Direktor von Bruck

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Karl Ludwig v. Bruck 1849

Karl Ludwig von Bruck (1798-1860), im MOSAIK Direktor Bruck oder Herr von Bruck genannt, war ein österreichischer Politiker und Unternehmer. Er tritt im Treskow-Meinrath-Kapitel des Mosaik von Hannes Hegen auf.

Inhaltsverzeichnis

Bruck im MOSAIK

Schon schön, so ein Direktorenposten...

Bruck ist der Direktor des Österreichischen Lloyds. Als solcher begleitet er 1852 Kaiser Franz Joseph I. und Erzherzog Maximilian bei deren Triest-Besuch. So zeigt er den beiden u.a. die Triester Lloyd-Filiale, wo gerade die Digedags eine Riesensauerei angerichtet haben: Das als extravagante Schaufensterdekoration gedachte Wasserbassin ist geplatzt und hat sich ins Innere des Büros ergossen. Der völlig überforderte Filialleiter Meinrath macht konfus Meldung und wird von Bruck sofort auf kaiserliche Bitte hin in den Außendienst versetzt. Bruck schickt den ehemaligen Geheimdienstoffizier ins Hotel Miramare, um Wilhelm Bauer den Termin für die Kaiseraudienz mitzuteilen.

Der eigentliche Grund für die Anwesenheit Franz Josephs ist nämlich Bauers Brandtaucher-Modell, ein kleines U-Boot. Dieses soll dem Kaiser und dem Erzherzog, letzterem in seiner Eigenschaft als Oberkommandierendem der Flotte, vorgeführt werden. Direktor Bruck ist mit von der Partie, denn - so meint der Erzherzog - vielleicht taugt das U-Boot ja auch für Unterwasserreisen. So begleitet Bruck die beiden Habsburger und den Erfinder auf einer kurzen Reise mit der kaiserlichen Jacht. Knapp eine Meile außerhalb des Hafens steigen die Herrschaften in eine Prunkbbarke um und begutachten die zufriedenstellende Probefahrt des Brandtauchers.

Nach der Rückkehr in den Hafen wird Bruck in seinem Büro von zwei Geheimdienstlern - Schani und dem Zensor - aufgesucht, die ihm einen Plan unterbreiten, wie die Mitwisser am Verschwinden von Major von Treskow unschädlich gemacht werden sollen. Bruck spielt mit und beordert Meinrath und die Digedags zu sich - sie sollen Wilhelm Bauer auf einer Spritztour nach Venedig begleiten.

Bruck als Politiker

Bruck stammte aus dem Ruhrgebiet und ging als junger Mann zur Unterstützung des griechischen Freiheitskampfes nach Griechenland. Danach ließ er sich in Triest nieder, wo er ein erfolgreicher Unternehmer wurde, vor allem im Überseehandel. Im Jahre 1833 gründete er mit anderen Unternehmern und Bankiers zusammen den Österreichischen Lloyd, zunächst als Informationsdienst für Seetransportversicherungsgesellschaften, später als eigenes Transportunternehmen. Mit dem wachsenden Erfolg des Lloyd stieg auch Brucks Ansehen - 1844 wurde er geadelt, 1848 vertrat er Triest in der Frankfurter Nationalversammlung, von 1848 bis 1851 war er österreichischer Handelsminister. In dieser Position machte er sich vor allem für einen Zollausgleich der deutschen Staaten stark.

Bruck lud 1852 Wilhelm Bauer nach Triest, um hier dem Lloyd sein Brandtaucher-Modell vorzuführen. Am 6. März 1852 kam Bauer und zeigte das Modell zunächst Bruck, dem Marineministerium und einigen Kaufleuten. Bruck und der Triester Militärgouverneur Franz von Wimpffen informierten den Kaiser von der Erfindung, der gerade wegen eines Marinemanövers in Triest weilte. Auch an der später vom Kaiser eingesetzten Expertenkommission, die über den Bau des Brandtauchers entscheiden sollte, war Bruck beteiligt. Die Kommission befürwortete den Bau zwar, doch wurde er noch im gleichen Jahr vom neuen Handelsminister in Wien abgelehnt.

Später war Bruck Botschafter im Osmanischen Reich und von 1855 bis 1860 österreichischer Finanzminister. Aufgrund falscher Beschuldigungen wurde er unehrenhaft entlassen und nahm sich das Leben.

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Direktor von Bruck tritt in folgendem Mosaikheft auf

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