Mosaik von Hannes Hegen 81 - Die gewonnene Wette

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Stammdaten
Titelbild Erschienen August 1963
Nachdruck in Die Pickelhaube
Reprintmappe VII
TaschenMosaik 21
Umfang 24 Seiten
Panel 90 + Titelbild
Katalog 1.01.081
Serie Liste aller Digedags-Hefte
Hauptserie: Erfinder-Serie
Kapitel: Berlin-Serie
Heft davor Berliner Geschichten
Heft danach Der Kampf um die Badewanne

Inhaltsverzeichnis

Comic

Inhalt

Erzähler: anonymer Erzähler
Der Vertreter der englischen Lokomotivenfabrik von George Stephenson, Mr. Thompson, bringt die erste Dampflok für die Eröffnung der Bahnstrecke BerlinJüterbog in die preußische Hauptstadt. Zur gleichen Zeit wollen die Maschinisten der Bahnstrecke Berlin – Potsdam eine amerikanische Norris-Lokomotive zur Reparatur in die Borsig-Werke schaffen. Am Potsdamer Tor müssen beide warten, da dort gerade eine Herde Hammel gezählt wird. Auch die gerade zufällig vorbeikommenden Digedags müssen diese Hammelzählung abwarten, ehe sie das Tor passieren dürfen. Um einzuschätzen, wie lange sie noch warten müssen, erkundigen sie sich beim Schäfer, wie groß seine Herde ist. Auch Mr. Thompson ist ungeduldig und schätzt die Herde, auf „noch mindestens tausend Stück“. Dig der dies hört, bietet dem Engländer sofort eine Wette an, dass es sehr viel weniger sind. Der wettfreudige Engländer schlägt ein und bietet fünf Pfund, während Dig hundert Taler setzt. Dig gewinnt und die Tore werden bald geöffnet. Nun wollen beide Loktransporte das Tor gleichzeitig durchqueren und geraten sich, da dieses etwas zu schmal ist, gegenseitig in die Quere. Es kommt zu einem Streit zwischen den jeweiligen Transportverantwortlichen, bei denen Mr. Thompson Borsig als einen armseligen Kesselflicker bezeichnet. Der Maschinist der Norris-Lokomotive ist empört und behauptet nun, dass Borsig gerade dabei sei, eine eigene Lok zu bauen, die besser wäre als die englischen Lokomotiven. Der Engländer bricht daraufhin in amüsiertes Gelächter aus. Dig und Dag, die die Szene mit angesehen haben, bieten dem Engländer nun eine Wette an. Sie setzen 200 Taler darauf, dass Borsig die bessere Lok baut. Der Engländer hält mit 100 Pfund dagegen. Um zu erkunden, welche Chancen sie überhaupt haben, schleichen sich die Digedags heimlich in Borsigs Maschinenfabrik ein. Zwar werden sie dabei erwischt, doch können sie glaubhaft versichern, dass sie keine Spione sind. Die Arbeiter glauben ihnen und lassen sie unbehelligt gehen.
Voller Zuversicht, dass sie die Wette gewinnen werden, begeben sich die Digedags in die Friedrichstraße, wo sie zufälligerweise erneut auf Mr. Thompson treffen. Dieser streitet sich dort mit dem Eckensteher Nante und zieht dabei den kürzeren. Die Digedags raten dem Engländer, sich nicht mit Nante zu zanken, da er dabei immer zweiter Sieger werde. Mr. Thompson gibt nach und räumt ein, dass er schon bemerkt habe, dass die „Berliner mit ihrem losen Mundwerk immer das letzte Wort haben müssen“. Um ihm zu beweisen, dass dem nicht so sein muss, bietet Dig ihm die Wette an, dass es ihm gelingen werde, eine „echte Berlinerin“ sprachlos zu machen. Mr. Thompson schlägt ein. Als Opfer suchen sich die Digedags eine Eierfrau am Molkenmarkt aus. Mit einem Taschenspielertrick gaukeln sie ihr vor, dass sie in ihren Eiern Goldstücke finden. Daraufhin ist die arme Frau so baff, dass sie zugibt, das sie nun sprachlos wäre. Während die Digedags ihren Gewinn einstreichen, zerschlägt die Eierfrau mehrere ihrer Eier, nur um festzustellen, dass man sie angeschmiert hat.
Da es ein warmer Sommertag ist, beschließen die Digedags und Mr. Thompson, in die Conditorei Kranzler zu gehen, wo sie sich jeder eine Portion Fürst-Pückler-Eis bestellen. Als das Eis serviert wird, wird mit großem Bohei die erste Borsig-Lok durch die Straße Unter den Linden transportiert. Als die Digedags Mr. Thompson darauf aufmerksam machen, wehrt dieser lachend ab und meint, dass diese erstmal beweisen müsse, dass sie überhaupt fahren könne. Daraufhin schlagen ihm die Digedags vor, wenn Borsig einverstanden sei, zu wetten, dass die Borsig-Lok die Stephenson-Lok in einem Wettrennen schlagen werde. Mr. Thompson geht auch auf diese Wette ein.
Nun muss jedoch auch noch Borsig von dieser Idee überzeugt werden. Dieser geht ohne längere Bedenken darauf ein. Der Engländer gewährt der deutschen Maschine großzügig 10 Minuten Vorsprung. Sollte dieser nicht gehalten werden, haben die Digedags ihre Wette verloren. Natürlich wollen die beiden die Fahrt mitmachen, doch Borsig verweigert ihnen aus Sicherheitsgründen diesen Wunsch. Aber den Digedags verstecken sich dennoch heimlich auf der Lok. Die Fahrt verläuft nicht ohne Komplikationen. Man bekommt es mit wilden Bienen, einer auf den Gleisen grasenden Kuhherde und diversen Eisenbahngegnern zu tun. Doch mit Hilfe der Digedags können alle Probleme überwunden werden. Der Engländer hat weniger Glück und trifft erst eine halbe Stunde nach Borsig am Zielpunkt ein. Damit haben Borsig das Rennen und die Digedags ihre beiden Wetten gewonnen.

