Olsenbande

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die Panzerknackerbande - Zeichnung von Lona Rietschel
Die Olsenbande ist ein bekanntes Gaunertrio, die in 14 Filmen ihr Unwesen trieb. Die zwischen 1968 und 1998 entstandenen Filme erzählen von den immer neuen Versuchen dreier Kleinkrimineller, durch einen „großen Coup“ reich zu werden.

Die Ganoven werden von Ove Sprogøe (Egon Olsen), Poul Bundgaard (Kjeld) und Morten Grunwald (Benny) dargestellt. Regisseur der Olsenbande war bis auf den letzten Film stets der für seinen Perfektionismus bekannte Erik Balling der zusammen mit Henning Bahs auch die drehbücher schrieb. Beim vierzehnten Film konnte er aus Altersgründen nicht mehr selbst auf dem Regiestuhl Platz nehmen, sondern wurde von Tom Hedegaard vertreten. Als dieser während der Dreharbeiten verstarb, beendete Morten Arnfred den Film.

In Dänemark und der DDR wurde die Reihe ein großer Erfolg. Einige der Filme waren auch im westdeutschen, Schweizer und österreichischen Fernsehen zu sehen, erreichten dort jedoch bei weitem nicht den Bekanntheitsgrad wie in der DDR. Das ist wahrscheinlich auch auf die westdeutsche Synchronisation zurückzuführen, welche nicht die Qualität derer der DEFA erreichte.

Außerdem entstanden zur Olsenbande u. a. noch ein Kinderfilm (Olsenbande Junior) und mehrere Theaterstücke.


Inhaltsverzeichnis

Geschichtliches

Der 1. Film hatte am 11. Oktober 1968 Premiere. In Dänemark wurde er ein ungeahnter Erfolg, worauf 1969 die Fortsetzung Die Olsenbande in der Klemme gedreht wurde. Dank seines großen Erfolges konnte der erste Film auch ins Ausland verkauft werden (DDR und Polen 1970, Schweden 1971).

Waren die ersten beiden Filme noch mehr oder weniger Experimentierfeld gewesen, so wurden ab dem dritten Film Die Olsenbande fährt nach Jütland (1971) die Hauptfiguren mit ihren Stärken und Schwächen mehr und mehr gefestigt. Von nun an folgte jährlich ein weiterer Film.

1974 wollten sich die Macher der Olsenbande mit dem Film Der (voraussichtlich) letzte Streich der Olsenbande von ihrem Publikum verabschieden, doch schon im Folgejahr setzten sie sich erneut hinter die Schreibmaschine. Der so entstandene Film Die Olsenbande stellt die Weichen wird von den dänischen Fans sogar als der beste der Reihe bezeichnet. 1981 sollte dann aber endgültig Schluss sein – zum Abschluss der Reihe wurden die Filme Die Olsenbande fliegt über die Planke und Die Olsenbande fliegt über alle Berge gedreht, die eine drei Stunden lange in sich geschlossene Handlung erzählen. Diese Filme sollten die unwiderruflich letzten sein.

Als die Hauptdarstellerin Kirsten Walther (Yvonne) 1987 starb, schien ein weiterer Olsenbandenfilm endgültig nicht mehr realistisch.

Doch 1996 drehten Sprogøe, Grunwald und Bundgaard unter Ballings Regie den viereinhalbminütigen Werbefilm Olsen-Bandens spareplan für einen dänischen Energieversorger. Nach den positiven Reaktionen auf diesen Film beschlossen Balling und Bahs, es doch noch einmal zu versuchen. So entstand 1998 schließlich Der (wirklich) allerletzte Streich der Olsenbande. Das Projekt drohte zu scheitern, als Hauptdarsteller Poul Bundgaard während der Dreharbeiten und kurz darauf auch Regisseur Tom Hedegaard starb. Doch man entschloss sich, den Film mit einem Double des Hauptdarstellers fertig zu stellen. Am 18. Dezember 1998 hatte er in Dänemark Premiere.

Filme

  • 1. Die Olsenbande (Olsen-Banden) – 1968

Premiere in Dänemark: 11. Oktober 1968 – Premiere in der DDR: 26. Juni 1970
Länge: 77 Minuten

  • 2. Die Olsenbande in der Klemme (Olsen-Banden på spanden) – 1969

Premiere in Dänemark: 3. Oktober 1969 – Premiere in der DDR: 25. Juni 1971
Länge: 105 Minuten (Dänemark), 104 Minuten (Deutschland)

  • 3. Die Olsenbande fährt nach Jütland (Olsen-Banden i Jylland) – 1971

Premiere in Dänemark: 8. Oktober 1971 – Premiere in der DDR: 30. Juni 1972
Länge: 96 Minuten (Dänemark), 94 Minuten (Deutschland)

  • 4. Die Olsenbande und ihr großer Coup (Olsen-Bandens store kup) – 1972

Premiere in Dänemark: 6. Oktober 1972 – Premiere in der DDR: 26. Juni 1973
Länge: 94 Minuten

