Mosaik von Hannes Hegen 71 - Lord Groggy ist dagegen

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Stammdaten
Titelbild Erschienen Oktober 1962
Nachdruck in Die Torte für Lord Groggy
Reprintmappe VI
Umfang 24 Seiten
Panel 102 + Titelbild
Katalog 1.01.071
Serie Liste aller Digedags-Hefte
Hauptserie: Erfinder-Serie
Kapitel: James-Watt-Serie
Heft davor Der naschhafte Hund von Soho
Heft danach Die verschlüsselte Botschaft

Inhaltsverzeichnis

Comic

Inhalt

Erzähler: anonymer Erzähler
Einige Jahre sind ins Land gegangen. Die Digedags sind immer noch bei der Fa. Boulton & Watt beschäftigt und bereisen mit Watts bestem Ingenieur, William Murdock, das Land, um bei dem Aufbau bzw. der Wartung der Dampfmaschinen behilflich zu sein. Diese müssen in vielen Fällen auch gegen Dampfmaschinengegner verteidigt werden. So auch in der Grafschaft Lancashire...
Die Digedags haben sich zusammen mit William Murdock in Groggywater bei Mr. Benjamin Noodlebaker - einem wegen seiner Anisplätzchen und Zuckertorten über die Grenzen der Grafschaft bekannten Bäckermeister - einquartiert. Der Meister und die Digedags sind gerade dabei, eine von dem Fabrikanten Mr. Rabbit in Auftrag gegebene prächtige Torte für Lord Groggy zu vollenden, als der Kronleuchter über ihnen wackelt. Mr. Murdock, dessen Quartier sich direkt über ihnen befindet, trainiert mit Gewichten, um fit für Auseinandersetzungen mit Dampfmaschinengegnern zu sein. Mr. Noodlebaker hat daher nicht unberechtigterweise Angst um seine schöne Torte, die mit einem geflügelten Einhorn – dem Wappentier von Lord Archibald Groggy - geschmückt ist.
Nachdem Murdock zwei Mühlsteine gestemmt hat, überlegt er, wie die Hanteln noch schwerer gemacht werden könnten. Ein Mehlsack rechts und links bringt das gewünschte Gewicht. Murdock ist stark, aber die Hantelstange ist schwach; sie bricht mittig durch. Mühlsteine und Mehlsäcke purzeln zu Boden und brechen durch die Decke. Meister Noodlebaker beugt sich zwar noch schützend über seine Torte, doch nachdem ihm ein Mehlsack auf den Rücken kracht, sackt er ein und versinkt mit dem Gesicht in der „Krone“ der Torte - dem Wappentier.
Dig und Dag versuchen den Meister aus seiner misslichen Lage zu befreien und verwenden den Deckenleuchter als Umlenkrolle. Der angebundene Mehlsack bewegt sich minimal, kracht dann aber - diesmal zusammen mit dem Kronleuchter - wieder auf die Schultern des Meisters, worauf dieser noch ein Stückchen tiefer in der Torte verschwindet. Murdock greift ein und zieht den Mehlsack an dem Kronenleuchter nach oben, so dass sich Mr. Noodlebaker ein bisschen hochstemmen kann. Die Digedags ziehen daraufhin die Torte unter ihm weg. Keine Sekunde zu spät, denn ein Kronenleuchterhaken zerreist den Mehlsack und gibt den Inhalt über dem Meister frei.
Mr. Noodlebaker steigt aus dem Mehlberg und betrachtet traurig sein Werk. Das geflügelte Einhorn ist nicht mehr zu retten. Da Mr. Rabbit nun auch schon erscheint, behelfen sich die Digedags mit einem Marzipanschwein als Wappentierersatz und bieten sich gleich an, die Torte zu Lord Groggy zu tragen.
Dieser wohnt im Schloss Groggy Hall, welches sich vor der Stadt Groggywater erhebt. Ein griesgrämiger Wächter lässt die drei nach langem Hin und Her ein. Der rheumageplagte Lord sitzt dick eingemummelt in einem Schaukelstuhl vor seinem prasselnden Kamin und empfängt Mr. Rabbit und die Digedags ziemlich unfreundlich. Nachdem er sich nach deren Begehr erkundigt hat, bittet Mr. Rabbit ihn um die Erlaubnis, eine bereits georderte Dampfmaschine in seiner Garnspinnerei aufstellen zu dürfen. Das Einverständnis des Lords war Bedingung dafür, als der Lord Mr. Rabbit das Land für die Fabrik verkaufte. Die mitgebrachte Torte soll den Lord gütig stimmen.
Als Lord Groggy jedoch das Schwein auf der Torte entdeckt und dies mit einem Missgeschick seines Urahns (weswegen dieser nur Schweineritter genannt wurde) in Verbindung bringt, vergisst er sein Rheuma und klatscht dem Fabrikanten die Bekrönung der Torte ins Gesicht. Dieser stolpert nach hinten, kracht durch das Bild von Sir Laurence Bullox, Earl of Wembley und Lordnachtmützenbewahrer König Heinrichs VIII., und fällt in einen Schacht, der sich hinter dem Bild befindet. Die Digedags wollen im helfen, werden jedoch vom nunmehr rüstigen Lord unsanft aus dem Haus entfernt, da dieser nicht will, dass sein Geheimgang ausgekundschaftet wird.
