Mosaik von Hannes Hegen 130 - Die Schatzsuche

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Stammdaten
Titelbild Erschienen September 1967
Nachdruck in Suleikas Hochzeitsgeschenk
Reprintmappe XI, TaschenMosaik 34
Umfang 24 Seiten
Panel 83 + Titelbild
Katalog 1.01.130
Serie Liste aller Digedags-Hefte
Hauptserie: Runkel-Serie
Kapitel: In Vorderasien
Heft davor Das Gold der Rübensteiner
Heft danach An den Ufern des Euphrat

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Comic

[Bearbeiten] Inhalt

Erzähler: Digedags in der dritten Person
Endlich ist es soweit. Runkel hat von dem türkischen Emir Nureddin erfahren, dass sein gesuchter Schatz in dem Bett eines ausgetrockneten Baches liegt. Zwar hat der Emir Runkel auch erzählt, dass es sich nur um eine als Kasse der ungebührlichen Worte bezeichneten Spartopf handelte, doch Runkel schenkt ihm keinen Glauben. Fest von der heimischen Chronik überzeugt, wappnet er sich für die Schatzsuche und füllt dafür an dem Dorfbrunnen seine Wasserschläuche.
Der Hüter des Dorfbrunnens ermahnt ihn, sparsam mit dem Wasser umzugehen, da es eine große Kostbarkeit sei; doch auch hier ist Runkel unbelehrbar und zersticht mit seinen Sporen beim Losreiten die Wasserschläuche. Das sorgt bei dem Hüter des Dorfbrunnens natürlich für Unmut, nicht zuletzt da Runkel von ihm neues Wasser verlangt. Dies wird ihm verwehrt, wofür der Hüter des Dorfbrunnens erstaunt mit der Ritterregel „Wird auch einmal das Wasser knapp, ein Rittersmann macht niemals schlapp!“ bedacht wird.
So brechen die Digedags auf einem Kamel mit vollen Wasserschläuchen und Runkel auf Türkenschreck mit halb vollen zur Schatzsuche auf. Unweit des Dorfes treffen sie auf den Strategos und den Centurio, als Muselmänner gekleidet. Sie stehen vor einem Schild, welches den Weg nach Mekka weist. Der Emir hatte sie vor die Wahl gestellt, nach Konstantinopel ausgewiesen zu werden oder eine Pilgerfahrt nach Mekka zu unternehmen. Beide hatten sich nach anfänglichem Sträuben für die Hadsch entschieden, wozu ihnen die Digedags und Runkel nun eine gute Reise und glückliche Heimkehr wünschen.
Nach etwa tausend Schritte hinter dem Dorf auf dem Weg nach Mekka und einem kurzen Ritt über eine sandige Fläche rechts davon, stehen Runkel und die Digedags an einem ausgetrockneten Flussbett. Runkel ist überglücklich und will sich von Türkenschreck, der ja vor fünfundzwanzig (!) Jahren schon dabei war, die Stelle zeigen lassen, an der sein Vater auf der Flucht „vor hunderttausend Türken“ den Schatz verbarg, den „vier starke Männer“ kaum tragen konnten. Das treue Pferd stürmt auf einen kleinen Grasbüschel zu und Runkel glaubt am Ziel seiner Träume zu sein. Nun muss er nur noch den Schatz ausgraben. Zuvor gerät er jedoch ins Schwärmen. Während er für sich eine mit Gold schuhsohlendick beschichtete Rüstung und ein eindrucksvolles Gemälde für die Ahnengalerie vorsieht, soll Adelaide als seine Braut in Samt und Seide gekleidet und das Brautkleid mit Perlen und Diamanten besetzt werden. Auch Türkenschreck bekommt zwei Paar goldene Hufeisen zugedacht. Selbstverständlich denkt Runkel auch über eine großzügige Anerkennung für seine Knappen Dig und Dag nach: sie sollen eine Ehrenurkunde mit seiner eigenhändigen Unterschrift auf Schweinsleder erhalten!
Und dann geht es los. Runkel gräbt in Windeseile ein kreisrundes tiefes Loch. Als er bei ca. zwei Meter Tiefe angekommen ist, wird es ihm in seiner Rüstung zu warm. Nacheinander fliegen die Rüstungsteile aus der Grube und landen auf dem Wall rund um das Loch. Sollte Runkel seinen Schatz wirklich finden, muss er dann, um seinen Traum von der schuhsohlendick vergoldeten Rüstung zu erfüllen, diese noch einmal ausgraben.
Die Digedags begeben sich in der Zwischenzeit zum nahe gelegenem Meer, wo ein Hafen gebaut werden soll. Hier arbeiten auch die Teufelsbrüder, die vom Emir zu dieser Arbeit verurteilt worden waren, und rammen Pfähle für eine Hafenmole in den Boden. Die Digedags wollen sich nützlich machen und fragen den Erbauer des sicheren Ankerplatzes, wie sie helfen können. Dieser bedankt sich und bittet sie, im ausgetrockneten Flussbett Steine für die Befestigung der Mole und der Kaimauer zu sammeln.
