Hafen von Amsterdam

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Brabax, Leibniz und Baldos Bote im Hafen von Amsterdam
Datei:Cornelis anthonisz vogelvluchtkaart amsterdam.JPG
Amsterdam aus der Vogelperspektive, 1544

Der Hafen von Amsterdam ist ein Schauplatz der Barock-Serie des Mosaik ab 1976.

[Bearbeiten] Der Amsterdamer Hafen im Mosaik

Am Ende des 17. Jahrhunderts reist Brabax an der Seite von Gottfried Wilhelm Leibniz von Den Haag in Richtung London. Im Hafen von Amsterdam steigen beide aus der Kutsche, um an Bord des Schiffes "Zuiderzee" zu gehen. In der Rolle des persönlichen Sekretärs hat Brabax die Ehre, das Gepäck des Gelehrten zu verladen.

Kurz vor der Abreise erscheint am Hafen ein Bote, fragt nach Leibniz und überbringt schließlich einen an Brabax adressierten Brief. In diesem teilen Abrax und Califax mit, dass sie an der französischen Grenze auf Brabax warten wollen. Der Bote erklärt dem reichlich verwunderten Brabax, dass seine Freunde in den Niederlanden steckbrieflich gesucht würden, aber es bestehe kein Grund zur Sorge, denn sie seien mit Baldo, dem Herzog der Vagabunden, unterwegs. Daraufhin schreibt Brabax eine Antwort, dass er in London auf sie warten wird.

Die Reiseroute des nach Brabax' Worten "größten Gelehrten der Welt" und seines Sekretärs ist insofern bemerkenswert, als sie einen erheblichen Umweg darstellt: Zu Lande deutlich näher an Den Haag liegt der Hafen von Rotterdam, und von hier aus würde man sich auch die mehr als 100 Seeemeilen der Umrundung Nord-Hollands auf der Zuiderzee und der Nordsee ersparen (und noch sehr viel näher wäre der kleine Fischerhafen von Scheveningen). Argumente, die für den Umweg über Amsterdam gesprochen haben können, sind ein geheimes Treffen mit Zar Peter I. in Zaandam und – möglicherweise – die Furcht vor unangenehmen Begegnungen auf dem direkten Seeweg.

Auffallend im Vergleich mit historischen Darstellungen ist die geringe Betriebsamkeit im Hafen und auf dem IJ-Meer während Brabax' Visite.

[Bearbeiten] Der reale Hafen zu Amsterdam

Der am IJ, in historischer Zeit einem Meeresarm der Zuiderzee, gelegene Hafen von Amsterdam war vom 15. bis zum 19. Jahrhundert der bedeutendste Hafen der Niederlande. Im 17. und 18. Jahrhundert brachen von hier aus zahlreiche Schiffe der Vereinigten Ostindischen Kompanie und der Westindischen Kompanie zu ihren Handelsreisen in die Alte und die Neue Welt auf. Im 20. Jahrhundert hat der Amsterdamer Hafen die führende Rolle an den Hafen von Rotterdam abgegeben und ist nunmehr die Nummer zwei im Königreich.

Der älteste Hafen von Amsterdam befand sich seit dem 13. Jahrhundert an der Mündung der Amstel in das IJ, zwischen dem namensgebenden Damm in der Amstel (heute: Dam-Platz) und dem Meer (dessen Ufer stadtwärts vom heutigen Hauptbahnhof lag). Im 16. Jahrhundert breitete sich der Hafen in das damals vor den Stadtmauern gelegene Viertel Lastage an der Ostseite aus. Hier war auch Platz, um Schiffbau zu betreiben. Im 17. Jahrhundert wurden westlich und östlich der Stadt ein halbes Dutzend Inseln im IJ aufgeschüttet, um Land für die Erweiterung der Hafen- und Werftanlagen zu gewinnen. Dort (genauer: auf der östlich gelegenen Oostenburg) arbeitete im Jahre 1697 auf seiner Reise mit der Großen Gesandtschaft auch der russische Zar Peter der Große für vier Monate auf einer Werft der Vereinigten Ostindischen Kompanie. Ob Brabax sich im Stadthafen oder von einer dieser Inseln aus eingeschifft hat, lässt sich anhand der Abbildungen im Mosaik nicht beantworten.

Wegen der zunehmenden Versandung der Zuiderzee wurde im 19. Jahrhundert eine bessere Verbindung zur Nordsee erforderlich. Hierfür wurde zunächst der 1825 eingeweihte Noord Hollands Kanaal nach Den Helder gegraben. Auch dieser erwies sich bald als zu klein. Im Zuge der weitgehenden Trockenlegung der IJ-Meeresbucht wurde der Noordzeekanal (1876) als direkte Verbindung zur Nordsee angelegt. Für den Bau des Hauptbahnhofes in den 1880er Jahren wurden vor der Stadt drei Inseln im IJ aufgespült, sodass der älteste Teil des Hafens nunmehr zwischen dem Bahnhof und der Innenstadt liegt und seine Funktion für den Schiffsverkehr verloren hat (dort starten heute die Grachtenrundfahrten).

Die Anlagen des heutigen Seehafens erstrecken sich über ein Dutzend Kilometer entlang des IJ und des Noordzeekanals. 1952 wurde der Amsterdam-Rijnkanaal als Verbindung zum Rhein vollendet. In den 1950er Jahren wurde das westliche Hafengebiet am Noordzeekanal stark erweitert, das östliche Hafengebiet verlor dagegen seine Bedeutung und wurde in den 90er Jahren in ein Wohngebiet umgewandelt.


[Bearbeiten] Brabax schifft sich in folgendem Mosaik-Heft ein

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