Figuren

Bemerkungen

  • Die Wettleidenschaft der Digedags in diesem Heft dürfte kaum zum sozialistischen Menschenbild passen. Auch Flüche wie Damned kamen bei der Lehrerzeitung sicher nicht an.
  • Dass die Digedag am Borsig-Werktor abgewiesen werden, hat durchaus tagespolitische Aktualität. Da die Fabrik direkt an der Grenze zu West-Berlin lag, durfte das Gelände nur von Werksangehörigen betreten werden.
  • Für die Darstellung von Borsigs Eisengießerei wurde Eduard Biermanns Aquarell „Die Gießerei und die Werkstätten von Borsig am Oranienburger Tor” (1847) als Grundlage genommen.
  • Fürst Pückler hat das gleichnamige Eis eigentlich nicht erfunden, es wurde nur nach ihm benannt.
  • Die Feuerwehr von Jüterbog trägt bereits komplett Pickelhauben. Dies kann aber historisch nicht sein, da die geschilderte Lokomotivwettfahrt in der Realität 1841 stattfand, Pickelhauben jedoch erst 1842 überhaupt in Preußen eingeführt worden sind.
  • General Wrangel sieht in diesem Heft ganz anders aus, als im Vorgängerheft.
  • Potz-Fluch: "Potz Hackebeil und Feuerhorn."
  • Auch dieses Heft hat Berliner Charme. Die Conditorei Kranzler soll sogar, laut Bärchens Restaurantführer, das beste Speise-Etablissement der Mosaik-Geschichte sein.
  • Auf dem Cover trägt Dig den grünen Hut und die grüne Jacke von Dag
  • Auf dem Cover trägt die Eierfrau eine blaue Schürze, im Heft ist sie Grün.
  • Auf der Vorschau der Rückseite verwendet Dig für das königliche Bad im nächsten Heft: Lavendel, Rosenöl und Eau de Cologne.

Mitarbeiter

Weitere Besonderheiten

  • Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
  • Die Hefte des Berlin-Kapitels wurden sogar bei der 750-Jahr-Feier von Berlin 1987 verkauft. Vermutlich handelte es sich um Altbestände.
  • Für den Sammelband Die Pickelhaube wurden das Titelbild und die Kartusche auf Seite 2 von Hannes Hegen neu gezeichnet.
  • Von diesem Heft erschien im August 1963 eine finnische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier.
  • Die Wimmelbild-Doppelseite 12/13 erschien 2019 als Reprint im Format A3 in der Grafikmappe Die Digedags im Wimmelbild.

Externe Links

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