Weltbild

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Ein Weltbild im Sinne kosmologischer Betrachtung meint das Bild, welches der jeweilige Vertreter/Rezipient sich von seiner kosmologischen Umwelt macht. Auch im Mosaik spielen verschiedene Weltbilder in den Handlungsverläufen eine Rolle oder werden von den handelnden Figuren erklärt.

Inhaltsverzeichnis

Weltbilder im Mosaik von Hannes Hegen


Im Mosaik von Hannes Hegen thematisierte Weltbilder werden in nachfolgender Tabelle in der Reihenfolge der entsprechenden Veröffentlichungen aufgelistet:

Mosaik Handlungskontext Weltbildgrundaussage Weltbild
25 Sinus Tangentus ist entsetzt über Peer Tylas Anweisung für den Mondanflug und erklärt das Ptolemäische Weltbild anhand einer aufgeschnittenen Zwiebel:
"...Der Mensch versuche die Götter nicht! Wir werden am Himmelsgewölbe zerschmettern."
"Das Himmelsgewölbe besteht aus sieben Schalen. Im Mittelpunkt liegt die Erde. Auf jeder Schale befindet sich ein Planet und kreist mit ihr um die Erde."
  • Die Erde ist der Mittelpunkt der Welt.
  • Es gibt sieben Planeten. (Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn)
  • Es gibt Himmelssphären.
geozentrisches Weltbild
27 Dig und Dag erhalten am Bildschirm des republikanischen Unionsraumschiffes RS-X1 beim Anblick der Milchstraße von Siria Kysur und Bhur Yham eine kurze Einführung über Sichtbarkeit von Sternen und Planeten, sowie über Sternenklassen.
"Wollt ihr eure Sonne noch einmal sehen? Das kleine Lichtpünktchen dort..."
"Vermutlich kreisen um jede dieser unzähligen Sonnen, die ihr hier als glitzernden Sterne seht, noch eine Menge Planeten."
  • Sonne ist ein Stern von vielen unserer Milchstraße.
  • Sonne ist nicht der einzige Stern mit Planetenbegleitern.
heutiges astronomisches Weltbild
211 Mr. Sprinkle, ein Kenner und Sammler von Altertümern, zeigt den Digedags seine Sammlung, welche auch den Sonnenwagen von Trundholm beinhaltet.
  • Weltbildliche Interpretationen werden bei der Sammlungsbesichtigung nicht thematisiert
  • In der allgemein anerkannten Interpretation geht man davon aus, dass der Sonnenwagen die Vorstellung verdeutlicht, dass die Sonne von einem göttlichen Pferd über den Himmel gezogen wird.
  • Eine Deutung der unterschiedlichen Seiten des Sonnenwagens interpetiert die vergoldete als "Tagfahrt über den Himmel" und die "dunkle" Seite als "Nachtfahrt der Sonne durch die Unterwelt".
  • Einige neuere Deutungen gehen sogar so weit, zu konstruieren, dass der Sonnenwagen von Trundholm einen Finsterniszyklus abbildet.
mythologisches Weltbild

Weltbilder im Mosaik ab 1976



Auch im Mosaik ab 1976 werden Weltbilder thematisierte oder in den Handlungen versteckt dargestellt:

Mosaik Handlungskontext Weltbildgrundaussage Weltbild
1/81, 2/81, 3/81 Don Ferrandos Weltbildscheibe...
  • Die Erde und die anderen Planeten bewegen sich auf Kreisbahnen um die Sonne.
  • Die vier von Galileo Galilei entdeckten Monde sind bereits, um den Jupiter kreisend, eingraviert.

    [Anm.: Sphärenmodell nach Kopernikus um galileische Monde ergänzt]
  • heliozentrisches Weltbild
193 Califax bekommt Wasser über den Kopf geschüttet, weil die Dorfbewohnern bei Burg Wackerstein nicht glauben wollen, dass China auf der Weltkugel liegt. Selbst ihr Pastor sagt ja, dass die Erde eine Scheibe ist. Das die Erdkugeltheorie falsch sein muss ist klar, weil das Wasser ja von einer Kugel herunterfließt, wie man an Califax´ Kugelkopf sehen kann.
  • Die Erde ist eine Scheibe.

vs.