Sie machen sich gleich an die Arbeit und finden unter einer großen Steinplatte verborgen einen Spartopf, in dem es seltsam klimpert. Nach kurzem Zweifel sind sie sich sicher: Sie haben die Flüchekasse des Emirs gefunden, die Runkel für den Schatz hält und in wahrscheinlich schon vier Meter Tiefe sucht. Um Runkels Traum jedoch nicht völlig platzen zu lassen, beschließen sie, in Rübensteiner Tradition eine kleine Steinpyramide zu bauen und mit einer Inschrift von Kunibert von Rübenstein zu versehen. Anschließend begeben sie sich zu Runkel, der einen stattlichen Wall aufgeschüttet und ein beachtliches Loch gegraben hat. Dieser kann sich der Logik, dass sein Vater niemals die Zeit gehabt hat, den Schatz so tief zu vergraben, nicht anschließen und weigert sich, aus seinem Loch zu kommen. Beim nächsten Spatenstich ist es dann aber doch so weit. Runkel hat eine riesengroße Wasserblase angestochen, die sich unterirdisch nach einem Erdbeben mit dem Wasser des Baches füllte und so die Quelle zum Versiegen brachte. Durch den gewaltigen Druck des angestauten Wassers wird Runkel aus seinem Loch gespült. Die Digedags versichern Runkel, dass er einen wahren Schatz – nämlich Trinkwasser – gefunden hat, doch diesem wäre ein Goldschatz lieber gewesen.
Sie verraten Runkel, dass sie wissen, wo der Schatz verborgen ist, und obwohl dieser ungeduldig fordert, sofort dort hingebracht zu werden, begeben sie sich zunächst zum Emir. Dieser ist hocherfreut über die Nachricht, dass der „Schatzsucher“ Runkel einen für sein Volk wahrhaftigen Schatz gefunden hat und eilt mit Janos und Suleika zu ihm, um ihn zu beglückwünschen. Dieser hat inzwischen erkannt, dass seine Rüstung verschüttet ist, und möchte, dass der Emir sie wieder ausgraben lässt. Doch dazu ist keine Zeit. Zunächst muss ein Damm gebaut werden, damit das kostbare Wasser nicht ins Meer fließt.
Nachdem dies vollbracht ist, begeben sich die Digedags mit Runkel zu der Stelle, wo der Schatz liegt. Sie erzählen ihm, dass es sich der Legende nach um einen Bereich des Flussbettes handelte, den niemand zu betreten wagte. Dort läge ein Stein mit einem Zauberspruch darauf, der vor einer Steinpyramide stehe, in der lauter böse Flüche eingeschlossen seien. Da sie aber nicht abergläubisch seien, hätten sie den Schatz entdeckt. Runkel fühlt sich wieder in seinem Element, als er die vermeintliche Besitzurkunde seines Vaters entdeckt. Ernüchtert muss er aber feststellen, dass die heimatliche Chronik etwas übertrieben hat, da statt des Vergrabens ja eher ein Verstecken richtig ist und die schwere Kiste sich auch als Topf entpuppt, den Runkel mühelos hochheben kann. Als Runkel dann einleuchtet, dass er einem nicht vorhandenen Schatz hinterher gejagt ist und seine Träume alle wie Seifenblasen zerplatzen, knallt er mit einem fürchterlichen Fluch die Flüchekasse auf den Boden. Als er die wenigen Piaster zusammensammelt, verkündet er, dass er auf jeden Fall weitersuchen will. Irgendwo im Orient wird er doch noch einen Schatz finden. Dig und Dag sollen ihn begleiten.
Diese wenden sich Hilfe suchend an den Emir, welcher die Digedags zu Effendis ernennt, womit sie einem Ritter gleichgestellt sind und ihn nicht mehr als Knappen folgen müssen. Ihr Knappenschwur ist nunmehr erfüllt. Runkel ist frustriert und jammert, dass er nun ohne Schatz, Rüstung und Knappen durch den Orient ziehen müsse. Der Emir nimmt alle zunächst mit in seinen Palast, um sie neu einzukleiden und ernennt Runkel schließlich wegen der Entdeckung der Quelle auch zum Effendi. Runkel beschließt, den Digedags, die nach Digedag suchen wollen, ins Mongolenreich zu folgen.
Nach ein paar Tagen im Palast des Emirs brechen die drei frisch gebackenen Effendis auf. Runkel verzögert jedoch mal wieder die Abreise, da er sich von Türkenschreck ausgiebig verabschiedet. Janos hatte ihm geraten, ein Kamel für die bevorstehende Reise zu bevorzugen, da Türkenschreck den Strapazen nicht mehr gewachsen sei. Als sie sich auf den Weg machen, reiten die drei durch das Dorf und werden herzlich verabschiedet. Dig weist Runkel darauf hin, dass sie das nur dem entdeckten Wasser zu verdanken hätten; gefundenes Gold hätte dies nicht bewirkt.

