Alvarez Ruinientes

Aus MosaPedia

Wechseln zu: Navigation, Suche

Alvarez Ruinientes ist eine Figur des Peru-Kapitels im Mosaik von Hannes Hegen.

Der gedemütigte Lamabesitzer

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Alvarez Ruinientes ist ein peruanischer Unternehmer in der Transportbranche, d.h. er ist um das Jahr 1819 der größte Lamaherden- und Maultierbesitzer des ganzen Landes. Offensichtlich gehört er also zur Oberschicht; ob er aber auch zur spanischen Besatzung zu rechnen ist, ist zweifelhaft. Er unterhält jedenfalls gute Beziehungen zu seinen Mitarbeitern und Saufbrüdern und hat ein stolzes, leicht zu beleidigendes Herz.

Taten

Señor Ruinientes unternimmt zwei Anläufe, den Posten des Vizekönigs von Peru zu ergattern. Kaum hat er ihn schließlich erreicht, ist er ihn auch schon wieder los.

Erster Anlauf

Zunächst geht Ruinientes den "regulären Weg" und besticht den spanischen Gesandten, der offenbar vor Ort über die Vergabe des vakanten Vizekönigspostens entscheiden soll. Doch leider ist sein Rivale, der Minenbesitzer Rodrigo Crawallo y Randalierez, schlauer: Er besticht den König selbst mit einer Schiffsladung Silber und trägt daher den ersten Preis davon.

Ruinientes bleibt verbittert zurück.

Zweiter Anlauf

Als Ruinientes vom neuen Vizekönig erneut gedemütigt wird (er soll mit einer seiner Lamaherden eine Hochdruckdampfmaschine in die Bergstadt Cerro de Pasco transportieren), bringt das sein Fass zum Überlaufen. Er weigert sich, den Befehl auszuführen, und versichert sich der Loyalität seiner Lamatreiber. Don Rodrigo hingegen ist so leichtsinnig, die Dampfmaschine nun von seinen Truppen in die Berge schleppen zu lassen; dadurch bleibt er schutzlos in der Hauptstadt Lima zurück.

Alvarez Ruinientes bereitet sich mit seinen Helfern minutiös auf den Putsch vor. Sie nutzen den Trubel der am nächsten Tag stattfindenden, öffentlichen Geburtstagsfeier des Vizekönigs und stürmen auf ihren Lamas die Plaza Mayor; Ruinientes sitzt dabei auf seinem persönlichen schneeweißen Lama. Don Rodrigo, der sich zuvor durch Knausrigkeit das Wohlwollen der Bevölkerung verscherzt hat, wird im Handstreich mit dem Lasso gefangen und in einen Maultierstall gesperrt.

Alvarez Ruinientes ernennt sich nun zum Vizekönig und seine Helfer zu Dons und Ministern. Weitere Amtshandlungen sind nicht überliefert; aus seiner Regierungsmannschaft tritt nur der Innenminister Don Jose de Sarabaucos kurzzeitig hervor.

Absetzung

Señor Ruinientes hat die Rechnung aber ohne den Wirt gemacht: Señor d'Urville, ein Vertrauter des gestürzten Don Rodrigo Crawallo y Randalierez, eilt in die Berge, um die Truppen zu holen. Deren Befehlshaber, der Marchese Alonso Gomez y Saladas Mayonese di Caputo Lamentos, kehrt stante pede nach Lima zurück, vertreibt Alvarez Ruinientes und wird selbst Vizekönig anstelle des Vizekönigs.

Die kurze politische Karriere von Don Alvarez ist damit bereits beendet; was weiter aus ihm wird, ist nicht bekannt.

Anmerkungen

  • Zur Zeit der Handlung des Peru-Kapitels - obwohl es auf 1819 datiert ist, schildert es Ereignisse zwischen den Jahren 1815 und 1826 - amtierten mehrere Herren mit erfreulich blumigen Namen als Vizekönige von Peru: José Fernando Abascál y Sousa, Marqués de la Concordia (1804-1816), Joaquín de la Pezuela y Sánchez Muñoz de Velasco, Marqués de Viluma (1816-1821), José de la Serna e Hinojosa, Conde de los Andes (1821-1824; letzter echter Vizekönig), und Juan Pío de Tristán y Moscoso (1824-1826; nur noch nominell). Da keiner von ihnen Lamaherdenbesitzer war, fällt die Identifizierung des MOSAIK-Vizekönigs schwer. Vermutlich ist das kurze Zwischenspiel des Alvarez Ruinientes einfach nicht in die Annalen der Geschichte eingegangen.
  • Alvarez Ruinientes ist ein sprechender Name und vebindet den echten spanischen Familiennamen Alvarez mit dem pseudospanischen Ruin.
  • Thomas Kramer betrachtet Alvarez Ruinientes im MOSAIK Fan-Buch als Kreolen, entscheidet sich also dafür, in ihm einen Einheimischen zu sehen.

Alvarez Ruinientes tritt in folgendem Mosaikheft auf

74
Persönliche Werkzeuge