Scheich Abdul Ibrahim Ben Feisal Ibn Kassim Abu Simbel

Aus MosaPedia

Wechseln zu: Navigation, Suche
Der Herrscher von Basra

Scheich Abdul Ibrahim Ben Feisal Ibn Kassim Abu Simbel ist eine Figur in der Runkel-Serie des Mosaik von Hannes Hegen.

Abdul Ibrahim Ben Feisal Ibn Kassim Abu Simbel ist der Scheich von Basra. Er bewohnt einen prächtigen Palast, der von seiner Leibwache gesichert wird. Am liebsten hält sich der Scheich im Harem auf, wo sich neben seinen Frauen auch ein Obereunuch und zwei weitere Eunuchen aufhalten. Mit besonderem Eifer dienen dem Scheich außerdem die zwei Schergen Fuad und Mirza.

Inhaltsverzeichnis

Nachgemachter Türkischer Honig

Der Scheich hat die drei Alchimisten Bakbak, Bekbek und Bukbuk als Goldmacher eingestellt. Auf das Drängen seiner Haremsdamen ließ er jedoch diese Versuche abbrechen, um stattdessen von ihnen Türkischen Honig herstellen zu lassen. Als der Scheich in ihrer Hexenküche erscheint, um die Ergebnisse ihrer wochenlangen Arbeit zu begutachten, werden ihm drei verschiedene Substanzen vorgestellt. Bukbuk lässt ihn zuerst sein Produkt kosten, das viel besser klebt, als echter Honig. Dabei verkleben jedoch seine Zähne und als Bukbuk den Löffel herauszieht, geht dem Herrscher sogar ein Zahn verloren. Der Scheich gibt ihm verärgert noch eine Chance und wendet sich dem Erzeugnis von Bakbak zu. Es sieht zwar aus, wie echter Türkenhonig, schmeckt jedoch entsetzlich. Als Bekbek ihm sein Produkt anbietet, hat der Scheich endgültig genug. Er gibt den drei Scharlatanen eine letzte Frist bis zum Abend. Wenn sie ihm dann keinen Honig liefern, will er sie aus dem Palast jagen lassen.

Echter Türkischer Honig

Kurze Zeit später erscheinen die drei Alchimisten im Harem mit zwei Töpfen vor ihrem Gebieter und präsentieren Türkischen Honig, der sich mit dem besten Originalerzeugnis messen kann. Der Scheich misstraut ihnen und lässt zuerst Ben Jussuf davon kosten. Als dieser den Wohlgeschmack des Honigs bestätigt, möchte der Scheich wissen, wie die drei es geschafft haben. Bukbuk tischt ihm eine recht glaubhafte Geschichte auf. Sie haben einfach ihre Produkte zusammengeschüttet und fertig war die Köstlichkeit. Sein Honig klebt wie der echte, der von Bakbak hat das richtige Aussehen und der von Bekbek den richtigen Geschmack. Doch nun stürzen Fuad und Mirza herein und der Schwindel fliegt auf. Die beiden Schergen berichten, dass sie den Türkischen Honig im Hafen von Basra beschlagnahmt haben. Die drei Alchimisten haben ihnen dafür falsches Gold gegeben, was sie nun bemerkten. Der wütende Scheich lässt die drei Scharlatane hinausjagen und fordert von seinen Schergen, dass die komplette Honigfracht in den Palast gebracht wird. Da werden Dig und Dag entdeckt, die alles belauscht haben. Der Scheich verlangt, dass die zwei zuerst gefangen werden, damit sie die Pläne nicht durchkreuzen können. Doch dies misslingt und die Honighändler können die restliche Ware in Sicherheit bringen.

Honigtraum und Honigraub

Der Scheich träumt...

