŞ</small>'']
* [http://manga-tr.com/manga-bacaxzlar.html ''BACAXIZLAR'' auf der privaten türkischen Website ''MANGA-TR''], auf der der Comic-Teil aller zwölf Hefte angesehen werden kann
* [http://manga-tr.com/manga-bacaxzlar.html ''BACAXIZLAR'' auf der privaten türkischen Website ''MANGA-TR''], auf der der Comic-Teil aller zwölf Hefte angesehen werden kann

Version vom 12:33, 24. Feb. 2019

In der Türkei erschienen die Abenteuer der Abrafaxe sowohl als Nachdruck der Heftreihe Die ABRAFAXE als auch in Form von Onepagern in einer Kinder- und Jugendzeitschrift.

Die ABRAFAXE-Hefte wurden in zwei Kampagnen 2003 und 2004 als Beilage einer großen Tageszeitung veröffentlicht. Abweichend von den deutschen Originalen wurden die Comics auf Zeitungspapier gedruckt, erschienen in anderer Reihenfolge und erhielten einen neuen Reihentitel. Da die sieben Ausgaben der ersten Kampagne noch weniger Seiten enthielten und zudem auch informative Mittelteile führten, musste in der Türkei die Gesamtanzahl der Hefte von 10 auf 12 erhöht werden, um alle Abenteuer der Abrafaxe einzuschließen. Daher bestand auch die Notwendigkeit, neue Titelseiten zu gestalten. Die fünf Ausgaben der zweiten Kampagne erhielten einen Glanzumschlag, der bei einem Heft nicht in die Paginierung eingeschlossen wurde. Eine in Deutschland angekündigte Fortführung der Reihe mit dem Inhalt von Mosaik-Heften wurde nicht mehr umgesetzt.

Quelle: Milliyet KARDEŞ 2000-12, S. 38

Bereits zwischen 2000 und 2001 erschienen bei einem anderen Verlag in einer traditionsreichen türkischen Kinder- und Jugendzeitschrift Onepager mit den Abrafaxen, die den Inhalt mindestens zweier Abrafaxe-Alben wiedergeben.

Inhaltsverzeichnis

Heftreihe BACAXIZLAR

Nr. 1
Nr. 2 (neues Cover)
Nr. 3 (neues Cover)
Nr. 8 (neues Cover)

Im Frühjahr und Sommer 2003 lagen der Tageszeitung VATAN („Heimat“) aus Istanbul sieben kostenlose Comic-Beilagen bei, bei denen es sich um die türkischen Versionen der Nebenuniversum-Heftreihe Die ABRAFAXE handelt. Erst im Sommer 2004 folgten in einer zweiten Kampagne weitere fünf Ausgaben, die diesen Auftritt der Abrafaxe vervollständigten. Die von Frau Firuzan Gürbüz übersetzten Bildgeschichten, die in den Druckereien DOĞAN PRINTING CENTER (DPC) (erste Kampagne) und Özkaracan Ofset (zweite Kampagne) hergestellt wurden und deren Distribution über das Istanbuler Unternehmen YAYSAT erfolgte, tragen den klangvollen Namen BACAXIZLAR.

Zum Titel

Im Türkischen heißt bacak „Bein“ und die Endung sız bedeutet „ohne“. Somit ist ein bacaksız ein „Beinloser“. Diese Bezeichnung wird insbesondere von älteren türkischen Muttersprachlern gern gegenüber von Kleinwüchsigen oder Kindern benutzt und kann sinngemäß mit „Knirps“ übersetzt werden. Die zweite Endung lar kennzeichnet den Plural, also bedeutet bacaksızlar so viel wie „Knirpse“, womit die Abrafaxe gemeint sind. Einer im Internetzeitalter aufgekommenen Mode folgend wurde die Buchstabenkombination ks einfach durch den gleichlautenden Konsonanten x ersetzt. Vermutlich griff man zu dieser Maßnahme, weil auch die in den Comics beibehaltenen Namen Abrax, Brabax und Califax ein x enthalten, denn im türkischen Alphabet existiert dieser Buchstabe eigentlich nicht. Zu beachten ist weiterhin, dass das ı im Wort keinen Punkt trägt und auch wesentlich dunkler als ein deutsches i klingt. Gesprochen wird BACAXIZLAR in etwa wie badschákßyslár, wobei die zweite Silbe eine sekundäre und die letzte Silbe eine primäre Betonung trägt - also in etwa: [baˌdʒaksɯzˈlar].