  • Die Erde ist eine Kugel.
  • babylonisches Weltbild
221 Als Abrax auf seiner Flucht vor dem Anführer der nächtlichen Polizeipatrouille mit seinem Fass in der Taverne Nikol Dimitriades auf dem Tisch der Steinmetztruppe aufschlägt, zerspringt das Fass und um Abrax dreht sich alles. Er sieht alles sieben Wandelsterne um sich kreisen und bittet deshalb höflich: "Guten Abend. Könnte einer von euch bitte mal die Welt anhalten?"
  • Die Erde ist eine Kugel.
  • Die sieben antiken "Wandelsterne" kreisen um die Erde.
  • geozentrisches Weltbild
408 In der redaktionellen Rubrik Brabax' kleine Sternenkunde wird die Entwicklung des astronomischen Weltbildes von den Auffassungen der Erde als Scheibe und Mittelpunkt der Welt bis zu unseren heutigen Erkenntnissen, zu denen noch kein gefundener Mittelpunkt des Universums gehört an Hand der sechs wunderbaren Weltbildillustrationen, die Steffen Jähde für die Planetariumsshow mit den Abrafaxen geschaffen hat.
  • aristotelisches Weltbild
  • mythologisches Weltbild
  • germanisches Weltbild
  • babylonisches Weltbild
  • indisches Weltbild
  • geozentrisches Weltbild
  • heliozentrisches Weltbild
  • aristotelisches Weltbild
  • alle vier astronomischen Grundmodelle
426 Die total verrückte Welt des Edmond Halley
  • Es gibt Planeten im Inneren der hohlen Erde.

    [Anm.: Da Isaac Newton berechnet hatte, dass der Mond dichter als die Erde sei und die allgemeinen Ansicht vorherrschte, dass alle Materie der Planeten und des Mondes die gleiche Dichte hätten, schlussfolgerte Halley 1692, dass ein Teil der Erde hohl sein müsse.]
  • Theorie der hohlen Erde/„Hohlwelttheorie“
  • ACHTUNG: Halleys „Hohlwelttheorie“ ist nicht zu verwechseln mit dem, oft lapidar ebenfalls als Hohlwelttheorie bezeichneten, „Innenweltkosmos“ [s.u.a. unten bei SI 364]
451 Burnum erzählt den Blassnasen, d.h. den Abrafaxen und Jane Bingley, den Schöpfungsmythos aus der Traumzeit und wie der Uluru entstanden ist.
  • mythologisches Weltbild

Weltbilder in den Mosaik-Nebenuniversen

Mosaik Handlungskontext Weltbildgrundaussage Weltbild
... ... ...
... ... ...
Plane-
tariums-
show
Brabax erklärt die Entwicklung des astronomischen Weltbildes von den Auffassungen der Erde als Scheibe und Mittelpunkt der Welt bis zu unseren heutigen Erkenntnissen, zu denen noch kein gefundener Mittelpunkt des Universums gehört. an Hand astronomischer Fotos und der sechs wunderbaren Weltbildillustrationen, die Steffen Jähde für die Planetariumsshow mit den Abrafaxen geschaffen hat.
  • vier aristotelische Elemente
  • mythologisches Weltbild
  • germanisches Weltbild
  • babylonisches Weltbild
  • indisches Weltbild
  • geozentrisches Weltbild
  • alchemistisches Weltbild (bzgl. Schmelzen von Metallen)
  • heliozentrisches Weltbild
  • Entfernungsmessung von Sternen (Sternparallaxe), Entfernung von Galaxien
  • heutiges Weltbild
bekannteste astronomische Grundmodelle
SI 124 Brabax hat ein Transferoscop, ein Gerät mit dem man Materie in die fernste Vergangenheit schicken könnte, erfunden, erklärt aber gleichzeitig, dass dessen Benutzung hochgradig gefährlich sei, weil sie unabsehbare Folgen für die ganze Evolution haben könnte.
  • Die Entwicklung des Lebens von der Erde hing von ganz bestimmten Bedingungen ab, ...
Evolutionstheorie
SI 364 Califax glaubt Abrax nicht, dass sie auf der Innenseite der Erde leben, obwohl er das in dem Kurs gelernt hat.
  • Wir leben auf der Innenseite einer hohlen Erde.
  • Dass die Sterne, die Sonne, der Mond und Planeten sich nach dieser Theorie im Inneren dieser Kugel befinden erzählt Abrax nicht.
Innenweltkosmos/
Hohlwelt-Theorie


Weltbilder in redaktionellen Texten

Im Heft 391, im 2. Teil der redaktionellen Rubrik Mythen und Traditionen in unserer Kultur mit dem Titel "Wissen und Glaube", werden im Abschnitt "Mythen - die Strasse des Ungewissen" die Urknalltheorie und auch Charles Darwins "Entstehung der Arten" (welches sogar mit einer ausführlichen Sternchenerklärung am unteren Seitenrand bedacht wurde) erwähnt. Der Abschnitt ist mit mit der Ragnarök-Szene aus Heft 212 illustriert.

