Bhubaneshwar

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Bhubaneshwar (früher Bhuvaneswar) ist seit 1948 die Hauptstadt des indischen Bundesstaates Orissa. Die heute fast 800.000 Einwohner zählende Stadt wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. gegründet und war früher Hauptstadt des Königreichs Kalinga (im Mosaik Königreich Orissa). Der Name bedeutet aus dem Sanskrit übersetzt „Gottes Welt“. Bhubaneshwar liegt in Ostindien, etwa 60 km nördlich des Golfs von Bengalen. Im östlichen Teil der Stadt befindet sich ein Seitenarm des Flusses Mahanadi.

Die beeindruckenden Tempelanlagen Bhubaneshwars als Schauplatz der Handlung

Bhubaneshwar wird auch als „Stadt der tausend Tempel“ bezeichnet. Der Legende nach sollen früher über 7.000 Tempel in der orissanischen Hauptstadt gestanden haben. Auch heute finden sich dort noch mehr als 600 Tempelanlagen, die eine bienenkorbähnliche Gestalt haben. Die größten und wichtigsten sind der Lingaraja-Tempel, der Mukteshvara-Tempel, die Parashurameshwara-Tempelanlage und der Rajarani-Tempel. Im Heft 8/86 ist auf Seite 9 eine Abbildung des Tempelbezirks zu finden, wobei jedoch unklar bleibt, welcher Tempel dort dargestellt ist.

Bhubaneshwar im Mosaik

Die Abrafaxe auf der Suche nach dem Leasing-Elefanten: Eine Straßenszene in der orissanischen Hauptstadt

Nachdem die Abrafaxe mit Hilfe des Gauklers Vidusaka dem Kaufmann Krishna Ghaunar das Gewand des Brahmanen wieder abgenommen haben, fliehen sie durch den Dschungel in die orissanische Hauptstadt Bhubaneshwar.

Die Stadt ist im Mosaik zunächst Handlungsort eines Schachspiels zwischen Krishna Ghaunar und einem Angehörigen der Kschatriya-Kaste. Anschließend werden die Ereignisse um den Feuerspucker Marathabata auf dem Bubaneshwarer Markt geschildert, in deren Folge Abrax und Brabax vor einem Gaukler fliehen müssen. Auf ihrer Suche nach dem mit Vidusaka vereinbarten Treffpunkt, der Schenke „Zur Schildkröte“, verschlägt es die beiden jedoch zunächst in den Tempelbezirk der Stadt, wo ein Priester sie ins Hafenviertel schickt.

Dort müssen Vidusaka und der sich ebenfalls dort aufhaltende Brahmane unterdessen vor den Häschern Krishna Ghaunars fliehen, bevor Abrax und Brabax in der „Schildkröte“ eintreffen. Bald darauf wird in eben dieser Schenke bei einer Auseinandersetzung zwischen den Abrafaxen und Ghaunars Leibgarde das Geheimnis des Brahmanen-Gewandes gelüftet.

Beim anschließenden Treffen von Abrax und Brabax mit dem König der Armen erfährt man die Geschichte des früheren Herrschers von Orissa, dem Maharadscha mit der Pfauenfeder. Die Vermutung, dass diese Anekdote ebenfalls in der Hauptstadt des damaligen Königreichs spielt, liegt nahe, wird jedoch nirgendwo ausdrücklich bestätigt.

Nach einem kurzen Ausflug zum Golf von Bengalen kehren Abrax, Brabax und der Brahmane zum Jahresende zurück nach Bhubaneshwar, um am Diwali-Fest teilzunehmen. Dort treffen sie auch wieder auf ihren Gefährten Califax, dessen durch das Soma hervorgerufenen Wunderkräfte sichtbar nachgelassen haben.

Auch der Beginn des Kapitels „Die goldene Säule“ spielt offenbar in der orissanischen Hauptstadt. Die Abrafaxe erfahren vom verschwundenen Staatsschatz der Provinz Bolangir und beschließen nach einem Gespräch mit dem Brahmanen und dem König von Orissa, sich auf die Suche nach dem eingeschmolzenen Gold zu machen. Auf dem Elefanten Vikra verlassen sie die Stadt, kehren jedoch am Ende des Kapitels erneut in den Königspalast von Bhubaneshwar zurück. Auf dem Markt der Haupstadt treffen sie auch letztmalig auf den zwischenzeitlich verrückt gewordenen Krishna Ghaunar, der fortan als Bettler sein Dasein fristet. Auch das Orang-Laut-Kapitel beginnt noch in der orissanischen Hauptstadt. Alexander Papatentos befördert mit Hilfe von Abrax und Brabax, den künftigen Schwiegersohn des orissanischen Herrschers, den Prinzen von Srivijaya, in seinem „Traffi“ vom Hafenviertel aus in den Königspalast, wo der Traffi technische Mängel offenbart und in die Brüche geht. Dort erfahren die Abrafaxe von der Entführung der Königstochter Tschandra durch die Orang Laut und beschließen, sich auch dieser Herausforderung zu stellen und nach der Prinzessin zu suchen. Mit dem Tauchboot, einer Erfindung ihres Freundes Alexander Papatentos, verlassen die Abrafaxe schließlich das Königreich Orissa.

Bemerkungen

Dem Leser wird an vielen Stellen der Eindruck vermittelt, Bhubaneshwar wäre eine Hafenstadt am Golf von Bengalen. Tatsächlich liegt die Stadt jedoch weit im Landesinneren. Unter diesem Gesichtspunkt offenbaren sich einige unlogische Stellen:

  • Nach dem Zwischenfall in der Schenke „Zur Schildkröte“ in Heft 8/86, der ja erwiesenermaßen in Bhubaneshwar spielt, werden die Abrafaxe zum König der Armen geführt. Nirgendwo gibt es einen Hinweis auf einen Ortswechsel – der Leser nimmt also an, dass auch der Palast des Bettlerkönigs in der orissanischen Hauptstadt steht. In Heft 11/86 unternehmen die Abrafaxe jedoch ihren Morgenspaziergang am Strand des Bengalischen Meeres, der jedoch ca. 60 km von Bhubaneshwar entfernt ist. Ein weiter Weg vor dem Frühstück…
  • Ein weiteres Indiz: Bhubaneshwar hat ein Hafenviertel. Auf ihrer Suche nach der Schenke „Zur Schildkröte“ werden die Abrafaxe von einem Mönch im Tempelbezirk dorthin verwiesen. Die Tempel befinden sich hauptsächlich im Südosten der Stadt. Der Priester schickt Abrax und Brabax in die „entgegengesetzte Richtung“ – also nach Nordwesten. Der Mahanadi, das einzige Gewässer in Bhubaneshwars Umgebung – fließt jedoch im Osten der Stadt.
  • Auch wenn die königliche Werft und die Perlenfischerei lokal vermutlich eher am Golf von Bengalen angesiedelt sind, ist es erstaunlich, wie schnell sich die Protagonisten um das Jahr 1300 in einem Dschungelgebiet zwischen den einzelnen Handlungsorten hin und her bewegen können.
  • Das Diwali-Fest wird dargestellt durch einen Festumzug und einen Jahrmarkt., die beide in der Hauptstadt stattfinden. Am Abend des Festtages rudern die Abrafaxe gemeinsam mit dem Brahmanen aufs Bengalische Meer hinaus. Auch hierzu hätten sie zuvor einen mehr als halbtägigen Fußmarsch zurücklegen müssen.
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