Der rot gedruckte Untertitel der Hefte 1 und 2 lautet Abrax, Brabax, Califax ve Max (ve bedeutet „und“). Ab der Nummer 3 wurden hier ausschließlich gelbe Versalien verwendet, ein schwarzer Balken hinter die Zeile gelegt und die Kommas weggelassen. Gesprochen wurde der Untertitel von türkischen Lesern in etwa abráks, brabáks, dschalifáks we maks (man beachte die Betonung der jeweils letzten Silbe). In der linken unteren Ecke jedes Covers prangt das Mosaik-Logo mit den Abrafaxen und darunter der Titelschriftzug der Zeitung VATAN.

Inhalt der Hefte

Die Anzahl der erschienenen BACAXIZLAR, insgesamt zwölf, lässt zunächst stutzen, hat aber einem ganz simplen Hintergrund. Da die sieben ausschließlich auf Zeitungspapier gedruckten Hefte der ersten Kampagne lediglich 32 Seiten besitzen und zudem auch noch Platz für andere kindesgerechte Informationen (Vorstellung der Abrafaxe, Rätsel, sonstige Meldungen, Werbung, später Leserbriefe) bleiben musste, hatte man in Istanbul nur die Möglichkeit, einen Teil des Comics unterzubringen. Zudem hielt man sich in der VATAN-Redaktion auch nicht zwingend an die in Deutschland erschienene Reihenfolge. So enthalten die türkischen Hefte 1 bis 4 den Inhalt der deutschen Nummern 3, 4 und 1 und die BACAXIZLAR 5 bis 7 die Geschichte der deutschen Ausgaben 2 und 6. Damit ist auch nicht weiter verwunderlich, dass für die türkischen Hefte 2 und 3 neue Cover-Motive zusammengestellt wurden, weil bis zum Heft 7 nur fünf deutsche Ausgaben verarbeitet wurden.

Kurios ist auch die erste Ausgabe der zweiten Kampagne, die Nummer 8, die zwar inhaltlich der deutschen 5 entspricht, jedoch ebenfalls ein neues Covermotiv bekommen musste, weil bereits die türkische Ausgabe 6 das entsprechende Motiv erhalten hatte. Weil dadurch aber drei neue Titelseiten gestaltet wurden, wo es in der Türkei aber nur eine um zwei Ausgaben erhöhe Anzahl von Heften gibt, existiert eines der deutschen Cover-Motive, das der Nummer 4, nicht unter den Ausgaben vom Bosporus. Außerdem ist die türkische Nummer 8 das einzige Heft der kleinasiatischen Editionen, bei dem der nun neue Glanzumschlag des Heftes nicht in die Seitennummerierung eingebunden ist. Die letzten Hefte 9 bis 12, die ebenfalls einen Glanzumschlag und Zeitungspapier-Innenseiten besitzen, decken sich inhaltlich vollständig mit den deutschen Ausgaben 7 bis 10. Die letzten fünf türkischen Ausgaben enthalten dann wegen des erhöhten Comic-Anteils auch keine redaktionellen Informationen mehr und zeigen verlagseigene Werbung in einigen Fällen auch nur noch auf der Rückseite.

Die Übersetzung der wie bei den deutschen Ausgaben ausschließlich im Comic-Teil zu findenden Heft-Titel erfolgte sehr nah am Original. Wegen des auf zwölf Hefte „gestreckten“ Erscheinens allerdings weisen zwei der Comics, die BACAXIZLAR 4 und 7, keinen Titel aus. Außerdem enthielten mindestens die Ausgaben der zweiten Kampagne je ein Gimmick, mit dem zusammen man die Comics in Folie einschweißte, bevor man sie der Tageszeitung beilegte. Nachgewiesen sind hier bisher ein Schlüsselanhänger mit Teleskop-Schreibstift (BACAXIZLAR 9) und eine zusammenbaubares kleines Flugzeugmodell (BACAXIZLAR 10).

