Charlière

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Die Montgolfière war bereits erfunden. Die Gebrüder Montgolfier hatten bei ihren Experimenten anfänglich sogar mit Wasserstoff experimentiert, aber festgestellt, dass dieser zu schnell aus den Papierkügelchen entwich und ihn daher für ungeeignet befunden. Weil aber der Hofstaat [[König]] Ludwigs XVI. nicht so lange warten wollte, bis die Gebrüder Montgolfier mit ihrem in Bau befindlichen Heißluftballon endlich aus Annonay zu ihnen kamen, beauftragten sie die Akademie der Wissenschaft und diese wiederum Professor Charles im Sommer 1783 mit dem Bau eines Ballons. Wie es dabei zu dem "Mißverständnis" statt Heißluft Wasserstaoff dafür zu nutzen kam, beschreibt das Brockhaus Conversations-Lexikon von 1809 unter dem Lemma "Aërostat" wie folgt:
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{{zitat|Da die Mittel, deren sich die Montgolfiers bei dieser erstaunenswürdigen Entdeckung bedienten, nicht sogleich bekannt wurden, so fielen die Pariser Naturforscher auf die brennbare Luft. Charles, Professor der Physik zu Paris, machte den – glücklichen – Versuch, jenes Kunstwerk vermittelst der brennbaren Luft nachzuahmen; und so theilten sich die aërostatischen Maschinen gleich bei ihrer Erfindung in zwei Classen, in diejenigen, welche, nach Art der Montgolfiers, mit erhitzter oder verdünnter Luft, und die, welche, nach Charles Beispiele, mit brennbarer Luft gefüllt werden. |}}
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Mit der Einschätzung, dass "die Wirkung der letztern" [Anm.: "aërostatischen Maschinen ... mit brennbarer Luft gefüllt" = Wasserstoffballone]  "ohne Zweifel stärker" sei, liegen die Lexikonautoren im Weiteren auch richtig, ebenso, wie mit der Feststellung, dass "auch mehr Zeit und Kosten als" die Heißluftballone fordern. Die Feststellung hingegen, dass Wasserstoffballone "sicherer" sind und "nicht so wie die Montgolfierschen der Gefahr angezündet zu werden ausgesetzt" sind, wäre unter Berücksichtigung des tragischen Unfalls der [[Zeppelin|LZ 129 "Hindenburg"]] natürlich zu überdenken. I.A. werden Gasballone deshalb heute auch mit Helium, statt mit Wasserstoff gefüllt.
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=== Daten ===
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Auftragsdatum: Sommer 1783<br>
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Entwickler: [[Marie-Noël Robert|Gebrüder Robert]] und Professor Charles<br>
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Material der Ballonhülle: Goldschlägerhaut (hergestellt aus der äußersten Hautschicht von Rinderblinddärmen)<br>
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erste öffentlicher Testballonstart: [[Paris]], 27. August 1783, vom [[Eiffelturm|Marsfeld]]<br>
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Name des Testballons: ''Globe''<br>
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Durchmesser des Testballons: ca. 4 m<br>
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mögliche Traglast des Testballons: bis 9 kg<br>
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Einer der Zuschauer beim Start des ''Globe'' war der damalige [[USA|amerikanische]] Botschafter in [[Frankreich]], ''Benjamin Franklin''.<br>
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erster bemannter Charlièrenstart: 1. Dezember 1783<br>
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Fahrzeit: > 2 Stunden
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Version vom 11:28, 11. Jan. 2019

Die Charlière in der großen Flugschau
Die Charlière auf der redaktionellen Seite in Heft 35

Charlière ist die Bezeichnung für den von Jacques Alexandre César Charles im 18. Jahrhundert gebauten und tatsächlich gefahrenem Wasserstoffballon, sowie das Synonym für gleichartige Ballone, die inzwischen aber meist mit Helium gefüllt werden. Im Mosaik von Hannes Hegen sind in der Weltraum-Serie und in der Amerika-Serie gelegentlich Charlièren zu sehen.

Inhaltsverzeichnis

Charlièren im MOSAIK

DIE Charlière auf dem Neos

Bei der Flugschau auf dem Neos ist als Startnummer 3 auch eine Charlière dabei. Im selben Heft ist eine Charlière auf der Übersichtsseite 16 zur Geschichte des Menschenfluges abgebildet.

Wasserstoffballone im Wilden Westen

Charlière, oder lenkbar mit Pfiff?
Also ein Luftschiff?
Eher reine Phantasie!
Denn sie funktionierten nie!

Auf dem Buchdeckel des Buches Aéronautique in Dan Botchers Bibliothek ist zwar keine Charlière abgebildet, aber offensichtlich werden im Buch auch Gasballone, nachweislich aber angedachte steuerbare Gasballone, abgehandelt.

Die schöne Leichtigkeit

Die La Belle Légèreté - synonymisch auch eine Charlière!