Die Digedags begeben sich trübsinnig nach Groggywater zurück und helfen Mr. Rabbit dort aus einem öffentlichen Brunnen, in dem der Geheimgang endet. Dieser ist ebenfalls betrübt, da er keine Zustimmung zu dem geplanten Projekt erhalten hat und es sich darüber hinaus mit dem Lord auch noch verdorben zu haben scheint. Die Digedags bieten ihre Hilfe an und beschließen, für eine neue Torte die Gesichtszüge von Lord Groggy abzubilden. Da der Geheimgang zwischenzeitlich geflutet wurde, können sie nur durch das von Wärtern bewachte Eingangstor des Schlosses hinein gelangen. Dazu begeben sie sich bei Nacht und Nebel zur Pförtnerstube und blasen durch ein halboffenes Fenster Niespulver in den Raum. Als daraufhin die wildesten Niesattacken ausbrechen, betreten sie den Raum und stellen sich als Doktoren der Schnupfenheilkunde vor. Den Pförtnern wird als Heilmittel Hatschi Nasreddins flüssiger aethiopischer Wüstenhauch präsentiert, welches sofort gegen internaseniale Nieseritis hilft, sich aber nach der Einnahme als normales Schlafmittel entpuppt. So glauben die Digedags ungehindert ins Schloss zu gelangen, treffen aber unerwartet auf einen grimmigen Wachhund. Die gute Wurst der Wächter besänftigt allerdings Nero.
Als auch diese Hürde genommen ist, schleichen die Digedags zu einer Büste des Lords im Schloss, um diese mit Modelliermasse abzubilden. Dag stellt sich etwas ungeschickt an, die Büste fällt vom Sockel und zerspringt in tausend Teile. Da – dem Schnarchen nach zu urteilen – der Lord tief und fest schläft, beschließen die Digedags, einen Abguss vom „Original“ zu machen. Behutsam wird die Modelliermasse wie ein Eierkuchen auf das Gesicht gelegt und – der Lord erwacht. Er springt aus dem Bett und rennt wie wild durch den Raum. Auf dem Balkon angekommen, stößt er gegen die Brüstung und kann nur mit Mühe das Gleichgewicht halten. Durch den Ruck löst sich die nun schon erstarrte Modelliermasse vom Gesicht, trennt einen großen Teil des Bartes mit ab und stürzt in die Tiefe. Unten werden die vielen Scherben von den Digedags aufgesammelt und zu Hause wieder zusammengesetzt. Leider fehlt die Nase, und da sich Dig und Dag weder auf Knollen- noch auf Adlernase einigen können, verpassen sie der Büste eine knollige Adlernase bzw. adlerige Knollennase.
Frohen Mutes holt am nächsten Tag Mr. Rabbit die Torte mit der Büste ab und begibt sich zu Lord Groggy. Doch die Torte landet wieder im Gesicht des Fabrikanten, da dem Lord die Nase nicht ansteht. Mr. Rabbit lässt daher die Maschine auf Drängen Murdocks ohne die Einwilligung des Lords aufstellen und zieht sich dessen geballten Zorn zu. Als dieser am Morgen nach der Aufstellung davon erfährt, bläst er zum Sammeln. Er befiehlt seinen Mannen, die Maschine zu vernichten, und will auf einem Holzpferd namens Polly sitzend, das Zeichen für den Angriff von einem Turm aus geben. Auf dem Turm feuert er daraufhin eine Pistole ab und sieht sich kurz darauf von jeder Menge Raben und Dohlen umgeben, die auf ihn einhacken und ihn und Polly völlig zerzausen.
Lord Groggys Streitkräfte begeben sich zwischenzeitlich zu der Maschinenhalle, in der die gelieferte Dampfmaschine gerade angeheizt wird. Murdock verhandelt mit den Soldaten und fordert den Stärksten zu einem Boxkampf nach sportlichen Regeln heraus. Murdock schick zwei Soldaten nach wenigen Sekunden auf die Planken, worauf die anderen bedingungslos kapitulieren. Mit einem bisschen Verhandlungsgeschick erreicht Murdock dann noch, dass Mr. Rabbit die aus den Kammerdienern umd anderen Angestellten des Lords bestehende „Armee“ einstellt.
Die Digedags gehen daraufhin zu Lord Groggy, um ihm seine Niederlage und die Kündigung seiner Belegschaft mitzuteilen. Sie finden ihn auf dem Turm, auf Polly sitzend und gegen Vögel kämpfend. Lord Groggy droht mit einem Gang zum Lordrichter, was Dig und Dag auf jeden Fall vermeiden wollen. Auf ihren Vorschlag hin wird in Schloss Groggy Hall eine Anlage installiert, die an die Dampfmaschine angeschlossen ist und sämtliche Diener ersetzt. Im Hof wird Wasser aus dem Brunnen geholt, Stämme werden zersägt und drinnen schaukelt der Schaukelstuhl automatisch, der Palmwedel bewegt sich und auch das Feuer im Kamin wird automatisch angefacht. Der Lord ist nun von der neuen Technik überzeugt und erkennt: „Diese Maschine hat auch für mich ihre Vorteile“!