Erscheinungszeitraum

Zum Erscheinungszeitraum der Hefte kann bislang nur gemutmaßt werden. Es kann aber wohl als sicher angenommen werden, dass die erste Ausgabe bereits im Mai 2003 erhältlich war. Danach folgten wahrscheinlich in wöchentlichem Abstand sechs weitere Hefte, wodurch die erste Kampagne im August 2003 mit der Ausgabe 7 beendet gewesen sein dürfte. Auch wenn die BACAXIZLAR 1 bis 11 ein Copyright aus dem Jahre 2003 aufweisen und lediglich die Nummer 12 auf 2004 datiert ist, kann wohl dennoch davon ausgegangen werden, dass die Publikationsreihe erst im Sommer 2004 in einer zweiten Kampagne fortgeführt wurde, da die Existenz der Ausgabe 8 auch erst im August 2004 bestätigt werden konnte. Somit kann nach bisherigem Wissensstand zusammengefasst werden, dass die Heftreihe BACAXIZLAR in zwei Kampagnen jeweils in den Sommermonaten der Jahre 2003 und 2004 erschien, um den Kindern der Zeitungsleser in den Sommerferien dieser Jahre Unterhaltung zu bieten. Diverse Anfragen beim Verlag brachten hierzu leider bislang noch keine endgültige Klärung.

Der Verlag

Die Zeitung VATAN wird vom Verlag Bağımsız Gazeteciler Yayıncılık A.Ş. (in etwa: „Verlag der unabhängigen Journalisten“) herausgegeben, erscheint dort seit dem 2. September 2002 und gilt als sozialdemokratisch orientiert. Mit einer Auflage von über 200.000 Exemplaren wurde die Zeitung wahrscheinlich interessant für den dominanten türkischen Medien-Konzern Doğan Yayın Holding, der die Zeitung vermutlich zum Jahreswechsel 2009/2010 akquirierte. Seit August 2014 gehört der Zeitungsverlag zur Doğan Şirketler Grubu Holding, da dieser Medien-Multi mit der Doğan Yayın Holding verschmolz.

Die Marke BACAXIZLAR wurde übrigens am 9. Mai 2003 vom Verlag Bağımsız Gazeteciler Yayıncılık A.Ş. unter der Registriernummer 2003/11188 als eingetragenes Warenzeichen in den Klassen 16 (Schreibwaren, Büroartikel, Materialien für die Erziehungs- und Bildungsarbeit), 38 (Dienstleistungen von Nachrichtenagenturen) und 41 (allgemeine und berufliche Bildung) angemeldet. Die entsprechende Registrierung beim Türkischen Patentinstitut (Türk Patent Enstitüsü) erfolgte am 10. September 2004.

Heftübersicht

Heftreihe Mosaik

Auch die Ausgabe von Mosaik-Heften in der Türkei war seinerzeit in Planung. So sollten hier wahrscheinlich die Ausgaben der Orient-Express-Serie erscheinen. Ob diese Comics ebenfalls als Beilage der VATAN-Zeitung oder für den Einzelverkauf erscheinen sollten, ist nicht zweifelsfrei geklärt. Ebenfalls ist nicht sicher überliefert (wohl aber sehr wahrscheinlich), dass der Verlag Bağımsız Gazeteciler Yayıncılık A.Ş., in dem die Zeitung VATAN erscheint, der entsprechende Gesprächspartner war. Da kleinasiatische Mosaik-Hefte nicht existieren, ist davon auszugehen, dass dieses Vorhaben von türkischer Seite her verworfen wurde.

Onepager

Milliyet KARDEŞ 2000-07
Robin in Türkisch
Milliyet KARDEŞ 2000-12
türkische Detektive

Im Frühjahr 2000 tauchten die Abrafaxe erstmals im traditionsreichen, heute jedoch nicht mehr existierenden türkischen Kinder- und Jungendmagazin Milliyet KARDEŞ auf.

Das Magazin

Die erste Ausgabe der Zeitschrift Milliyet KARDEŞ wurde in der Türkei vermutlich Anfang 1983 herausgegeben. Bis 1998 wurde fortlaufend durch die Ausgaben gezählt, ab 1999 wiesen die Hefte nur noch das Erscheinungsjahr und den jeweiligen Monat auf dem Cover aus. Das Magazin war auf die Altersgruppe 9 bis 14 ausgerichtet und erschien monatlich bei wechselnden Istanbuler Verlagen. Der Titel der 2000 und 2001 meist für 1.200.000 bis 1.250.000 Türkische Lira (zu dieser Zeit etwa 1,50 DM) erhältlichen Zeitschrift scheint nicht als zusammenhängender Begriff übersetzbar zu sein. Das türkische Wort milliyet bedeutet wortwörtlich „Nationalität“ und kardeş heißt „Bruder/Schwester/Geschwister“. Der Ursprung des Begriffes „Nationalität“ im Zeitschriftentitel ist vermutlich in der Geschichte des Magazins zu suchen, denn in den frühen Jahren wurde das Presseerzeugnis von einem Verlag Milliyet herausgegeben. Es handelte sich also damals um die Zeitschrift „Geschwister“ aus dem Hause „Nationalität“. Nach den späteren Verlagswechseln wurde Milliyet im Titel beibehalten, weil sich der volle Name des Magazins vermutlich über die Jahre so eingebürgert hatte. Inwieweit mit dem Begriff „Nationalität“ auf eine patriotische Haltung angespielt wurde, kann nur gemutmaßt werden.