Da Ambroise Freluquet für seinen Ballon La Belle Légèreté ("Die schöne Leichtigkeit") in der Orient-Serie eine (machine pour la fabrication de hydrogène) mitführt, welche später zum Befüllen der Teppichwurst und der Teppichflotte des Sultans Mahmud II. genutzt wird, versteht es sich von selbst, dass es sich bei der "La Belle Légèreté" um einen Wasserstoffballon nach dem Prinzip einer Charlière handelt.

Wasserstoff- und Heliumballone bei den Abrafaxen

Die Abrafaxe haten bisher weder das Glück Professor Jacques Alexandre César Charles persönlich kennenzulernen, noch einen originalgetreuen Nachbau seines Ballons zu erleben, allerdings nutzen auch sie sein Funktionsprinzip gelegentlich für Ballonfahrten im Mosaik ab 1976 oder in den Nebenuniversen. So bauen sie z.B. in der Griechenland-Ägypten-Serie einen Papyrusballon, mit welchem sie, gemeinsam mit Jadu, Sibylla aus den Händen der Amun-Priester im Karnak-Tempel befreien wollen.

12 heben Brabax noch nicht in die Höh'
da braucht er schon die 13. Fee!

In der Abrafaxe-Amerika-Serie nutzt Brabax, der aus Swampy Hollow weg möchte, von wo aus ihm aber der Landweg durch Alligatoren versperrt ist, den dort gelagerten Wasserstoff und 13 Luftballons. Nachdem er allerdings von einem Entenjäger mit der Schrotflinte beschossen wurde, landet Brabax dann unfreiwillig im Pool des Hotels "Golden Pond Resort". Solche traggasgefüllten Luftballons sieht man, wenn auch ohne Handlungsrelevanz, und wegen der zu geringen Anzahl für eine Luftfahrt ungeeignet, ebenfalls in den Heften 422, 449 und in New York bei der Werbung für Califax' sterngekrönte Hot Dogs. Die geschenktbekommenen Wahlwerbeballone sind andererseits aber wieder so viel, und damit so tragfähig, dass sie sogar Califax' Wurstkiste abheben lassen.

Als die Abrafaxe sich auf das Wettrennen von St. Petersburg nach Moskau einlassen, ist eines ihrer Gegnerteams, nämlich Umberto Mobile und sein Diener Mario mit einem Gasballon am Start.

Schließlich nutzen die Abrafaxe auch über Berlin einen Druckdüsenballon, touren mit dem Leser eingangs über die Stadt und zeigen ihm den Checkpoint von oben, erschrecken den Leser mit einer riesigen Brabax-Aufblaspuppe oder atmen mal eben zu viel Helium oder eigene Atemluft ein.

Und letztlich lässt sich die Begeisterung der Abrafaxe fürs Ballonfahren u.a. auch an solchen Erfindungen, wie dem Wunderschirm oder dem Jogginghosenballon, oder der Tatsache, dass Brabax in seinem Erfindezimmer sogar ein Erinnerungsbild einer Ballonfahrt der drei - wobei es sich wohl nicht um die vom Juli 1999 handelt - aufgehängt hat, ablesen.


Charlièren in redaktionellen Texten

Ein Ballonsticker für die Fans.

Im Hintergrundartikel "Die Geschichte des Menschenfluges" in Heft #35...

Im Mittelteil, vierseitigen Artikel "Hochseedampfer der Lüfte", im Heft 314, werden verschiedene Hintergründe, Daten oder Rekorde zur "Montgolfière", zur "Charlière", zur "Griffard I" , zum "Luftschiff von Haenlein", zur Dumont-6, zum "R34" und zu den Zeppelinen "LZ 1" "LZ 90" "LZ 127" und "LZ 129" genannt.

In der Superillu vom 01.07.2010 finden sich in der Rubrik "Technische Rekorde" einige Ausführungen zur höchsten, mit einer bemannten offenen Gondel, je gemachen Ballonfahrt, bei der die Passagiere überlebten. Der dafür am 31. Juli 1901 genutzte Ballon war ein Wasserstoffballon.

In der SUPER TV Ausgabe Nr. 27 von 2011 konnten die Fans sich 47 lustige Sticker zum Thema "die Abrafaxe im Urlaub" abziehen. Einer davon zeigt Abrax in einem Gasballon. Das selbe Motiv konnten die Fans in Heft 460 in der Werbung zum ABRAFAXE-AKTIONSTAG im asisi Panometer in Leipzig noch einmal anschauen.

Charlièren im MOSAIK-Fan-Universum

DIE Charlière im Fan-Universum

Noch vor der Erfindung der Charlière mit einer solchen auf, auf und davon...?
Keine Charlière auf dem Buchdeckel, weil die Montgolfière ein paar Tage eher fuhr

In vermeintlichen Reprint des Buches Aéronautique begegnet dem Leser die Charlière vom Neos wieder.

Die Charlière ist nochmals auf dem Pascalifax Poster der Mosaik-"Pioniere der Luftschifffahrt" im Zentralbildteil links unten der Dumont-6, über der Montgolfière und neben der Teppichwurst der Digedags zu sehen. Die beiden neonischen Erstfahrtdarsteller sind in den Portraitmedallions an der Seite verewigt.

