Mosaik 483 - Der den Teufel an die Wand malt

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Stammdaten
Titelbild Erschienen März 2016
Nachdruck
Umfang 36 Seiten Comic
+ 16 Seiten Mittelteil
Panel 148 + Titelbild
Katalog noch nicht erfasst
Serie Liste aller Abrafaxe-Mosaiks
Hauptserie: Reformations-Serie
Heft davor Römische Legenden
Heft danach Himmel und Hölle

Inhaltsverzeichnis

Comic

Inhalt

Erzähler: anonym
Im Frühling des Jahres 1517, drei Wochen vor Ostern, befindet sich Familie Drachstädt in Wimmelburg, wo sich Vater und Mutter Drachstädt gegen klingende Münze nicht weniger als ein Wunder erhoffen. Ihr missratener Filius, ein Schmierfink vor dem Herrn, der ständig Tische und Wände bekritzelt, scheint von einem bösen Geist besessen zu sein. Immer, wenn er eine freie Fläche sieht, muss er diese bemalen. Einen Goldgulden kostet die Erlösung Michaels. Zwar ist der Vater skeptisch, doch die Mutter fleht ihn an, schließlich geht es um nichts weniger als das Seelenheil ihres gemeinsamen Sohnes. Der Gulden wird also investiert, und als der Abt von St. Cyriacus mit dem wunderwirkenden Silberglöckchen bimmelt, spürt Michael tatsächlich tief in seinem Inneren eine Veränderung. Frohgemut geht es im Wägelchen zurück nach Hause nach Mansfeld, wo Vater Drachstädt eine Mine betreibt. Doch ach, die Läuterung hält nicht lange an. Dran glauben muss der am Morgen vom Vater frisch geweißte Stall. Um der Tracht Prügel zu entgehen, verdrückt sich Michael lieber in die Mine des Vaters ... und dieser sich vor Frust ins Wirtshaus Zum Kupferadler.
Aladin und die Wunderlampe ... Michael erblickt die Abrafaxe
Doch auch in der Mine hat der Schlingel nichts Besseres im Sinn, als die Wände zu beschmieren. Doch plötzlich löscht ein Lufthauch seine Öllampe, und Michael steht im Dustern. Als es ihm gelingt, das Lämpchen wieder zu entzünden, stehen da drei Gestalten vor ihm, die er für Bergmännlein hält. Es sind jedoch - natürlich - die Abrafaxe. Michael will in seiner Angst fliehen und schlägt mit dem Kopf gegen einen Stützbalken. Er geht k.o., doch dank Califax' Rosmarinextrakt kommt er schnell wieder auf die Beine. Nachdem er sich wieder berappelt hat, erklärt er den Abrafaxen, die gerade mal wieder einen Zeitsprung hinter sich haben, wann und wo sie sich befinden. Auch erklärt er ihnen, warum er sich im Stollen versteckte. Gemeinsam verlässt man diesen aber schon bald, da Califax Hunger hat, und läuft Mutter Drachstädt in die Arme, die froh ist, ihren Sohn wiederzuhaben. Die Abrafaxe werden sogleich zum Essen eingeladen.
Kurze Zeit später kommt auch Vater Drachstädt aus dem Wirtshaus zurück. Im Schlepptau hat er einen gutgewandeten Herrn, der sich als Meister Rothbusch vorstellt. Dieser ist Maler und unglaublich gut im Geschäft. Für weniger als 300 Goldgulden fasse er den Pinsel gar nicht an, berichtet er. Von der Zeichenleidenschaft Michaels ist er begeistert. Er empfiehlt den Eltern, ihren Sprössling zur Ausbildung beim berühmeten Maler Lucas Cranach zu schicken. Das Lehrgeld sei nach Talent gestaffelt, und wenn Michael sich sehr gut anstelle, müsse er vielleicht gar nichts bezahlen. Nach einiger Widerrede geben sich die Eltern Drachstädt geschlagen. Den vorgesehenen Platz in der Mine des Vaters wird wohl einst Michaels kleiner Bruder Caspar übernehmen. Die Abrafaxe erklären sich bereit, Michael in die Fremde zu begleiten. Und so geht es schon bald auf nach Wittenberg, neuen Abenteuern entgegen.

