Alois Vierschroth

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Alois Vierschroth (Figurine von Irmtraut Winkler-Wittig)

Alois Vierschroth ist Portier des Wiener Stadtpalastes von Erzherzog Xaver. Der Gegenspieler in der Österreich-Ungarn-Serie gehört zu den intelligentesten und erfolgreichsten Gegnern der Abrafaxe.

Inhaltsverzeichnis

Erste Begegnung

Nach ihrer Ankunft in Wien wollen Hans Wurst und Ludas Matyi aufs Geradewohl beim ersten Stadtpalais nach dem Erzherzog Xaver fragen. Nachdem sich Matyi bei dem Versuch eine Beule zugezogen hat - Dienstboten haben den Hintereingang zu benutzen - betätigt Hans Wurst den Türklopfer so heftig, dass die Tür kaputt geht. Darüber ist der dienstbeflissene Portier Vierschroth verständlicherweise sauer. Aber statt sich zu entschuldigen oder nach dem Weg zu fragen (dem Ziel der Türklopfaktion!), rennen ihn Abrax und Brabax über den Haufen. Zufällig stellen die vier Eindringlinge jetzt fest, dass sie tatsächlich schon beim Erzherzog sind. Der Portier will die Halunken natürlich bei seinem Chef anschwärzen, doch der staucht Vierschroth nur zusammen, denn dass sei sein Leibarzt mit Gefolge.
Die eben erlittene Demütigung sollen sie ihm büßen ...

Der Intrigant

Um ihnen ihre Streiche heimzuzahlen setzt er von nun an seine ganze Energie in eine Intrige, die schließlich zum Rauswurf von Hansl aus dem erzherzoglichen Hofstaat führen wird. Doch dafür muss er erst einmal alle Puzzleteilchen für das verwirrende Bild zusammentragen, dass sich ihm bietet ...

Kurz nach Hans Wurst und Co kommen Gräfin Altentrott nebst Sohn an. Dass die Gräfin den (mittlerweile umgezogenen) Hansl unwidersprochen für eine kaiserliche Hoheit hält, lässt Vierschroth aufmerken. Er bringt die Gräfin im Palais unter, denn diesen Trumpf gegen den "malefizischen Hochstapler" will er noch ausspielen. Nachdem sich Hans Wurst beim echten Erzherzog das Offizierspatent für Adolar von Altentrott besorgt hat. Lässt er sich von dem scheinheiligen Vierschroth zur Gräfin führen und spielt der wieder den Erzherzog. Vierschroth sieht seinen Verdacht, einen Hochstapler vor sich zu haben, bestätigt und mit der Einladung an die Gräfin im Palais zu wohnen, hat er gleichzeitig deren Abreise verhindert.

Als sich wenig später Baron von Tüftling und Festungsbaumeister von Wühler aus scheinbar heiterem Himmel vor dem Stadtpalais duellieren, freut sich Vierschroth über die Abwechslung bei seinem langweiligen Türsteherjob. Doch als beide Herren den eben ankommenden Hans Wurst zu erkennen glauben, merkt Vierschroth auf! Das ganze Gerede über einen Herrn Gräberl, einen ruinierten Park und einen Kuruzenüberfall im Zusammenhang mit seinem hochstaplerischen Intimfeind wäre sehr nützlich für seine Intrige. Er bittet die beiden Herren hinein ...

Die folgende Zeit verbringt Alois Vierschroth, soweit es ihm seine Arbeit erlaubt, mit dem Studium der Zeitung, um weitere Informationen zusammenzutragen. Die Geschichte von vier Windischgrätz-Dragonern, die von einem als Salzburger Bauer verkleideten Ludas Matyi misshandelt wurden, sticht ihm ins Auge. Er beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen und die vier in ihrer Kaserne zu besuchen. Die von ihnen gelieferte Beschreibung des Verdächtigen, bestärkt Vierschroth in seiner Ansicht gegen Hans Wurst. Er lädt die vier deshalb zu einem Ball beim Erzherzog ein ...