  • 5. Die Olsenbande läuft Amok (Olsen-Banden går amok) – 1973

Premiere in Dänemark: 5. Oktober 1973 – Premiere in der DDR: 21. Februar 1975
Länge: 97 Minuten (Dänemark), 96 Minuten (Deutschland)

  • 6. Der (voraussichtlich) letzte Streich der Olsenbande (Olsen-Bandens sidste bedrifter) – 1974

Premiere in Dänemark: 4. Oktober 1974 – Premiere in der DDR: 25. Dezember 1977
Länge: 94 Minuten (Dänemark), 88 Minuten (Deutschland)

  • 7. Die Olsenbande stellt die Weichen (Olsen-Banden på sporet) – 1975

Premiere in Dänemark: 26. September 1975 – Premiere in der DDR: 12. November 1976
Länge: 100 Minuten

  • 8. Die Olsenbande sieht rot (Olsen-Banden ser rødt) – 1976

Premiere in Dänemark: 1. Oktober 1976 – Premiere in der DDR: 22. Dezember 1979
Länge: 101 Minuten

9. Die Olsenbande schlägt wieder zu (Olsen-Banden deruda) – 1977
Premiere in Dänemark: 30. September 1977 – Premiere in der DDR: 19. Juni 1981
Länge: 97 Minuten

10. Die Olsenbande steigt aufs Dach (Olsen-Banden går i krig) – 1978
Premiere in Dänemark: 6. Oktober 1978 – Premiere in der DDR: 28. Dezember 1981
Länge: 102 Minuten

11. Die Olsenbande ergibt sich nie (Olsen-Banden overgiver sig aldrig) – 1979
Premiere in Dänemark: 26. Dezember 1979 – Premiere in der DDR: 7. Januar 1983
Länge: 105 Minuten

12. Die Olsenbande fliegt über die Planke (Olsen-Bandens flugt over plankeværket) – 1981
Premiere in Dänemark: 16. Oktober 1981 – Premiere in der DDR: 25. Mai 1984
Länge: 90 Minuten

13. Die Olsenbande fliegt über alle Berge (Olsen-Banden over alle bjerge) – 1981
Premiere in Dänemark: 26. Dezember 1981 – Premiere in der DDR: 17. August 1984
Länge: 96 Minuten

14. Der (wirklich) allerletzte Streich der Olsenbande (Olsen-Bandens sidste stik) – 1998
Premiere in Dänemark: 18. Dezember 1998 – Premiere in Deutschland: 16. November 1999
Länge: 101 Minuten (Dänemark), 90 Minuten (Deutschland)

Sämtliche Filme sind inzwischen auch auf VHS und DVD erschienen. Angegeben ist jeweils die Länge der Videofassung.

Die Olsenbande und das MOSAIK

Die Bekanntheit der Filme hat dafür gesorgt, dass einige Elemente der Filme ins kollektive Gedächtnis der DDR-Bürger Einzug hielten:

So ist beispielsweise Egon Olsens: „Ich habe einen Plan“ genaus legendär wie die Silhouette der 3 Kleinganoven, die Titelmelodie der Olsenbandefilme oder der Name Franz Jäger für einen Panzerschrank des gleichnamigen Erbauers.

Insofern ist es auch nicht verwunderlich, dass in den Mosaik-Heften kleinere Anspielungen auf die beliebte Filmreihe verborgen sind.

Im Mosaik 4/91 - Rauhe Sitten entwickelt Brabax gar einen mächtig gewaltigen Plan, für den 37 Kuhglocken, ein 100 Fuß langes Seil, 400 Becher Reiswein und ein großer Sack Ingwerplätzchen gebrauht werden.

Brabax hat einen Plan - Mosaik 4/91


Beim Mosaik 299 - Die Abrafaxe stellen die Weichen ist es gar der Hefttitel der an den Titel des 7. Films (Die Olsenbande stellt die Weichen) erinnert, und im Mosaik 303 - Fauler Zauber im "Blue Moon" steht im Büro des Juweliers ein Tresor der Firma Franz Jäger Berlin.

Ein weitere Begegnung zwischen den Welten verursachte Lona Rietschel mit ihrer Zeichnung der Abrafaxe in den Kostümen der Olsenbande (siehe oben) die im Olsenbande-Lexikon und im Buch 25 Jahre Abrafaxe abgedruckt wurde.

Literatur

  • Frank Eberlein/ Frank-Burkhard Habel: Die Olsenbande. Das große Buch für Fans, Berlin 1996, erweiterte Neuausgabe 2000, ISBN 3896020560
  • Hauke Lange-Fuchs: „Ich habe einen Plaan!“, Lübeck 1997, ISBN 3924214484
  • Frank Eberlein: Das große Lexikon der Olsenbande, Berlin 2001, ISBN 3896023616

Weblinks

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