Mosaik von Hannes Hegen 19 - Dig, Dag, Digedag und die Siegesfeier

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Stammdaten
Titelbild Erschienen Juni 1958
Nachdruck in
Umfang 24 Seiten
Panel 99 + Titelbild
Katalog 1.01.019
Serie Liste aller Digedags-Hefte
Hauptserie: Römer-Serie
Kapitel: Zirkus-Serie
Heft davor Dig, Dag, Digedag und der Angriff aus der Luft
Heft danach Dig, Dag und Digedag in der Fremdenlegion

Inhaltsverzeichnis

Comic

Inhalt

Erzähler: Digedags in der dritten Person
Nach dem Sieg in der Schlacht um Rom will Cäsar Celsius eine grandiose Siegesfeier veranstalten lassen. Dafür ist einiges geplant: Mit einer großen Parade auf dem Marsfeld soll ein Siegerdenkmal des Kaisers eingeweiht werden, und für den Spaß sorgt ein Vergnügungspark der Digedags namens Tivoli auf der Festwiese am Tiber.
Zu dem Anlass sind Truppen aus dem ganzen Römischen Reich zusammengezogen worden, darunter auch die dritte gallische Legion. Einige ihrer Mitglieder, und zwar fast die gesamte Standartentruppe, lagert noch vor den Toren Roms, als gerade einer ihrer Landsmänner namens Philippe auf seinem Weinfasswagen eintrifft. Dieser hat auf dem Tivoli ein Festzelt gemietet, wo er seinen roten Wein verkaufen will. Als er einen der Standartenträger erkennt, gibt es ein großes Hallo. Die Legionäre setzen sich mit auf den Wagen und mit einem kleinen Trick des Paragraphenreiters Pipin schlüpft man elegant an den Stadtwachen vorbei. Kaum in der Stadt, beschließen die Standartenträger fast geschlossen, die Siegesparade Siegesparade sein zu lassen und sich lieber in Philippes Weinzelt zu vergnügen. Einzig Pipin folgt dem Ruf des Herolds, wofür er ungerechterweise von seinem Feldwebel zum Tragen aller Standarten verdonnert wird. Da hilft auch kein Verweis auf die Heeresdienstordnung.
Derweil nimmt Cäsar Celsius, umschmeichelt von Fanfarenklängen, auf der Ehrentribüne Platz. Ein wenig nervt ihn, dass das ganze Volk nur von den Digedags redet, statt von ihm, doch der Siegesfeierorganisator und ein als Zeremonienmeister agierender Parade-General können ihn beruhigen, indem sie feierlich das Siegerdenkmal enthüllen. Dummerweise hat es sich unter der Decke ein Obdachloser bequem gemacht, weshalb den Kaiser beinahe der Schlag trifft. Organisator und General zerren den Vagabunden vom Sockel und lenken Celsius mit der gerade eintreffenden Seifenblasenorgel ab. Das bezaubernde "Seifenblasentagesfeuerwerk" vermag den Kaiser aber auch nur wenige Augenblicke zu erfreuen, denn die Blasen treiben ärgerlicherweise genau auf die Kaiserloge zu und zerplatzen im Gesicht des Monarchen. Celsius trifft schon wieder fast der Schlag. Als Höhepunkt kündigt der General daher schnell die Parade an, doch fühlt sich Celsius erneut schwer gekränkt, als die Legio III Gallica von General Panopticus vorbeidefiliert: Die Standartentruppe besteht bekanntlich nur aus dem schwer an den ganzen Feldzeichen schleppenden Pipin. Nun trifft den Kaiser wirklich der Schlag.
Kaum mit einem Eimer Wasser wiederbelebt, will der Kaiser die Probleme endlich selber anpacken. Um herauszubekommen, wer die offenkundige Unzufriedenheit im Volke gegen ihn schürt, verkleidet er sich als Landstreicher und besucht den Tivoli. Dort empfangen die Digedags freundlich ihre vielen Gäste. Dem vermummten Kaiser vermitteln sie gleich eine Stelle bei einem Maisfladenbäcker, weil sie seine scheinbare Armut so dauert. Celsius stellt sich aber nicht sonderlich geschickt an - den ersten Maisfladen wirft er ans Zeltdach, den zweiten dem Feldwebel der dritten gallischen Legion an den Kopf, der auf dem Tivoli nach seiner Standartentruppe sucht und sich kurz stärken wollte. Der Bäcker schmeißt seinen ungeschickten Gehilfen daher sofort mit einem Fußtritt wieder auf die Straße.
Bei der Gelegnheit erkennen die Digedags - pfiffig wie sie sind - den Kaiser. Sie lassen sich aber nichts anmerken, sondern bringen ihn zu Philippe ins Weinzelt. Dort werde ihm die Lust am Spionieren schon vergehen! Philippe kann die zusätzliche Servierkraft gut gebrauchen, denn die Standartentruppe um Victor sorgt für ein volles Haus. Auch den gallischen Legionären fällt die Ähnlichkeit des neuen Kellners mit dem Kaiser bald auf; sie riechen aber keine Lunte, sondern machen sich einen Jux mit dem angeblich armen Alten. Sie setzen ihm einen Helm auf, und Pierre stimmt das Spottlied vom Ki-Ka-Kaiser an. Als er sich daraufhin erbost zu erkennen gibt - denn die Unruhestifter meint er nun erkannt zu haben -, lachen sie ihn nur weiter aus.
Die fröhliche Stimmung kippt jedoch gleich darauf, denn der Feldwebel nähert sich dem Weinzelt. Pipin hatte gepetzt und seinen Vorgesetzten hierhergeführt. Obwohl die Gallier sich flugs in vier großen Weinkrügen verstecken, werden sie sofort festgenommen, denn der erzürnte Kaiser verrät dem Feldwebel alles. Erleichtert will Celsius den Feldwebel nun belobigen und befördern, doch der kriegt alles in den falschen Hals und glaubt, der Alte sei ein Narr und ein Dieb, weil er die kostbaren Ringe an dessen Fingern entdeckt. Zusammen mit Pipin verfolgt er den vermeintlichen Verbrecher über den ganzen Festplatz, doch erst nach einem Sturz von der Achterbahn mitten in den Kessel eines Zuckerwattemachers kriegt er ihn zu fassen. Er sperrt ihn zu den Galliern in eine Zelle nahe dem Tivoli.
Die Digedags berichten Philippe davon und schlagen vor, seine Landsleute zu befreien. Sie lenken die Wachsoldaten mit einem Würfelspiel ab, während Philippe an der Rückwand ein Brett heraus bricht. Die vier Gallier flüchten, aber den Kaiser lässt Philippe nicht heraus. Er nagelt die Öffnung schnell wieder zu. Die Digedags werden dann allerdings geschnappt, als man dem Kaiser zu Hilfe kommt. Er lässt sie in seinen Palast bringen und verurteilt sie zum Dienst in der Fremdenlegion. Die vier Gallier und Philippe sind inzwischen mit dem Weinfasswagen auf dem Weg in die Heimat.

