Wasserkuren

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Wasserkuren gehören zu Hans Wursts Behandlungsmethoden. Er wendet sie im Österreich-Ungarn-Kapitel an.

Inhaltsverzeichnis

Medizinischer Hintergrund

Es handelt sich bei den Wasserkuren um verschiedene Heilmethoden, die als einzig gemeinsames Element den Einsatz von Wasser haben, von dessen Heilkraft Hans Wurst offenkundig überzeugt ist. Das Wasser kann dabei extern oder intern, freiwillig oder überraschend, mittelbar oder unmittelbar eingesetzt werden. Der Hansl weist auf seine diesbezügliche Spezialisierung mit großen Schildern an seinem Bühnenambulatorium hin, nachdem er seine Praxis aus dem erzherzoglichen Palais in den Prater verlegt hat. Jedoch auch zuvor hat er Wasserkuren verabreicht.

Das Vorbild dieser Behandlungsmethoden ist in der Kneippkur zu suchen. Auch hier spielt die Behandlung mit Wasser - vor allem über so genannte Kneippgüsse - eine wesentliche Rolle. Das dient u.a. der besseren Durchblutung. Kneipp lebte freilich erst im 19. Jahrhundert; Hans Wurst ist also ein früher Vorläufer des Pfarrers.

Die Wasserkuren im Einsatz

Die diversen Möglichkeiten, Wasserkuren anzuwenden, werden im Folgenden einzeln beschrieben.

Kippkur

Die am häufigsten eingesetzte Wasserkur besteht darin, jemandem einen Eimer Wasser über den Kopf zu kippen. Dies kann für den Patienten überraschend oder vorhersehbar geschehen.

Mit der überraschenden Variante "heilt" Hansl einen Simulanten, der sich vor dem Kriegseinsatz gegen die Kuruzen drücken wollte und daher plötzlich "erlahmte", und behandelt einen Mann mit Schluckauf, der zuviel kaltes Bier getrunken hat. Letzterem verbindet er vor dem Wasserguss die Augen.

Die "vorhersehbare" Variante wendet Hansl auf seinem Bühnenambulatorium in Kombination mit der im Anschluss besprochenen Spritzkur an. Woran genau der Patient leidet, ist nicht klar.

Spritzkur

Bei dieser Wasserkur wird der Kranke, der dabei in einem Bottich sitzt, von hinten mit einer Klistierspritze abgespritzt. Die Spritzkur - die dem Hansl besonders Spaß macht - kann mit der Kippkur kombiniert werden (s.o.).

Es könnte sich bei der Klistierspritze um eine Reminiszenz an die ursprüngliche Bühnenfigur des Hanswurst handeln.

Trichterkur

Zur Behandlung innerer Beschwerden (Verstopfung, Schluckbeschwerden, Übelkeit u.ä.) flößt Hansl dem Patienten Wasser über einen Trichter ein.

Lachkur

Bei der Lachkur wird Wasser nur mittelbar zur Erheiterung der Patienten eingesetzt. Hans Wurst demonstriert diese Methode, die auf der heilenden Wirkung des Lachens basiert, auf seinem Bühnenambulatorium. Er zeigt zunächst, wie er mit den Zähnen einen Taler aus einem wassergefüllten Zuber hervorholen kann. Dann lässt er den trottligen Gendarmen Grantiger dieselbe Übung vorführen, klemmt ihn aber mit einem Stock im Bottich fest. Grantiger torkelt über die Bühne und kracht schließlich zur Freude der Umstehenden auf den Erdboden.

Wieviele Kranke durch dieses Amüsement wirklich geheilt werden, ist nicht bekannt. Der Zuber jedenfalls ist hinüber.

Wikipedia-Links

Wasserkuren werden in folgenden Mosaikheften angewandt

11/78, 2/79, 7/79
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