Das Magazin enthielt bunt zusammengestellte Informationen, die die Bereiche Kino, Sport, Computer, Pop-Musik, Spiele, Jugendleben und Comics abdeckten. Ob diese Hefte auch als Bestandteil des türkischsprachigen Zeitschriftenangebotes in Deutschland erhältlich waren, ist unbekannt. Belegt sind nur Milliyet KARDEŞ der späten 1990er Jahre, die neben dem Verkaufspreis in Türkischer Lira auch einen in D-Mark ausweisen. Milliyet KARDEŞ erschien 2000 bereits im 18. Jahr und wurde zu dieser Zeit in der Istanbuler Druckerei Doğan Ofset Yayıncılık ve Matbaacılık A.Ş. hergestellt, die seit dem 25. April 2015 als Vatan Ofset Yayıncılık ve Matbaacılık A.Ş. firmierte und ab dem 15. März 2018 nach amtlicher Feststellung ihrer Insolvenz liquidiert wurde. Die Zeitschrift wurde ab 2003 mit verändertem Titel-Design und unter dem abgekürzten Titel MK herausgegeben. Mit der Dezember-Ausgabe 2013 wurde das Erscheinen der Zeitschrift nach dreißig Jahren eingestellt. Die Gründe dafür sind unbekannt.

Die Comics

Von den im Magazin Milliyet KARDEŞ erschienenen Abrafaxe-Comics sind bisher zwei Serien nachgewiesen. Begonnen hat man in Istanbul 2000 mit dem Nachdruck des ersten Robin-Albums. Dafür enthielt das April-Heft auf der Seite 41 eine ganzseitige Ankündigung, die im Wesentlichen das Cover des deutschen Albums zeigt. Allerdings wurde hier der erste Teil des deutschen Titels (Mach’s noch einmal,) einfach weggelassen, wodurch das Abenteuer nur als ROBIN! angekündigt wird. Hier hat man es jedoch noch unterlassen, das große I in ROBIN mit einem von der türkischen Rechtschreibung her sinnvollen I-Punkt zu versehen. Rechts oben auf der Abbildung des Buch-Covers wird die Geschichte als Milliyet KARDEŞ - ÇİZGİ ROMAN („Milliyet KARDEŞ - Comic“) angekündigt und unter dem Titelbild wird gemahnt MİLLİYET KARDEŞ’İN GELECEK SAYISINI SAKIN KAÇİRMAYIN! („Verpasst nicht die nächste Ausgabe von Milliyet KARDEŞ!“). In der Ausgabe 2000-05 druckte man wie angekündigt die ersten 15 Seiten der Geschichte um den alternden Helden aus dem Sherwood Forest ab, denen man erneut die bearbeitete Abbildung der Titelseite des deutschen Albums voranstellte, die jetzt jedoch den Hinweis Milliyet KARDEŞ - ÇİZGİ ROMAN („Milliyet KARDEŞ - Comic“) unten rechts zeigte. Mit den Ausgaben 2000-06 bis 2000-08 der Zeitschrift folgten dann die übrigen Seiten des Comics, die dann jedoch unter dem orthografisch korrigierten Titel ROBİN! (man beachte hier das türkische große İ mit Punkt) liefen. Somit konnten die Leser in der Türkei in insgesamt 4 Heften das komplette Abenteuer Robin Hoods erleben.

Danach folgten ab der September-Ausgabe der Kinderzeitschrift Abenteuer aus dem Nebenuniversum der Kleinen Detektive. Diese Episoden liefen erwartungsgemäß unter dem türkischen Titel KÜÇÜK DETEKTİFLER (zu Deutsch: „Kleine Detektive“) und wurden auch entsprechend auf dem Cover der Ausgaben 2000-09 und 2000-10 angekündigt. Im September-Heft sind alle 11 Seiten der komplette Geschichte Schöne Grüße vom Erpresser enthalten, die Oktober-Ausgabe bot den Lesern das Abenteuer Die Höllenmaschine und mit dem Heft 2000-11 begann der Abdruck der Geschichte Mrs. Dobbs’ Diamanten, der dann noch über weitere 3 Ausgaben bis zur Nummer 2001-02 gestreckt wurde. Bemerkenswert ist hierzu, dass dieser Abdruck des Diamanten-Abenteuers in Milliyet KARDEŞ wohl zur ersten Veröffentlichung dieser Episode als Onepager in einem Presseerzeugnis wurde, denn in Deutschland ist diese Geschichte lediglich als Bestandteil des ersten Detektiv-Albums erschienen.

