Kardinalskollegium

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Das Kardinalskollegium ist ein Gremium aus dem Roman Im Namen der Rübe.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Zusammensetzung

Zur Zeit der Romanhandlung (irgednwann zwischen 1321 und 1327) ist das Kardinalskollegium gespalten. Der Papst selbst, Johannes XXII., residiert im Exil in Avignon. Mit ihm in Avignon bzw. in Frankreich halten sich 17 Kardinäle auf. Von diesen ist nur einer, der Kardinal Charles Broccoli, namentlich bekannt. Das "offizielle" Kardinalskollegium residiert weiterhin in Rom, besteht dort aber nur aus sieben Kardinälen. Davon sind folgende namentlich bekannt:

Außerdem gehört zum Kollegium ein weiterer, namenloser Kardinal. Letzterer und Napoleone Orsini stehen als Vertreter der päpstlich gesinnten Partei der Guelfen der kaiserlichen Partei, den Ghibellinen, unter Führung der beiden Colonna in erbitterter Feindschaft gegenüber.

[Bearbeiten] Taten im Roman

In Rom ist das Kardinalskollegium zu einer Sitzung zusammengetreten, um über den drohenden Romzug des deutschen Königs Ludwig von Bayern zu beraten. Die Konflikte zwischen den Orsini und den Colonna treten dabei offen zutage. Da platzt unerwartet Bodo von Rübenstein in die Sitzung. Bodo, der vom Papst als Begleiter des Kardinals Charles Broccoli nach Rom gesandt wurde, berichtet, dass Broccoli unterwegs versucht habe, ihn verschwinden zu lassen, um eigene finstere Pläne zu verfolgen. Die Kardinäle glauben aber kein Wort von Bodos Bericht. Im Gegenteil, der Vorsitzende beschuldigt den armen Bodo sofort, seinerseits Broccoli ermordet und dessen Geld geraubt zu haben. Orsini veranlasst das Kardinalskollegium, über Bodo das Todesurteil zu fällen, und lässt diesen in den Kerker des Vatikans werfen. Kurz darauf endet die Sitzung des Kollegiums jedoch im Eklat, nachdem Orsini das Scheitern von König Ludwigs Romzug prognostiziert und die Colonna-Kardinäle wegen dessen Unterstützung mit Vorwürfen belastet. Die beiden Colonna verlassen daraufhin unter heftem Wortgefecht die Sitzung.

Nach einer Reihe von aufregenden Ereignissen tritt das Kardinalskollegium erneut zusammen, um als Kardinalsgericht bei einer außerordentlichen Verhandlung über die Schuld am Tode von Kardinal Broccoli zu befinden. Angeklagt sind sein mutmaßlicher Mörder Matteo Stefaneschi sowie als "Unterstützer" Bodo von Rübenstein und Magister Christo. Napoleone Orsini führt auch bei dieser Verhandlung den Vorsitz. Angesichts der zu Tage tretenden Untaten des Kardinals Broccoli spricht Orsini schließlich alle Angeklagten frei, weil ihr Handeln "durch den Willen einer höheren Macht" bestimmt worden sei. Orsini trägt Bodo von Rübenstein sogar an, sich zum künftigen Papst wählen zu lassen, was dieser aber ablehnt. Die anderen Kardinäle hatten Orsinis unerwarteten Vorschlag ohnehin kritisch gesehen und sind über den Ausgang erleichtert.

[Bearbeiten] Das reale Kollegium

Das Kardinalskollegium besteht aus der Gesamtheit der jeweils zu einem Zeitpunkt lebenden Kardinäle der katholischen Kirche. Ihre wichtigste Aufgabe ist die Wahl des Papstes, wenn dieses Amt (durch Tod oder Rücktritt) frei wird. Bis zur Wahl eines neuen Papstes (während der so genannten Sedisvakanz) bildet das Kollegium die Leitung der Kirche, wobei einige Entscheidungen von seiner Befugnis ausgenommen sind. Innerhalb des Kardinalskollegiums gibt es drei unterschiedliche Hierarchien, nämlich Kardinalbischöfe, Kardinalpriester und Kardinaldiakone. Diese Hierarchien bestimmen, welche Kurienämter (Spitzenämter in der Kirchenleitung) durch einen Kardinal bekleidet werden können.

Die Liste der römischen Kardinäle im Roman basiert offenbar auf der Zusammensetzung des Konklaves von 1314-1316, das nach langen internen Streitigkeiten Johannes XXII. zum Papst wählte. Die damals amtierenden Kardinäle aus Italien waren Niccolò Alberti († 1321), Giacomo Colonna († 1318), Napoleone Orsini († 1342), Pietro Colonna († 1326), Guglielmo Longhi († 1319), Francesco Gaetani († 1317) sowie Giacomo Stefaneschi Gaetani († 1343) und Luca Fieschi († 1336). Die sechs im Roman namentlich genannten Kardinäle sind somit identifizierbar, auch wenn die meisten ihrer historischen Vorbilder längst verstorben waren. Für den namenlosen Kardinal kommen schließlich die beiden Letztgenannten in Frage; immerhin lebten diese zur fraglichen Zeit noch.

Nota bene: Zum Konklave von 1314-1316 gehörte auch der Franzose Vital du Four, der es als Bischof von Albano zu einer Erwähnung im Album Mach's noch einmal, Robin! gebracht hat - noch dazu ein Jahrhundert vor seiner eigentlichen Lebenszeit. À la bonne heure!

[Bearbeiten] Externe Verweise

[Bearbeiten] Das Kollegium tritt in folgenden Publikationen zusammen

Neues von Runkel: Im Namen der Rübe - Die Abenteuer des Bodo von Rübenstein
Persönliche Werkzeuge