Figuren

Bemerkungen

  • Mais kennt man in Europa erst seit der Entdeckung Amerikas; von daher dürfte es im Alten Rom keine Maisfladen geben. Die unzeitgemäße Nutzung von Mais ist ein häufiger Anachronismus im MOSAIK.
  • Einen Herrscher, der als Bettler verkleidet des Volkes Stimmung erkunden will, gibt es kurz vor dem Ende der Digedags noch einmal: Sultan Mahmud II. in den Heften 212 und 213. Beides ist eine Anspielung auf Harun al Raschid aus 1001 Nacht, von dem dasselbe berichtet wird. Die historische Grundlage für diese Episode ist freilich der fatimidische Kalif al-Hakim von Ägypten.
  • Cäsar Celsius ruft bei dieser Gelegenheit den Göttervater Jupiter an.
  • Die Szene, in welcher der schlafende Obdachlose bei Enthüllung der Statue zum Vorschein kommt, erinnert an Charlie Chaplins Film Lichter der Großstadt. Am Anfang des Filmes, als der Bürgermeister eine Statue enthüllt und den von Chaplin selbst gespielten Vagabunden in den Armen der Statue schlafend vorfindet, reagiert er ebenso empört wie Kaiser Celsius.

Mitarbeiter (unter Vorbehalt)

Weitere Besonderheiten

  • Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
  • Für den Sammelband Verschwörung in Rom wurde ein neues Titelbild von Hannes Hegen gezeichnet.
  • Der Inhalt des Heftes wurde für ein Hörspiel bearbeitet, das 2010 als CD erschien.

Externe Links

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