Im Mosaik 408, im 3. Teil der Rubrik Brabax' kleine Sternenkunde erklärt Brabax die Entwicklung des astronomischen Weltbildes von den Auffassungen der Erde als Scheibe und Mittelpunkt der Welt bis zu unseren heutigen Erkenntnissen, zu denen noch kein gefundener Mittelpunkt des Universums gehört.

Die sechs wunderbaren anbei gestellten Weltbildillustrationen wurden 2004 von Steffen Jähde für die Aufführung in der Planetariumsshow mit den Abrafaxen geschaffen.

Ausprägungen astronomischer Weltbilder

Um ein bestimmtes Weltbild in der Anschauung zu zeichnen oder favorisieren, gilt es die Struktur der unmittelbaren Umwelt zu erkennen, diese Struktur hinsichtlich ihrer Lage in die entsprechende übergeordnete kosmische Struktur einzuordnen usf. Nach der Einordnung der momentanen Stellung in der Struktur ist die Frage nach einer eventuellen Entwicklung und Entwicklungsrichtung dieser Strukturanordnungen und letztlich die nach deren kosmischen Ursprüngen zu beantworten. Die Gesamtheit dieser Antworten formt das jeweilige Weltbild. Dabei unterscheidet man hauptsächlich zwischen folgenden vier astronomischen Weltbildern, denen die aufgezählten Grundaussagen zugeordnet werden:

Weltbild \ Gundsatz

babylonisches geozentrisches heliozentrisches heutiges astronomisches
Erdform Erdscheibe Erdkugel Erdkugel Grundform: abgeplattete Kugel (Rotationsellipsoid)
Stellung der Erde Die Erde ist das Zentrum der Welt. Die Erde ist das Zentrum der Welt. Die Erde ist einer von sechs (später sieben, acht, neun) Planeten. Die Erde ist einer der Planeten unseres Zentralgestirnes Sonne. Derzeitige Abschätzungen gehen davon aus, dass ca. um die Hälfte aller Sterne ebenfalls Planeten existieren.
Stellung der Sonne Gottheit Planet Die Sonne ist das Zentrum der Welt. Die Sonne ist das Zentrum unseres Sonnensystems. Sie ist einer von vielen Sternen unserer Galaxis.
Stellung der Planeten Götter Jeder Planet hat eine feste Bahn auf seiner eigenen Sphäre. Planeten bewegen sich auf Bahnen um die Sonne. Planeten bewegen sich nach Keplerschen Gesetzen auf Bahnen um ihr jeweiliges Zentralgestirn.
Himmel und Kosmos Die Sternensphäre bildet den äußeren Abschluss der Welt. Die Sternensphäre bildet den äußeren Abschluss der Welt. Die Sternensphäre bildet den äußeren Abschluss der Welt. Unsere Galaxis ist eine von vielen Galaxien im Universum.

Unser Universum ist unendlich groß. Die Form des Universums wird konträr diskutiert.

Sternbilder unveränderlich unveränderlich unveränderlich willkürliche, nur optisch scheinbare, Gruppe von Sternen, von denen jeder einer Eigenbewegung unterworfen ist
Sonstiges ... ... ... Ein Zentrum des (technisch) sichtbaren Kosmoses wurde bisher noch nicht entdeckt.


Selbstverständlich gibt es neben den vier aufgezählten Weltbildern auch Vorstellungen, die Grundsätze anders kombinieren und so weitere Weltbilder entstehen lassen (z.B. Tychonisches Weltbild) oder Anschauungen, die statt auf Beobachtungen vollständig auf Mythen beruhen (mythologisches Weltbild).


Analog zu den makrokosmischen Betrachtungen über die unbelebte Natur, gibt es verschiedene mikrokosmische Theorien über den Aufbau der Welt (z.B. Aristoteles vier Elemente) und ebenso Theorien über die Entstehung und Entwicklung der belebten Natur (z.B. Schöpfung, Kreationismus, Evolutionstheorie).

So spricht man bei Akzeptanz der drei Auffassungen heutiges astronomisches Weltbild, Aufbaus der Stoffe aus chemischen Elementen und der Evolutionstheorie von einem naturwissenschaftlichen Weltbild. Dieses Weltbild ist zudem mit jeder neuen Erkenntnis steter Veränderung, zumindest in Details, unterworfen.

Weiterführende Informationen über Weltbilder im Internet

Weltbilder werden in folgenden Mosaik-Publikationen besonders thematisiert

Mosaik von Hannes Hegen: 25, 27
Mosaik ab 1976: 1/81, 2/82, 3/83
Mittelteil: 391, 408
SUPER-Illu: ...
Planetariumsshow: Mit den Abrafaxen durch Raum und Zeit
Persönliche Werkzeuge