Bulgarien

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Bulgarien-Karte um 1896 mit der Strecke des Orient-Expresses

Bulgarien ist ein Staat in Südosteuropa. Es ist Schauplatz in der Orient-Express-Serie und wird in verschiedenen anderen Serien erwähnt.

Inhaltsverzeichnis

Im Mosaik von Hannes Hegen

In der Runkel-Serie treffen die Digedags auf den genuesischen Kapitän Conte di Marinadi. Als erfahrene Köche stellen sie sogleich fest, dass an der Geburtstagssuppe des Contes ein Tropfen bulgarischer Honigwurzelextrakt fehlt. Mit dieser Expertise erwerben sie sich seine vorübergehende Gunst.

Zu Beginn der Orient-Serie erfährt man, dass es in vielen Territorien des Osmanischen Reiches Unruhen und Unabhängigkeitsbestrebungen gibt. Dazu gehört auch Bulgarien, wo es gewaltig rumort. Dass Bulgarien zu dieser Zeit nicht nur politische, sondern auch wirtschaftliche Bedeutung hat, wird kurze Zeit später deutlich. Sultan Mahmud II. besitzt in Bulgarien unter anderem große Erdbeer-Plantagen, deren köstliche Früchte die Digedags in höchste Verzückung versetzen.

Im Mosaik ab 1976

Im Verlauf der Orient-Express-Serie nähert sich der Zug folgerichtig auch Bulgarien. Kurz hinter der Grenze zwischen Serbien und dem Fürstentum Bulgarien entert dessen Herrscher Ferdinand I. den Orient Express. Das Zugpersonal ist dies bereits seit neun Jahren gewöhnt und spielt gut gelaunt mit. Der dampflokbegeisterte Ferdinand möchte einen neuen Streckenrekord bis Sofia aufstellen. Seine Anwesenheit bringt den Bösewicht Ömer Yeralti mächtig in die Zwickmühle, da er eigentlich gerade einen Anschlag auf den Zug vorbereiten lässt. Dem (formal dem osmanischen Sultan unterstellten) Fürsten darf aber keinesfalls etwas zustoßen. Der Anschlag wird in letzter Minute verhindert und Ferdinand kann seinen eigenen Streckenrekord um weitere 6 Minuten unterbieten. Der Fürst verlässt den Zug in Sofia, wo der Zug noch einen zusätzlichen Waggon angehängt bekommt. Kurz darauf verlässt der Zug bulgarisches Gebiet und fährt in das Kerngebiet des Osmanischen Reichs.

Ein reicher Bulgare ist außerdem einer der Passagiere des Orient-Expresses.

Das reale Bulgarien

Das alte bulgarische Reich hatte seine Blütezeit im 9. und 10. Jahrhundert. Ende des 14. Jahrhunderts kam Bulgarien vollständig unter die Herrschaft der Osmanen. Im 19. Jahrhundert musste das immer schwächer werdende Osmanische Reich 1878/79 der Einrichtung eines quasi-autonomen Fürstentums Bulgarien zustimmen. Obwohl Bulgarien formal weiter unter osmanischer Oberherrschaft stand, mischte sich Istanbul aber nicht einmal mehr in den serbisch-bulgarischen Krieg von 1885/86 ein. Nach dem Balkankrieg von 1908 rief der zweite Fürst von Bulgarien, der deutschstämmige Ferdinand von Sachsen-Coburg-Gotha, das unabhängige Zarentum Bulgarien aus, dessen erster Zar er als Ferdinand I. wurde. Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Bulgarien von der Sowjetarmee besetzt, 1946 wurde die Monarchie abgeschafft und durch eine kommunistische Herrschaft ersetzt. Ironie der Geschichte: Der letzte bulgarische Zar Simeon II., der während seiner Regierung 1943-1946 noch ein Kind gewesen war, wurde im Jahre 2001 zum demokratisch gewählten Ministerpräsidenten des freien Bulgarien.

Im Mosaik, insbesondere in der Orient-Express-Serie, wird die historische Situation Bulgariens im Großen und Ganzen recht zutreffend geschildert. Auf den Karten in den Heften geht allerdings manchmal der Eindruck hervor, Bulgarien wäre gänzlich eigenständig und würde nicht zum Osmanischen Reich gehören. Außerdem ist das Land in den Grenzen von 1913 eingezeichnet, nachdem es in den Balkankriegen 1912/13 einen Zugang zum Mittelmeer erhalten hatte. Immerhin erklärt Ferdinand kurz die Zusammenhänge im Dialog. Die Zugbegeisterung der bulgarischen Zaren ist real; zwar hat Ferdinand keine Züge zum Spaß überfallen, aber Wettrennen zu Pferde mit dem Zug sind belegt. Ebenso war sein Sohn, Zar Boris III., ein Eisenbahnfan und führte sogar persönlich Dampflokomotiven.

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Die Handlung folgender Mosaikhefte hat mit Bulgarien zu tun

Mosaik von Hannes Hegen: 94, 212, 215, 218 (jeweils erwähnt)
Mosaik ab 1976: 289 (erwähnt), 290 (Schauplatz), 291 (erwähnt)
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