Codex Manesse

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Der Kanzler
(Codex Manesse, 14. Jh.)
Abrafaxes
(Codex Mosaikus, 3/2009)

Die große Heidelberger Liederhandschrift, der Codex Palatinus Germanicus 848 (Abkürzung: Cod. Pal. germ. 848 oder cpg 848), auch Codex Manesse genannt, ist die umfangreichste und berühmteste deutsche Liederhandschrift des Mittelalters. Es handelt sich bei ihr um eine Bilder-Handschrift, da den 140 Dichtersammlungen, bis auf derjenigen des alten Meißners und des Gastes, jeweils ein ganzseitiges Autorbild vorangestellt ist. Die Bilder enthalten oftmals Wappen und Helmzier und stellen den Dichter bei einer standestypischen Beschäftigung dar. Daher liefert der Codex Manesse einen umfangreichen Einblick in Szenen des höfischen Lebens und inspiriert natürlich Illustratoren ritterlicher Handlungsstränge immer wieder aufs Neue das höfische Mittelalter farbig zu erwecken.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Im Digedag-Universum

[Bearbeiten] Im Abrafaxe-Mosaik

Brabax in Klagepose à la Walther
Herr von der Vogelweide im Codex Manesse - 126v

Ich saß auf einem Steine
und deckte Bein mit Beine.
Darauf der Ellbogen stand .
es schmiegte sich in meine Hand
das Kinn und eine Wange.
Da dachte ich sorglich lange,
dem Weltlauf nach und irdischem Heil,
doch wurde mir kein Rat zuteil:
wie man drei Ding erwürbe,
dass ihrer keins verdürbe.
Zwei Ding sind Ehr und zeitlich Gut,
das oft einander Schaden tut,...
Die hätt ich gern in einem Schrein
doch mag es leider nimmer sein...

Ich saz ûf eime steine,
und dahte bein mit beine,
dar ûf satzt ich den ellenbogen;
ich hete in mîne hant gesmogen
daz kinne und ein mîn wange.
dô dâhte ich mir vil ange,
wie man zer welte solte leben;
deheinen rât kond ich gegeben,
wie man driu dinc erwurbe,
der keines niht verdurbe.
diu zwei sind êre und varnde guot,
daz dicke ein ander schaden tuot;...
die wolte ich gerne in einen schrîn.
jâ leider, desn mac niht sîn...

[Bearbeiten] In den redaktionellen Texten

  • Im redaktionellen Artikel zur Liebe im Mittelalter im Mosaik - Die unglaublichen Abenteuer von Anna, Bella & Caramella Heft 18 wurde zur Beschreibung der Minne auch der Codex Manesse herangezogen.
  • Auf der Rätselspaß-Doppelseite 48/49 des Annabellas-Mosaiks # 19 wird der Codex ganz kurz vorgestellt und, wegen seiner "oft sehr detaillierte Illustrationen" als eine "wichtige authentische Informationsquelle, wenn es um die Darstellung von Rüstungen und Kostümen in Mitteleuropa vom Ausgang des 13. Jahrhunderts bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts geht" herausgestellt.
Außerdem wurden folgende der vier Codex-Illustrationen durch Einmontage eines Neuzeitdetails "gefälscht":
  • von Stadegge (vermutlich Rudolf II. von Stadegge) (257v)
  • Der wilde Alexander (auch "Meister Alexander") (412r)
  • Meister Heinrich Teschler (281v)
  • Dietmar von Ast (64r)
Der Rätselspaß ist es, diese neuzeitlichen Dinge im Handschriftenillustrationsstil zu finden. (Die Auflösung steht - auf den Kopf gestellt und in Spiegelschrift zu lesen - auf Seite 49 unten.)

In einer, als eine Seite, überarbeiteten Version, erschienen die Informationen über den Codex, und der Rätselspass, auch in der MOSAIK-Kinderseite der SUPER-Illu in der Ausgabe Nr. 12/2013.

[Bearbeiten] Weiterführende Links

[Bearbeiten] Der Codex Manesse wird in folgenden Heften zu Rate gezogen, vorgestellt bzw. gleich durch den Wolf gedreht

Mosaik ab 1976: 6/91, 363 (redaktioneller Text), 364 (redaktioneller Text), 399, 498, 505
Anna, Bella & Caramella: redaktionelle Texte in 18 und 19
SUPERillu: 12/2013
Persönliche Werkzeuge