Mosaik von Hannes Hegen 117 - Die Ankunft der Kaiserbraut

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Stammdaten
Titelbild Erschienen August 1966
Nachdruck in Die Hochzeit in Byzanz
Reprintmappe X
Umfang 24 Seiten
Panel 49 + Titelbild
Katalog 1.01.117
Serie Liste aller Digedags-Hefte
Hauptserie: Runkel-Serie
Kapitel: In Byzanz
Heft davor Die Hofastrologen
Heft danach Hochzeitsvorbereitungen

Inhaltsverzeichnis

Comic

Inhalt

Erzähler: Digedags in der dritten Person.
Nachdem sich Kaiser Andronikos II., dem Rat von Hokos und Pokos folgend, entschlossen hat, Irene von Thessalonien zu heiraten, hat er die Genuesen auf dem Hals – sie fürchten die Auswirkungen der bekannt guten Beziehungen zwischen Irene und den Venezianern auf ihre Byzanz-Politik. Der Kaiser beschließt also, seine Flotte einsatzbereit zu machen, und befiehlt seinem Großadmiral, die nötigen Maßnahmen einzuleiten. Ritter Runkel wird dem Militär als Kalfaktor beigeordnet, worauf er sich zunächst ziemlich viel einbildet. Die Digedags müssen dem Admiral ebenfalls helfen, denn sie haben dem Kaiser zu der Hochzeit geraten.
Am Liegeplatz der Flotte erwartet den Großadmiral und seine neuen Assistenten ein trauriges Bild: Die einstmals so stolze Flotte besteht beinahe vollständig nur noch aus Wracks, das einzige einigermaßen intakte Schiff, die Herkules, liegt auf Kiel am Strand und dient unter der Direktion seines ehemaligen Kapitäns als Hotel.
Der Großadmiral greift durch, offensichtlich, um von eigenen Versäumnissen abzulenken, und wirft die Hotelgäste von Bord. Die Instandsetzung des Kriegsschiffes erweist sich als schwierig, denn dafür müssen drei andere Galeeren ausgeschlachtet werden. Aber die fleißigen Schiffszimmerleute gehen mit Eifer an die Arbeit, denn auch sie sehen ein, dass die Befreiung von der Vorherrschaft der Genuesen und Venezianer für sie von Vorteil ist – schließlich haben diese alle möglichen wirtschaftlichen Vorrechte. Die Digedags bleiben gleichwohl skeptisch, denn dieses eine Schiff kann ihrer Meinung nach beim bestem Willen nichts gegen die in Sichtweite paradierende, moderne genuesische Flotte ausrichten. Sie müssen also besondere Vorkehrungen treffen.
Einige Wochen später nähern sich drei venezianische Galeeren, an Bord des Flaggschiffes, des Löwen von San Marco, befindet sich Irene, die Kaiserbraut. Die Genuesen wissen durch ihren Geheimdienst vorzüglich Bescheid und schicken dem Verband drei Kampfschiffe unter dem Kommando des Commodore Flibusteri entgegen. Nach ihrer Ausfahrt wird der Hafen mittels einer gewaltigen Kette gesperrt, so dass die inzwischen einigermaßen kampfbereite Herkules nicht in den bevorstehenden Kampf eingreifen kann.
An Bord des Löwen verkennt man zunächst die Situation und hält die entgegenkommenden Schiffe für eine Begrüßungsabordnung des Kaisers. Als die Genuesen jedoch einen Pfeil mit einer Drohung unmittelbar in den Handspiegel der Prinzessin schießen, wird der Ernst der Lage deutlich.
Unterdessen versucht der Großadmiral, mit der Herkules die Sperrkette zu durchbrechen. Wie vorauszusehen war, zerschellt der morsche Kahn an der Kette, so dass sich die Matrosen unter dem Gelächter der Genuesen schwimmend retten müssen. Unter dem Eindruck dieser Ereignisse erweisen sich die venezianischen Offiziere als Feiglinge – sie schlagen allen Ernstes vor, ein andermal wiederzukommen. Irene dagegen zeigt Mut, ergreift das Kommando und hält mit ihren drei Schiffen auf die gegnerische Übermacht zu! Die Genuesen können allerdings standhalten und entern ihrerseits den Löwen. Glücklicherweise nähert sich nun die Geheimwaffe der Digedags dem umkämpften Schiff: Sie haben ein kleines Boot mit Dampfantrieb ausgerüstet und konnten sowohl unter der Kettensperre durchfahren, als auch den Genuesen ausweichen. Als Runkel sieht, dass Irene trotz tapferer Gegenwehr in ärgster Gefahr ist, springt er mit wahrhaft ritterlichem Mut an Bord, schlägt gleich mehrere Angreifer aus dem Felde und kann tatsächlich die mutige Prinzessin auf das kleine Boot der Digedags bringen. Die Digedags machen Dampf und bringen ihren Schützling schnell aus der Reichweite der feindlichen Geschosse. Irene nimmt sich vor, ordentlich aufzuräumen, sobald sie Kaiserin ist – das klingt vielversprechend!

Figuren

Bemerkungen

  • Wer Damen keine Achtung zollt, dem sei ein Ritter niemals hold.
  • Wer sich bei Damen schlecht benimmt, der werde fürchterlich vertrimmt.
  • Kaiser Andronikos II. benutzt eine Karte, auf der das Marmarameer, das Goldene Horn, der Bosporus, Konstantinopel und Galata eingezeichnet sind.
  • Ritter Runkel wird zum Kaiserlichen Flottenkalfaktor ernannt.
  • Erneut werden die Ausschreitungen von 1182 erwähnt; diesmal werden diese Pogrome, die sich im Zuge einer Palastrevolution ereigneten, sogar noch positiver dargestellt, als in Heft 113.
  • Auf S. 13 kann man sogar die malerischen Fischer-Gerüste ausmachen, die eine wichtige Rolle im letzten Heft spielten.
  • Die Erwähnung eines "typischen Durchhaltebefehls" erinnert an den Zweiten Weltkrieg.
  • Auf der Doppelseite am Anfang sieht man eine Frau, die eine Ente in einem Blumenkasten hält.

Mitarbeiter

Weitere Besonderheiten

  • Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
  • Eine weitere Auflage des Heftes wurde ebenfalls auf holzfreiem Papier gedruckt, zeigt jedoch auf der Rückseite ein Österreich-Impressum. Außerdem zeigt bei diesen Heften das Nummernoval auf der Titelseite bereits eine große Heftnummer, wodurch die Angaben zum Ausgabemonat und zum Verkaufspreis in der DDR fehlen. Diese Hefte waren nachweislich für den Export nach Österreich bestimmt, wurden aber wahrscheinlich zum Teil auch an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
  • Noch eine weitere Auflage des Heftes wurde auch auf holzfreiem Papier gedruckt, zeigt jedoch auf der Rückseite ein Westdeutschland-Impressum. Auch bei diesen Heften zeigt das Nummernoval auf der Titelseite bereits eine große Heftnummer, wodurch die Angaben zum Ausgabemonat und zum Verkaufspreis in der DDR fehlen. Diese Hefte waren nachweislich für den Export in die Bundesrepublik Deutschland und nach Westberlin bestimmt, wurden aber wahrscheinlich zum Teil auch an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
  • Von diesem Heft erschien im September 1966 eine finnische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier.

Externe Links

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