Sonntagnachmittagsstaatsperücke

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Die Sonntagnachmittagsstaatsperücke ist ein begehrtes Objekt in der Erfinder-Serie des Mosaik von Hannes Hegen.

Die schöne Perücke gehört Denis Papin, der mit Dig und Dag nach Marburg reist. Er hat sich extra eine neue Sonntagnachmittagsstaatsperücke besorgt, weil er als Professor an die Universität Marburg berufen wurde. Als Papins Reisekutsche die Stadt erreicht, gibt es einen festlichen Empfang. Allerdings gilt dieser nicht Papin, sondern dem Landgrafen Karl von Hessen-Kassel, der auch gleich eintrifft. Als dann Böllerschüsse abgegeben werden, gehen die Pferde der Reisekutsche durch und Papin verliert seine Sonntagsperücke. Die Digedags begeben sich auf die Suche nach dem guten Stück, das nun mehrmals den Besitzer wechselt. Die Rückholung erweist sich damit als ein schwieriges Unterfangen. Als Dag bei Papin einen Zwischenbericht abgibt, spricht er in Rätseln:

Verehrter Meister, wir haben sie, oder wir haben sie vielmehr noch nicht!
Der Student hatte sie, Boiseviel hat sie und Professor Fidibus wird sie haben!

Hier folgt nun die genaue Erklärung, an welche Personen und Orte die Perücke gelangt:

Papin mit Sonntagsperücke

Inhaltsverzeichnis

Marburger Studiosus

Ein Studiosus findet die Perücke, hebt sie auf und bringt sie im Laufschritt in den Perückenladen Boiseviel. Dort verkauft er das schöne Stück und möchte das Geld für Tabak und Bier ausgeben. Eilig verlässt er wieder den Laden und wird von den Digedags als schändlicher Dieb beschimpft.

Meister Boiseviel

Fidibus (links) mit Boiseviel bei der Anprobe

Um das Prachtstück wiederzubekommen, bewerben sich Dig und Dag bei Boiseviel als Perückenmacher. Da der Meister dringend Personal sucht, stellt er die zwei vielversprechenden Talente sofort ein. Professor Fidibus betritt dann auf der Suche nach einer neuen Staatsperücke den Laden. Boiseviel lässt ihn das soeben erworbene Stück anprobieren. Es passt ausgezeichnet und der Professor möchte das Prachtstück gleich mitnehmen. Die Digedags erhalten den Auftrag, die zerzausten Locken zu reinigen und auszukämmen. Damit der Professor das gute Stück nicht bekommt, waschen es die Digedags gründlich in der Wanne. Als sie dann Meister Boiseviel das völlig nasse Stück übergeben, ist er entsetzt und möchte wissen, seit wann Perücken wie junge Pudel gebadet werden. Er hängt die Perücke zum Trocknen auf und vertröstet Professor Fidibus, sie in zwei Stunden abzuholen. Aber Dag eilt zu Papin und bestellt ihn in den Perückenladen.

Denis Papin

Als Meister Boiseviel sich bei einem Mittagsschläfchen erholt, übergeben Dig und Dag die Perücke wieder ihrem Besitzer: Denis Papin. Völlig getrocknet und gut gekämmt sieht sie nun wunderbar aus und Papin begibt sich damit zu einer Präsentation seiner neuen Erfindung vor dem Landgrafen Karl von Hessen-Kassel. Dabei wird Papins Perücke von den Flammen seiner Dampfmaschine erfasst. Ein Höfling kann mit einem Krug Wasser das Schlimmste verhindern. Die Perücke ist aber nun derart versengt, dass Papin sie zur Reparatur bringen muss.

Professor Fidibus

Als Papin bei Meister Boiseviel erscheint, ist auch Professor Fidibus da, um sein Prachtstück abholen. Er erkennt die Sonntagsperücke an einem Zeichen wieder und will nun wissen, woher Papin sie hat. Der berichtet, dass sie versehentlich in den Laden gelangte und er sie von den Digedags wiederbekam. Dafür werden die Digedags auf der Stelle entlassen. Nachdem Meister Boiseviel die Perücke ausgebessert hat, kann er sie endlich dem Professor verkaufen. Fidibus ist begeistert und lobt die gute Arbeit des Haarkünstlers. Er reitet damit gleich nach Kassel, um Papin zuvorzukommen und ihn beim Landgrafen anzuschwärzen. Unterwegs wird sein klappriger Renner durch einen Bären erschreckt. Fidibus wird abgeworfen und verliert dabei die Perücke.

Affe Adolar

Adolar wird die Perücke abgenommen

Die Locken bleiben in einem Baum hängen und der Affe Adolar schnappt sie sich. Er turnt damit im Baum herum und Fidibus klettert hinterher. Ein morscher Ast bricht dabei ab und der Professor stürzt zu Boden. Der Affe rückt nun das hübsche Stück nicht wieder heraus. Deshalb muss sich Fidibus der Zigeunergruppe anschließen. Als sie die Stadt Kassel erreichen, sitzt Adolar mit der Perücke auf der Zigeunerkutsche, während Fidibus hinter ihm den Kopfschmuck nicht aus den Augen lässt. Das beobachten auch die Digedags und sie beschließen, den Affen zu überlisten. Mit zwei saftigen Äpfeln gelingt es ihnen, Adolar abzulenken und ihm die Perücke vom Kopf zu reißen.

Finale

Damit findet die wechselvolle Geschichte um die Sonntagnachmittagsstaatsperücke ihren Abschluss. Papin erhält sein Eigentum zurück und kann damit angemessen vor Karl von Hessen auftreten. Fidibus beschimpft Papin, aber kann sich nicht beim Landgrafen sehen lassen. Durch die Hilfe der Digedags macht nun keiner mehr Papin den Kopfschmuck streitig. Als Hofmechanikus bleibt er mit den Digedags in den Diensten des Landgrafen in Kassel.

Anmerkung

Papins Vorliebe für seine Allongeperücke wird auch in Walther Kiaulehns Werk zur Technikgeschichte, den Eisernen Engeln, erwähnt.

Um die Sonntagsperücke wird im folgenden Mosaikheft gestritten

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