Figuren

Bemerkungen

  • Erwähnte Orte: Wimmelburg, Kloster St. Cyriacus, Mansfeld, Mansfelder Land, Wittenberg, Eisleben, Hölle, Kursachsen
  • Währungen: Goldgulden
  • Das Titelmotiv "Der den Teufel an die Wand malt" (Bild und Schriftzeile) kommt so im Heft nicht vor und ist eher symbolisch gemeint. So sagt Michael im Heft, dass er die Wände gern mit Höllenwesen schmückt, was er dann auch im Stall zeigt (S. 13).
  • Am Kloster St. Cyriacus auf Seite 2/3 gibt es verliebte Tauben (vorn und auf der Mauer), ein Spielzeugschwein auf Rädern und eine schlecht gelaunte Katze auf dem Tor. Auch der gute alte Rottenmeister Kuno hat sich ein Stelldichein gegeben.
  • Auf den Seiten 6 und 7 ereignet sich ein Taschendiebstahl.
  • Als Opfer des Taschendiebstahls hat auch Louis de Funès einen Gastauftritt. Er macht sogar sein berühmtes "Orr!".
  • In der vom Bergbau geschundenen (und nach dem Vorbild des Annaberger Bergaltars gestalteten) Landschaft (S. 8 unten) hat jemand ein Schild "Rettet die Natur" aufgestellt. Eine der Bergbauhütten steht auf dem Gipfel eines Berges, eine ist von ihrem Hügel heruntergefallen und eine andere hat die Form eines Indianer-Tipis.
  • Auf S. 9 brennt eine Zigarre – die Einführung des Tabakrauchens in Europa begann erst einige Jahre später.
  • Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort: Dem am heiligen Sonntag arbeitenden Bergmann ist seine Schubkarre den Abhang hinuntergerollt (S. 14).
  • In der Schachthütte hängt ein züchtiges Pinup-Bild mit einer Frau (S. 14 unten, S. 38 und 39 oben).
  • Der Marienkäfer hockt auf S. 38 auf der Leiter.
  • Die Handlung ist genau datiert: Sonntag drei Wochen vor Ostern 1517. Es ist also der 22. März, denn Ostern fiel in diesem Jahr auf Sonntag, den 12. April (S. 38).
  • In Mansfeld gab es sogar schon Hausbriefkästen (S. 40). Tatsächlich gab es seinerzeit nur Botenpost, die persönlich übergeben wurde (und eher bei Adel und Klerus üblich).
  • Michaels Mutter will ihren Sohn nicht nach Eisleben gehen lassen, denn das wären mehr als 12 Meilen. Tatsächlich ist der Fußweg nur 12 Kilometer lang (S. 45).
  • Michael Drachstädt ist 15 Jahre alt, wurde also 1501 oder 1502 geboren (S. 45).
  • Caspar Drachstädt hat einen Dodekaeder ausgebuddelt (S. 47).
  • Die Osterhasenfamilie (Mutter und zwei Kinder) auf S. 52 hat auch drei Ostereier aufgestellt (ein großes und zwei kleine).

Redaktioneller Teil

Mitarbeiter

Weitere Besonderheiten

  • Das Motto oberhalb des MOSAIK-Schriftzugs auf dem Titelbild ist neu: "Mit den Abrafaxen durch die Zeit".
  • Das Heft wurde im Newsletter 278 beworben.
  • Mit Hilfe der App MOSAIK Magic konnte man sich mit seinem Smartphone oder Tablet auf folgenden Seiten Hintergrundinformationen anzeigen lassen:
Seite Info
1 verschiedene Titelbildentwürfe
8 Robert Löffler stellt Bildquellen vor (eine Zeichnung für das Kloster St. Cyriacus, der Annaberger Bergaltar für Bergbaulandschaft und für Margarethe Drachstädt) und verweist auf die MosaPedia
13 Seite getuscht, aber unkoloriert
17 Seite getuscht, aber unkoloriert (und ungeschwärzt)
41 Sitzung mit den Koloristen: Welche Farben haben Schweine?
47 Jens-Uwe Schubert über Matthias Grünewald als Inspiration für Meister Rothbusch
Beilage Reiseroute der Abrafaxe in den kommenden Heften: WimmelburgMansfeldWolfenJeßnitzRadisWittenberg

Externe Links

Persönliche Werkzeuge