[Bearbeiten] Figuren

[Bearbeiten] Bemerkungen

  • Runkels Ritterregel: "Wird auch mal das Wasser knapp, ein Rittersmann macht niemals schlapp!" stammt offenbar noch aus der Zeit vor der Schlacht bei Hattin 1187.
  • Wie ein Schild verkündet, dauert der Fußmarsch von Neurübenstein bis Mekka 60 Tage.
  • Im Überschwang der Gefühle macht Runkel aus (schon heillos übertriebenen) 10'000 Türken völlig utopische 100'000 Türken, die seinen Vater verfolgt hätten.
  • Bei der Schatzsuche vergräbt Runkel seine bisher getragene Rüstung und verliert sie damit endgültig. Einzig sein Helm taucht viel später im Heft 264 in der Rüstkammer von Punto Perdido, wohin er auf verschlungenen Wegen geraten ist, wieder auf.
  • Von den Teufelsbrüdern sieht man Enterhaken-Ali als einzigen gar nicht.
  • Potz-Fluch:
  • Potzblitzdonnerkeilelementnochmal!
  • weitere Ritterregeln (beides offenbar Eigendichtungen):
  • "Ein Ritter, welcher soviel kann, wird niemals nicht ein Muselmann!"
  • "Ein großer Held wird dann und wann ganz plötzlich doch ein Muselmann!"
  • Der künstliche See wird Effendi-Runkel-See genannt, er soll über den Effendi-Dig-Kanal die Effendi-Dag-Ebene bewässern.
  • Der Hüter des Brunnens wechselt sowohl die Farbe der Kleidung als auch die Bartform auf Seite 3.
  • In einer für das Mosaik bis dato ungewöhnlichen Art stellt sich Runkel vor, was er mit dem Schatz anstellen würde.
  • Die Alten Meister, von denen sich Runkel malen lassen möchte, sind zu dem Zeitpunkt noch gar nicht geboren.
  • Aus unerfindlichen Gründen tauschen Dig und Dag ihr großes Kamel gegen zwei kleine ein.

[Bearbeiten] Mitarbeiter

[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten

  • Eine kleine Auflage des Heftes wurde auf holzfreiem Papier gedruckt, zeigt jedoch auf der Rückseite ein gemeinsames Export-Impressum, bei dem im Vergleich zum Inland-Impressum die ersten beiden Zeilen retuschiert wurden. Diese Hefte waren nachweislich für den Export nach Österreich und in die Bundesrepublik Deutschland bestimmt, wurden aber zum Teil auch an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
  • Von diesem Heft erschien im Oktober 1967 eine finnische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier.

[Bearbeiten] Externe Links

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