Digedags Flug mit dem Drachen

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Digedag klettert nach seinem Drachenflug zur Erde hinab

Digedags Flug mit dem Drachen ist ein 2001/02 entstandener Fancomic von Rainer Schlewitt und Liane Frick aus dem Digedags-Universum. Die dreizehnseitige Geschichte findet man in mehreren Ausgaben des Fanzines Mosa-icke der Berliner Mosaik Connection:

  • MI-1 – Ein Digedagsfanzeichner vor 30 Jahren und heute
  • MI-1 – Comic, Teil 1
  • MI-2 – Comic, Teil 2
  • MI-4 – Comic, Teil 3

Grundlage war das im Mosaik von Hannes Hegen 131 - An den Ufern des Euphrat nur angedeutete, aber nicht vollständig erzählte Digedag-Solo-Abenteuer bei den Mamelucken, welche sich zu der Zeit mit den verfeindeten Mongolen kriegerisch auseinander setzen mußten. Das geschah 24 Jahre, bevor Dig und Dag am selben Ort, "an den Ufern des Euphrat", auftauchten.

Zitat aus diesem Heft:

"Im Jahre 1260 hatte der ägyptische Sultan Baibars aus dem Stamme der Mamelucken das bis dahin unbesiegbare Mongolenheer vernichtend geschlagen, wodurch ihm ganz Syrien bis zum Euphrat in die Hände gefallen war. ... Die Würde eines Ehrenmamelucken wurde dem listenreichen Digedag verliehen, weil er auf einem mit Leinewand bespannten Gestell, das er Drachen nannte, durch die Lüfte fliegend die Stellung der Mongolen, ihre Stärke und Bewegungen erkundete, wodurch wir [die Mamelucken] siegten."

Inhalt

Nachdem Digedag in Anatolien eine Chronik der "letzen Tage von Neurübenstein" geschrieben hat und die Burg nach orientalischen Vorbild umgebaut wird, wandert er weiter - in Richtung Syrien. Vor den Toren von Damaskus begegnet man ihm zunächst mit Misstrauen, denn bei diesem Fremden könnte es sich durchaus um einen Spion der verfeindeten Mongolen handeln, die zur weiteren Eroberung Syriens und Ägyptens in den Startlöchern stehen. Doch der Hauptmann der Torwache geleitet Digedag in die Stadt und führt ihn zum Mameluckensultan Baibars. Durch einschmeichelnde Reden, wie schon zuvor bei einem türkischen Emir erfolgreich angewandt, gewinnt Digedag schnell das Vertrauen des Sultans, und dieser gewährt ihm Gastfreundschaft.

Dabei erzählt ihm das Mameluckenoberhaupt von seiner Sorge und Furcht vor den kriegerischen Mongolen. Digedag will gerne helfen. Er hat eine Idee, wie man die Stärke der Mongolen, ihre Manöver und Pläne aus luftiger Höhe erkunden könnte. Und hier nun beginnt die Geschichte - nach Art und Weise der ersten Hefte - etwas phantastisch zu werden. Entsprechend orientiert sich auch der Zeichenstil an den frühen Jahren.

Digedag erinnert sich, daß seine Gefährten Dig und Dag einst, im Mosaik 4, an Möwen hängend "fast zur Sonne" getragen wurden. Nun will er es ihnen gleich tun und beginnt unter Mithilfe der Mamelucken, einen "Drachen" zu bauen, so einen, wie ihn Kinder auch heute noch im Herbst gelegentlich aufsteigen lassen. Tatsächlich gelingt es Digedag, damit an Höhe zu gewinnen und mit einem Uraltfernrohr ins Mongolenlager jenseits der Grenze zu spähen. Er ist baff: Voll grenzenloser Selbstüberschätzung haben die Mongolen in leichtsinniger Weise nur sehr wenige Grenzhüter abkommandiert. Außerdem erfasst Digedag mit scharfen Auge auf Distanz einen chinesisch geschriebenen Kriegsplan, der vorsieht, am nächsten Tag einen Überraschungsangriff auf die Mamelucken zu starten. Sofort steht sein Entschluß fest.

Auf den Erdboden zurückgekehrt, unterrichtet er den Sultan und die Mameluckenkrieger unverzüglich und umfassend. Man entscheidet schnell, den Mongolen zuvorzukommen. Noch in der Nacht werden die sechs Grenzwächter überrumpelt, sie und viele weitere Mongolenkrieger landeinwärts gejagt. Unterwegs erhalten die Mameluckenkrieger auch Unterstützung von der Zivilbevölkerung, die mit provisorischen Waffen - wie Straßenbesen - auf flüchtige Mongolen eindrischt. Nach Tagen findet die aufregende Jagd am Euphrat sein Ende, als die Mongolen aus Angst vor weiterer Verfolgung die Brücke zerstören, nachdem sie alle den Strom überquert haben.

Die Mamelucken bleiben nun westlich des Euphrat, sie errichten eine Burg als Zollstation - dort werden 1284 auch Dig und Dag mit Ritter Runkel zu Gast sein. Digedag wird nun der Titel "Ehrenmameluck" zuerkannt und das aus Heft 131 bekannte Porträt geschaffen. Aber nach einiger Zeit gelingt es ihm, über den Fluss zu fahren, denn er will wie immer weiterwandern. Während Mamelucken und Mongolen einen Schritt aufeinander zugehen und die Zeichen auf Annäherung stehen, läuft es für Digedag nicht so gut; von seinem einstigen Ruhme bleibt nur wenig.

Der Hunger zwingt ihn, sein Fuchsfell - das Sinnbild der List, ein Geschenk der Mamelucken - für einen Erbseneintopf an einen steinreichen Handelsmann zu verkaufen. Ihm ergeht es wirklich wie dem "Hans im Glück". Doch die Sache hat auch sein Gutes: Wegen dieses Fuchsfells wird nicht er, sondern besagter Kaufherr von umherstreifenden Mongolen gefangen gesetzt, die ihn für Digedag halten. Der aber wandert weiter Richtung Indien, wo ihn das Abenteuer mit einem Fakir - vgl. Heft 142 - erwartet.

Kurioses am Rande:

Einige der hier agierenden Mamelucken- und Mongolenkrieger tauchen kaum gealtert und noch in der selben Kleidung im Heft 131 wieder auf, wo sie Dig, Dag und Runkel gegenübertreten. Ebenso der Sultan im Mosaik 119 "Hochzeit in Byzanz", obwohl es sich streng historisch schon um Baibars' Nachfolger Qalawun handeln müsste.

Figuren

  • Karabarabas (mit schwarzem Vollbart)
  • der Maler (genannt: Goya)
  • Nepomuk (ein Kleinwüchsiger)
Persönliche Werkzeuge