Höchstwahrscheinlich endete damit der Auftritt der Mosaik-Helden in dieser Zeitschrift. Dafür spricht zum einen, dass mit den drei abgedruckten Detektiv-Abenteuern alle Episoden aus dem Album Kleine Detektive (wenn auch in abgeänderter Reihenfolge) Verwendung fanden, und zum anderen die Tatsache, dass die Zeitschrift Milliyet KARDEŞ ab der April-Ausgabe 2001 keine entsprechenden Comics mehr enthält. Dennoch ist bislang nicht völlig ausgeschlossen, dass zumindest das Heft 2001-03 noch ein weiteres Abrafaxe-Abenteuer enthielt.

Die Einzelnamen der Abrafaxe wurden für den Abdruck in Milliyet KARDEŞ nicht verändert, jedoch wurden sie von türkischen Lesern höchstwahrscheinlich jeweils auf der letzten Silbe betont. Der Name des kleinsten der Protagonisten wurde wegen der im Türkischen anderen Aussprache des Buchstaben c in etwa dschalifaks gesprochen. Der Gruppenname der drei Helden lautet hier Abrafaxlar, erhielt also eine türkische Pluralendung. Bemerkenswert ist, dass auch im Zuge dieser Veröffentlichung von Abrafaxe-Abenteuern in türkischer Sprache das X in den Einzelnamen und im Gruppennamen der Protagonisten beibehalten wurde, obwohl ein solcher Buchstabe im Türkischen eigentlich nicht existiert. Wer für die Übersetzung der Bildgeschichten verantwortlich zeichnete, wird in den Magazinen leider nicht angegeben.

Der Verlag

in den frühen 2000er Jahren verwendetes älteres Logo des Verlages
bis 2012 verwendetes neueres Logo des Verlages

Die Zeitschrift Milliyet KARDEŞ war älter als der Verlag, in dem sie bis 2013 erschien. Anfangs wurde das Magazin im Verlag Milliyet Yayın publiziert, 1995 oder 1996 übernahm der Medien-Multi Doğan und der dann zur Milliyet Dergi Grubu gehörende Verlag hieß AD Yayıncılık. 1997 kam auch noch der dänische Konzern Egmont ins Spiel und fortan hieß das herausgebende Haus Milliyet ve Egmont Yayıncılık. Und von 1998 bis 2013 schließlich erschien die Zeitschrift im Verlag Doğan Egmont Yayıncılık.

Der Verlag Doğan Egmont Yayıncılık wurde bereits 1996 gegründet und ging aus einer Partnerschaft zwischen der türkischen Doğan Yayın Holding (seit August 2013 Teil der Doğan Şirketler Grubu Holding) und der dänischen Egmont International Holding hervor. Er ist ein reines Publikationshaus für Kinder- und Jugendliteratur und editiert sowohl Zeitschriften als auch Bücher für den türkischen Markt.

Onepager-Übersicht

Sonstige Aktivitäten

Am 24. April 2004, dem türkischen Kindertag, konnten die Halbwüchsigen in Istanbul ihren Ehrentag zusammen mit den Abrafaxen begehen. Zu diesem Zweck wurden eigens die Abrafaxe-Lauffiguren eingeflogen, um für die türkischen Publikationen mit den drei Kobolden zu werben. Zu diesem Zeitpunkt stand die Veröffentlichung der zweiten Kampagne der Heftreihe BACAXIZLAR kurz bevor, wodurch der Termin recht gut gewählt war. Außerdem stand wohl zu diesem Zeitpunkt auch noch die Edition von Mosaik-Heften zur Disposition. Da letztere aber dann doch nicht realisiert wurde, diente dieser lebensnahe Auftritt der Abrafaxe leider nur der Werbung für fünf Comic-Hefte. Von dieser Aktion wurde im redaktionellen Teil des deutschen Heftes 342 berichtet, allerdings blieb hier unerwähnt, wer unter der Maskerade steckte.

Interne Links

Externe Links

deutsche Ausgaben im Ausland Bild:Hapfff.png Auslandsausgaben Abrafaxe Bild:Hapfff.png Abrafaxe-Spielfilm im Ausland


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