Schlacht bei Cannae

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Die Schlacht bei Cannae ist ein historisches Ereignis, das in der Abrafaxe-Römer-Serie dargestellt ist.

Inhaltsverzeichnis

Die Schlacht im Mosaik

Während des Aufenthalts der Abrafaxe in Carthago soll Spontifex' Truppe bei den geplanten Spielen auftreten. So schwebt es zumindest dem Schreiber des Magistrats, Varius Emoticus, vor. Da die Zirkusmitglieder eine öffentliche Schlachtung ihrer Elefantendame Avicula rigoros ablehnen, hat Abrax die Idee, den glorreichen karthagischen Feldherrn Hannibal und seinen spektakulären Sieg gegen die Römer bei Cannae wieder auferstehen zu lassen. In einem kurzen Rückblick beschreibt das Mosaik Hannibals Zug von Iberien nach Süditalien. Zu sehen ist die angesprochene Schlacht, an der auch die Abrafaxe auf dem Rücken eines Kriegselefanten teilnehmen.
Bemerkenswert ist, dass bis heute kein Abenteuer der Abrafaxe bekannt ist, das zu dieser Szene passen könnte.

Die historische Schlacht bei Cannae

Vorgeschichte

In den sogenannten Punischen Kriegen, also den Kriegen, zwischen dem aufstrebenden Rom mit der seit Jahrhunderten etablierten Handelsmacht Karthago, ging es um nichts weniger als die Vormachtstellung im Mittelmeerraum. In einem ersten Konflikt (264 bis 241 v. Chr.) hatte Karthago letztlich seine Gebiete auf Sizilien verloren. Nach einem Aufstand der ehemaligen Söldner, der Karthago in ernsthafte Bedrängnis brachte, nutzte Rom die Schwäche des Feindes und annektierte zudem Sardinien. Karthago suchte nun nach neuen Einflusssphären, gab das östliche Mittelmeer auf und wandte sich nach Westen. Auf der Iberischen Halbinsel wurde deshalb die Kolonisierung weiter voran getrieben. Militärischer Führer in Iberien wurde Hamilkar Barkas, der sich schon gegen Ende des Krieges auf Sizilien als Söldnerführer bewährt und im späteren Krieg gegen eben diese Söldner Karthago den Sieg beschwehrt hatte. Hamilkars Unternehmung war überaus erfolgreich, und so konnte Karthago trotz der ersten Niederlage gegen Rom und damit verbundenen immensen Reparationszahlungen wieder zu neuer wirtschaftlicher Blüte gelangen. Rom blieb der neuerliche Aufstieg nicht verborgen. Im sogenannten Ebro-Vertrag regelten beide Parteien die Einflussgebiete auf der Iberischen Halbinsel: Karthago sollte sich auf Gebiete südlich des Ebro beschränken.
Hamilkar Barkas fiel im Kampf gegen den keltiberischen Stamm der Vettonen. Sein Schwiegersohn Hasdrubal der Schöne übernahm das Kommando, wurde aber einige Jahre später ermordet. Daraufhin wurde Hamilkars ältester Sohn, Hannibal Barkas, zum Oberbefehlshaber gewählt. Der junge Stratege setzte sie Eroberungen fort. Als er die Stadt Sagunt belagerte, die immer noch weit südlich des Ebro lag, monierten die Römer, die Stadt sei angeblich mit ihnen verbündet und Hannibal solle seine Belagerung einstellen. Der Stratege belagerte Sagunt weiter, Rom griff volle acht Monate nicht ein, doch als Sagunt gefallen war, drohte Rom Karthago mit Krieg, sollte Hannibal nicht ausgeliefert werden. Karthago lehnte ab, Roms Kriegserklärung folgte auf dem Fuße.
Um einem römischen Angriff zuvor zu kommen, entschied sich Hannibal für eine gefährliche Strategie. Er zog mit seinem Heer, bestehend aus lybischen Infanteristen, numidischen Reitern, balearischen Schleuderern, iberischen Stämmen und 37 Elefanten über die Pyrenäen und durch den Süden Frankreichs bis zu den Alpen und überquerte diese in einer spektakulären Aktion, allerdings unter hohen Verlusten durch schlechtes Wetter und ständige Angriffe der ansässigen Allobroger. Ende 218 v. Chr. erreichte er die Po-Ebene. Es gelang ihm, sich mit den dortigen keltischen Stämmen, die ohnehin gerade im Zwist mit Rom lagen, zu verbünden.
Rom sandte den Konsul Publius Cornelius Scipio nach Norden. Am Fluss Ticinus kam es zu einem ersten Gefecht, das Hannibal klar gewann. Die Römer stellten sich am Fluss Trebia erneut zur Schlacht und wurden deutlich besiegt. Hannibal marschierte weiter nach Süden. Es gelang ihm dabei immer wieder, die eonheimischen Stämme an sich zu binden. In der Schlacht am Trasimensichen See gelang ihm ein vernichtender Sieg über eine neue Armee, die ihm die Römer unter ihrem neuen Konsul, Gaius Flaminus, entgegengestellt hatten. Flaminus fiel. Rom wählte Fabius Maximus zum Diktator. Der hatte gelernt, wich einer Schlacht aus und wollte so die Karthager vom Nachschub abschneiden und zermürben. Doch Hannibal gelang es, durch Eroberung der Magazine in der Stadt Cannae die Römer zur Schlacht zu zwingen.