Figuren

Bemerkungen

  • Noodlebaker Anise Cakes are the best.
  • Als Tortenbäcker sind Dig und Dag in ihrem Element (vgl. Heft 94), auch für Nasenabgüsse haben sie schon Erfahrung (vgl. Heft 39).
  • Spleenige Briten sind offenbar alle miteinander verwandt. Im konkreten Fall ist Lord Groggy der Neffe von Lord Plumford (aus dem Heft 58).
  • Mit welchem König Richard der Vorfahr Lord Groggys durch die Windsorschen Wälder ritt, ist nicht eindeutig. Am wahrscheinlichsten erscheint Richard II. (König 1377-1399), aber auch Richard III. (König 1483-1485) wäre denkbar. Da Richard I. Löwenherz (König 1189-1199) fast nie in England anwesend war, ist er eher unwahrscheinlich. Andererseits ist er nun einmal der Bekannteste der drei.
  • Jemmy und die anderen Pförtner frönen dem Skatspiel. Das ist anachronistisch und ungewöhnlich - Skat war damals noch gar nicht erfunden, und verbreitete sich auch nicht nach England.
  • Eine ganze Reihe von Tieren und Tiernamen tummeln sich im Heft: Ein Hase bringt eine Torte mit einem Schwein und stürzt durch das Bildnis eines Ochsenbullen.

Redaktioneller Teil

  • Die Rückseite des Heftes liefert unter dem Titel Maschinen und Maschinenstürmer einige Hintergründe zum Heftinhalt. Die verwendete Abbildung basiert auf einem Stich von William Hogarth.

Mitarbeiter

Weitere Besonderheiten

  • Wann genau Renate Rauschenbachs Mitarbeit am Mosaik endete, ist nicht bekannt. Da es irgendwann 1962 gewesen sein soll, wird sie in der MosaPedia als Notlösung nur bis zum Juniheft unter den Zeichner/Innen geführt.
  • Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
  • Für den Sammelband Die Torte für Lord Groggy wurde die Kartusche auf Seite 2 von Hannes Hegen neu gezeichnet.

Externe Links

Persönliche Werkzeuge