Fledermaus-Flugapparat

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Der Fledermaus-Flugapparat ist eine Erfindung in der Erfinder-Serie des Mosaik von Hannes Hegen.

Dig und Dag starten zum Test des Flugapparates.

Der alte Glöckner im Magdeburger Dom hat sich vor langer Zeit Vogelschwingen gebaut, mit denen man leicht wie eine Schwalbe durch die Lüfte segeln kann. Als er das den Digedags auf der Turmgalerie im Magdeburger Dom erzählt, lassen sie sich die Erfindung zeigen. Der Glöckner bringt ihnen zwei leichte Gestelle, die mit Stoff bespannt sind.

Den Flugapparat hat er den Fledermäusen abgeguckt und er versichert ihnen, dass er schon ein paar mal damit in der Walpurgisnacht um die Türme geflogen ist.

Dig und Dag sind schnell überzeugt und wollen es auch probieren. In Wahrheit ist der Glöckner vor Angst noch nie damit geflogen. Er ist außer sich vor Freude, dass er ein paar Dumme gefunden hat, die den Flugapparat testen. Die Digedags bauen sich noch den Fotoapparat an die Konstruktion, um ein Foto von der Zitadelle zu machen. Dann fliegen sie vom Dom los und bemerken, dass sie stetig nach unten sinken. Sie sind auf den Schwindel des listigen Glöckners hereingefallen. Ohne Lenkung fliegen sie auf den Festungshof, wo die gesamte Mannschaft zum Appell angetreten ist. Der Flugapparat stürzt auf die Offiziere und Soldaten - dabei geht er völlig zu Bruch.

Major von Treskow ist entsetzt über die frechen Spione und lässt die Digedags verhaften.

Möglicherweise sind die Digedags Opfer von Abwinden über der Elbe, die sie überfliegen müssen. Auch Berblinger, der Schneider von Ulm, wurde das Opfer von Abwinden über einem Fluss. Die Thermodynamik steckte damals noch in den Kinderschuhen. Wenn man davon ausgeht, dass die Episode vor dem Flug der Digedags ins Weltall spielt, dann haben sie ihre harte Schule bei Tonio Turbo noch vor sich und wissen wohl selbst noch nichts von Thermodynamik.

Vorbild des Fledermaus-Flugapparates

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Vorbild für den Fledermaus-Flugapparat ist wahrscheinlich der Flugapparat von Albrecht Ludwig Berblinger, wie er bereits im Heft 35 in der "großen Flugschau" gezeigt wurde und anschließend im redaktionellen Teil des Heftes (auf Seite 16) erklärt wurde. Berblinger, der „Schneider von Ulm“, stürzte seinerzeit (1811) gleich nach dem Start von einem Gerüst in die Donau. Die Digedags fliegen in Heft 83 immerhin vom Magdeburger Dom bis zur Zitadelle und „weisen“ so die grundsätzliche Flugtauglichkeit des Flugapparates „nach“. Dieser Nachweis gelang in der Realität lt. Wikipedia-Artikel zum Schneider von Ulm mit einem Nachbau erst 1986 und damit 23 Jahre nach Erscheinen von Heft 83!

Bertolt Brecht verarbeitete Berblingers Geschichte in seiner 1934 geschriebenen Ballade Ulm 1592. In künstlerischer Freiheit verlegte er die Handlung gut 200 Jahre vor, und ließ den Schneider mit seinen Schwingen vom Kirchendach springen. Letzteres mag nun wiederum Hannes Hegen und sein Kollektiv dazu inspiriert haben, die Digedags vom Dom starten zu lassen (Spekulation).

Der erste reale Flugapparat

Der deutsche Maschinenbauingenieur Otto Liliental baut und erprobt ab 1891 die ersten Flugapparate. Er entwickelt und verkauft das erste in Serie gebaute Flugzeug - den Normalsegelapparat.

Der Fledermaus-Flugapparat wird erprobt im Mosaik

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