Gwang

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Gwang ist eine chinesische Währung, die im China-Kapitel verwendet wird.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Verwendung im MOSAIK

Mondfrau mit Gwang-Scheinen und Münzen

Auf dem Markt von Dadu ist der Gwang die einzige namentlich genannte und verwendete Währung. Folgende Beträge werden erwähnt:

  • Pro Glücksscherbe bietet ein Händler Abrax einen halben Gwang.
  • Für alle Scherben zusammen (insgesamt 254) und die Vase bezahlt er 280 Gwang.
  • Der Preis für die Vase steigt anschließend von Verkauf zu Verkauf auf 1000, 2000, 5000 und 10.000 Gwang, bis sie schließlich der Haushofmeister für 1 Unze Gold (höchstwahrscheinlich 1 Tael, zwischen 33 und 38 Gramm) kauft.
  • Abrax verkauft schließlich die stehengelassene Holzkiste mit den Scherben für 40 Gwang.
  • Califax hat für das Salz in seinem Salzstreuer (abzüglich eines Essens) 350 Gwang bekommen.

Später erhält Li für seinen Erfolg beim Disput bei Kublai Khan ein Vermögen in Hart- und Papiergeld. Leider wird an dieser Stelle weder der Betrag noch die Währung genannt. Auch beim Kauf der Ausrüstung für Ping Sels Befreiung und bei der Versteigerung der Frauen von Shao Ping werden keine Beträge mehr genannt.

Im Heft 6/91 gibt es auf Seite 23 einen redaktionellen Beitrag über die chinesische Geldwirtschaft zu Zeiten Kublai Khans.

[Bearbeiten] Gwang als historische Währung

Banknote über 1 Guan (壹貫)

Der im Mosaik genutzte Begriff Gwang bezeichnet die alte chinesische Währungseinheit 貫 (guàn). Wortwörtlich bedeutet Guan "durchdringen/auffädeln" und kennzeichnete wahrscheinlich seit der Zeit der Tang-Dynastie (618-907) eine "Geldschnur" bestehend aus meist 1000 Käsch-Münzen. In der westlichen Welt existiert kein einheitlicher Begriff für den Guan, wodurch je nach angewendeter Umschrift unterschiedliche Schreibweisen genutzt werden. So ist auch zu erklären, dass der Guan in der Welt der Abrafaxe Gwang genannt wird. Andere chinesische Bezeichnungen für das Münzenbündel lauten 弔 (diào, "aufhängen/anbinden") oder seltener 管 (guǎn, "Rohr/Schlauch").

Die Münzschnüre bestanden meist aus 10 Unterteilungen zu jeweils 100 Käsch und wurden üblicherweise von Geldwechslern gebunden. Für diese Dienstleistung behielten sie allerdings einige Münzen ein, wodurch dann im geschnürten Guan einige Geldstücke fehlten. Und außerdem wurde der Wert der Käsch-Münzen regional unterschiedlich angesetzt, wodurch auch Münzschnüre mit deutlich weniger oder wesentlich mehr als 1000 Geldstücken existierten.

Im Zuge der Vereinheitlichung des Geldsystems und zur Vereinfachung des Zahlungsverkehrs wurden zur Zeit der Song-Dynastie (960-1279) die weltweit ersten Banknoten eingeführt, deren Wert ebenfalls 1 Guan betrug. Auf der Abbildung einer solchen Banknote (rechts) ist zentral ein Bild zu sehen, das 10 Schnüre zu je 100 Käsch zeigt. Mit solchen bildhaften Darstellungen ermöglichte man seinerzeit auch den Analphabeten, den Wert des Papiergeldes richtig einzuordnen. Über dem Bild ist von rechts nach links 壹貫 (yī guàn, "1 Guan") zu lesen.

Zur Zeit der Einführung der Banknoten entsprach 1 Guan noch etwa 1 Tael Silber und 10.000 Guan hätten den Wert von 1 Tael Gold noch um ein vielfaches überstiegen. Als die Abrafaxe jedoch China besuchten, hatte Kublai Khan bereits die Golddeckung der Banknoten abgeschafft, den übermäßigen Druck von Papiergeld angestoßen und zudem den Besitz von Gold und Silber verboten. Angesichts der dadurch herrschenden Inflation ist nicht mehr verwunderlich, das im Jahre 1282 1 Tael Gold den Wert von 10.000 Guan überstieg.

Einige Preise um 1280
  • 400 Pfund Salz: 15 Guan
  • 1 Zentner Getreide: 97 Guan (während einer Hungersnot)
  • 1 Zentner weißer Reis: 5 Guan (ermäßigte Preise im Rahmen einer Hilfsmaßnahme)
  • ein Gemälde: 50 Guan
  • ein Liter Wein: 1/5 bis 1/2 Guan

[Bearbeiten] Literatur

  • Herbert Franke, Geld und Wirtschaft in China unter der Mongolen-Herrschaft, Leipzig 1949.

[Bearbeiten] Externe Verweise

[Bearbeiten] Gwang werden in folgenden Mosaikheften genutzt

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