Während die Digedags und Ritter Runkel beschließen, den Türkischen Honig aus dem Palast zurückzuholen, muss der Scheich die beschlagnahmten Reste vor seinen naschhaften Frauen in Sicherheit bringen. Er lässt vom Obereunuchen den Springbrunnen abstellen und stellt einen Korb mit den Honigtöpfen auf die Säule in der Mitte des Brunnens. Nachdem der Scheich seine schimpfenden Frauen hinausgeschickt hat, betrachtet er mit verklärten Blicken seinen Honigschatz. Dann begibt er sich neben dem Brunnen zur Nachtruhe und träumt einen süßen Traum. Darin fliegt er als Biene über eine Blumenwiese und saugt süßen Nektar aus großen Honigtöpfen, welche die Blumen in ihren Kelchen tragen. Inzwischen ereignet sich einiges Ungewöhnliches an dem Springbrunnen: Die drei verstoßenen Alchimisten wollen sich rächen. Sie streichen den Fußboden rings um den Springbrunnen mit einem Klebstoff ein, den Bukbuk dem Scheich als Türkischen Honig präsentiert hatte. Die Digedags und Runkel waren inzwischen auf das Dach des Pavillons geklettert. Runkel hat sich dazu sein Tigerfell umgehängt. Mittels Seil und Haken wollen sie sich den Korb mit dem Honig durch die Kuppelöffnung angeln. Aber auch die Nachtigall aus Schiras, die Lieblingsfrau des Sultans schleicht um den Brunnen, um von dem Honig zu naschen. Als sie das Tigerfell von Runkel in der Dachöffnung erblickt, weckt sie mit ihrem schrillen Kreischen den Scheich. Dessen Traum hatte sich inzwischen durch ein honigraubendes Rieseninsekt in einen Alptraum verwandelt. Erschrocken springt der Scheich auf und stellt die Nachtigall zur Rede. Derweil zieht Runkel den Korb mit den Honigtöpfen in die Höhe, wobei ihm sein Tigerfell von den Schultern rutscht. Scheich Abdul Ibrahim ruft erschrocken seine Leibwache herbei, damit sie den Tiger tötet. Als der Scheich jedoch merkt, dass der Honig verschwunden ist und der Tiger nur aus dem Fell besteht, kommt der gesamte Hofstaat zum Brunnen gelaufen. Alle kleben an der Alchimistenpaste fest und Bakbak, Bekbek und Bukbuk kommen erfreut hervor. Sie rufen dem Scheich zu, dass dies die Rache für ihren Hinauswurf war. Die Verfolgung der Attentäter muss dann barfuss erfolgen. Mit einigen Rauchtöpfen werden aber der Scheich, die Eunuchen und die Leibgarde zur Aufgabe gezwungen. Auch bei den Digedags und Runkel hat der Herrscher keinen Erfolg. Sie verteilen den Inhalt der Honigtöpfe an die Bewohner von Basra und verschwinden.

Hintergründe

Der Scheich ist - im Gegensatz zum Beispiel zu seinem Kollegen aus Ormuz - keine historische Gestalt. Basra gehörte zu jener Zeit zum Herrschaftsbereich der Hazāraspiden, der Atabegs der nordwestlich angrenzenden persischen Provinz Großluristan. Beim Besuch der Digedags regierte Atabeg Yūsufšāh I. b. Alp Arġūn (1274-1288).

Der Name des MOSAIK-Scheichs ist stattdessen aus lauter redenden Teilen zusammengesetzt. Die einzelnen Elemente sind wohl so aufzulösen:

  • Feisal - bezieht sich auf König Fayṣal II. vom Irak (reg. 1939-1958), den Enkel des später in der Orient-Express-Serie auftretenden Fayṣal I.
  • Kassim - bezieht sich auf General ʿAbd al-Karīm Qāsim, der 1958 gegen Fayṣal II. putschte und bis 1963 als Premierminister des Irak fungierte.
  • Abu Simbel - bezieht sich auf den Bau des Assuan-Staudamms und die damit einhergehende Verlegung des berühmten Tempels von Abu Simbel in den Jahren 1963 bis 1968.

Die ersten beiden Namen des Scheichs - Abdul Ibrahim - bedeuten übersetzt "Diener von Abraham". Der Namensbestandteil Abdul geht auf die arabische Konstruktion ʿAbd al- zurück, die man aus Namen wie ʿAbd al-ʿAzīz ("Diener des Mächtigen") oder ʿAbd ar-Raḥmān ("Diener des Erbarmers") kennt. Eine Verknüpfung mit Ibrahim ist außerhalb des MOSAIKs nicht bekannt und dürfte daher eine eigenständige Schöpfung der MOSAIK-Macher sein.

Eine Inspiration für die Bildung des Namens Scheich Abdul Ibrahim Ben Feisal Ibn Kassim Abu Simbel könnte im bekannten Namen Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah aus dem Orientzyklus von Karl May liegen.

Externe Verweise

Scheich Abdul Ibrahim tritt in folgenden Mosaikheften auf

132, 133

erwähnt: 134
Persönliche Werkzeuge