Verlauf

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Folgen

Vergleich zwischen der historischen Schlacht und der Darstellung im Mosaik

Wie auch zwei andere große Schlachten der Weltgeschichte, nämlich die Schlacht am Hydaspes und die Schlacht bei Legnano, findet die große Schlacht bei Cannae mit einer beeindruckenden Doppelseite Eingang ins Heft. Konnte man bei den anderen Schlachten tatsächlich große Gemeinsamkeiten mit den historischen Überlieferungen festmachen, muss man zur vorliegenden Darstellung konstatieren, dass zugunsten einiger gängiger Hannibal-Klischees völlig auf historischen Realismus verzichtet wurde.
Die größten Widersprüche zur Historie sind folgende:

  • Die Schlacht von Cannae ging wegen der oben geschilderten, heute weltberühmten Schlachtordnung in die Lehrbücher ein, wo es den Truppen Hannibals gelang, die zahlenmäßig überlegenen Römer komplett zu umzingeln. Im Panel sehen wir Römer und Karthager auf schmalster Front dutzende Reihen tief aufeinander prallen. Von der Umzingelung ist nichts zu sehen.
  • Die Schlacht fand in Apulien statt, der flachsten Gegend Italiens. Heutige Ansichten des vermutlichen Schlachtfelds zeigen eine karge, buchstäblich topfebene Landschaft. Im Bild jedoch ist eine grün bewaldete, stark hügelige Gegend mit einem Hochgebirge im Hintergrund abgebildet.
  • Hannibals berühmte Kriegselefanten verendeten relativ kurze Zeit nach der Alpenüberquerung im nasskalten Winterklima südlich der Alpen. Während der Schlacht bei Cannae, die erst zwei Jahre danach stattfand, war keines der Tiere mehr am Leben. Im Bild sieht man vier muntere Elefanten, und auch Hannibals Suru erfreut sich bester Gesundheit.
  • Der Feldherr verlor vermutlich aufgrund einer Entzündung während oder kurz nach dem Alpenübergang ein Auge. Auf dem Bild schaut er entschlossen-grimmig und v.a. beidäugig drein.

Etwaige historische Übereinstimmungen zur Schlacht bei Cannae lassen sich auf der Doppelseite leider nicht finden. Es ist damit die bis heute mit Abstand historisch am ungenauesten erfolgte Schlachtdarstellung der Mosaik-Geschichte.

Quellen

Die Schlacht bei Cannae wird in folgendem Mosaik geschlagen

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