Weiter Gasballone in Fanzines

Blaise Pascal erwähnt im Artikel "Der Traum vom Fliegen - Teil 1" im Pascalifax 1 sowohl die Montgolfière (mit mosaikfremder Abbildung), als auch die Charsière und zeigt das Plakat der Belle Légèreté in einem neuen Aspekt. Auch das Pascalifaxposter zeigt weitere mosaikbekannte Gasballone.

Das Variantbackcover des Mosa-icke 1 zeigt auf einem Fanartbild von Rainer Schlewitt, wie Horos Kopos aus dem aufsteigenden astrologischen Himmelsglobus springt.

Im Mosa-icke 14 wird auf interessante Weise der im Heft 83, in einem Dialog zwischen Oberst Meinrath und seinen Enkeln, nur beiläufig ewähnten Fall "Fliegender Teppich" in der Fanfiktion Der "Fall Gartenlaube" ausfürlich geschildert.

Im Digedon 12 sieht man unter den verschiedensten Gesichtspunkten einige Ballone und Luftschiffe aus dem Mosaik von Hannes Hegen wieder und das Maskottchen Digedonini schwebt im Digedon 0 an einem Luftballon vor ein paar Werbepostern entlang.

Hintergrund

Die Montgolfière war bereits erfunden. Die Gebrüder Montgolfier hatten bei ihren Experimenten anfänglich sogar mit Wasserstoff experimentiert, aber festgestellt, dass dieser zu schnell aus den Papierkügelchen entwich und ihn daher für ungeeignet befunden. Weil aber der Hofstaat König Ludwigs XVI. nicht so lange warten wollte, bis die Gebrüder Montgolfier mit ihrem in Bau befindlichen Heißluftballon endlich aus Annonay zu ihnen kamen, beauftragten sie die Akademie der Wissenschaft und diese wiederum Professor Charles im Sommer 1783 mit dem Bau eines Ballons. Wie es dabei zu dem "Mißverständnis" statt Heißluft Wasserstaoff dafür zu nutzen kam, beschreibt das Brockhaus Conversations-Lexikon von 1809 unter dem Lemma "Aërostat" wie folgt:

Da die Mittel, deren sich die Montgolfiers bei dieser erstaunenswürdigen Entdeckung bedienten, nicht sogleich bekannt wurden, so fielen die Pariser Naturforscher auf die brennbare Luft. Charles, Professor der Physik zu Paris, machte den – glücklichen – Versuch, jenes Kunstwerk vermittelst der brennbaren Luft nachzuahmen; und so theilten sich die aërostatischen Maschinen gleich bei ihrer Erfindung in zwei Classen, in diejenigen, welche, nach Art der Montgolfiers, mit erhitzter oder verdünnter Luft, und die, welche, nach Charles Beispiele, mit brennbarer Luft gefüllt werden.

Mit der Einschätzung, dass "die Wirkung der letztern" [Anm.: "aërostatischen Maschinen ... mit brennbarer Luft gefüllt" = Wasserstoffballone] "ohne Zweifel stärker" sei, liegen die Lexikonautoren im Weiteren auch richtig, ebenso, wie mit der Feststellung, dass "auch mehr Zeit und Kosten als" die Heißluftballone fordern. Die Feststellung hingegen, dass Wasserstoffballone "sicherer" sind und "nicht so wie die Montgolfierschen der Gefahr angezündet zu werden ausgesetzt" sind, wäre unter Berücksichtigung des tragischen Unfalls der LZ 129 "Hindenburg" natürlich zu überdenken. I.A. werden Gasballone deshalb heute auch mit Helium, statt mit Wasserstoff gefüllt.

Daten

Auftragsdatum: Sommer 1783
Entwickler: Gebrüder Robert und Professor Charles
Material der Ballonhülle: Goldschlägerhaut (hergestellt aus der äußersten Hautschicht von Rinderblinddärmen)
erste öffentlicher Testballonstart: Paris, 27. August 1783, vom Marsfeld
Name des Testballons: Globe
Durchmesser des Testballons: ca. 4 m
mögliche Traglast des Testballons: bis 9 kg
Einer der Zuschauer beim Start des Globe war der damalige amerikanische Botschafter in Frankreich, Benjamin Franklin.
erster bemannter Charlièrenstart: 1. Dezember 1783
Fahrzeit: > 2 Stunden

Weiterführende Informationen


Eine Charlière ist in folgenden Publikationen rund um das Mosaik zu sehen

Mosaik von Hannes Hegen: 35 (Nachbau des Originals), 
                             118 (Astrologischer Himmelsglobus),
                             184 (als lenkbare Gasballone angedachte Entwürfe)
                             215 (auf einem Plakat), 216, 217, 221, 222, 223 (La Belle Légèreté)

Fanzine:  Mosa-icke 1 (Variantcoverhefte), Pascalifax Schatztruhe V

Fanart: Pascalifax-Poster "Pioniere der Luftschifffahrt"
Persönliche Werkzeuge