Kurz danach sucht er noch die zwei wegen Unfähigkeit zur Festungshaft in Kufstein verurteilten Gendarmen auf, die Vierschroths Verdacht gegen einen kugelrunden Anführer, einen Zigeuner und drei Wichte ebenfalls bestätigen können.

Erster Erfolg

Der erzherzogliche Portier Alois Vierschroth (S/W-Figurine)

Nachdem Alois Vierschroth im Laufe der letzten Wochen herausgefunden hatte, wem Hans Wurst und die Abrafaxe alles einen Streit gespielt hatten, sorgt er für ein Zusammentreffen aller Beteiligten. Dieses findet beim Maskenball in Wien statt. Als der gewiefte Portier "Seine Vielseitigkeit den Herrn Leibmedikus Hans Wurst von Pitzing nebst Assistenten" ankündigt, platzt die Bombe: die Dragoner erkennen den "Kuruzen", von Wühler "Ludas Matyi" und von Tüftling den Betrüger, der ihn um den Park gebracht hat. Als Hans Wurst angesichts der Anklagen auch noch ausposaunt, dass er nur Viehdoktor ist und kein Medikus, lässt ihn der undankbare Habsburger fallen. Obwohl Marie-Louise von Altentrott wegen seiner Ritterlichkeit noch ein gutes Wort einlegt, wird Hans Wurst von dem knickerigen Erzherzog des Hauses verwiesen.

Vierschroth könnte nach dieser erfolgreichen Intrige aufgeben, aber sein Rachedurst ist noch nicht gestillt. Er meint, die Bestrafung hätte viel schlimmer ausfallen müssen ...

Dazu kommt auch, dass Hans Wurst und die Abrafaxe dem Portier bei ihrem Abgang noch einen letzten Streich spielen, worauf er kinnvoran die Treppe runterfliegt. Das schreit nach Vergeltung!

Neue Kabale

Um seine Rache weiterzuführen, erwirkt er bei seinem Chef, dem Erzherzog, eine Begnadigung von Bösl und Grantiger, damit er die beiden als Werkzeug gegen seine Feinde einsetzen kann. Gemeinsam mit den vier Dragonern reitet Vierschroth sogar selbst los, um die Gendarmen zu befreien. Diese zeigen sich entsprechend dankbar und kundschaften Hans Wurst und die Abrafaxe im Prater aus. Als das Köhlerliesel bei ihm vor dem Palais auftaucht und nach dem Hofmedikus Wurst fragt, weil sie eine wichtige Botschaft von seinem Freund, dem Armeelieferanten (Ludas Matyi) hat, bekommt Vierschroth wieder glänzende Augen. Um mehr über dieses vermutlich kriminelle Geheimnis herauszubekommen, schickt er Bösl und Grantiger mit dem Mädchen in den Prater. Da die Köhlerstochter aber entsprechend vorsichtig ist und die beiden Gendarmen bekanntermaßen soviel Pech haben, wie sie trottelig sind, erreicht Vierschroth diesmal nichts.

Erst als der Donau-Kurier vom Wiederauftauchen des Erbprinzen Rudi berichtet, der immer wieder behauptet Califax zu heißen und zu seinen beiden Freunden Abrax und Brabax gebracht werden will, hat Vierschroth eine neue vielversprechende Spur. Er ist hier nämlich auf den dritten Wicht gestoßen, von dem er bisher im Zusammenhang mit Hans Wurst immer nur gehört hatte. Obwohl ihm Califax bisher persönlich nie etwas getan hat, setzt Vierschroth nun seine gesamte Energie in dessen Verurteilung. Dazu erpresst er als erstes das Fürstenpaar Kraxelberg-Jodelfingen, das Califax' Maskerade bisher stillschweigend geduldet hatte. Mit deren Geld, falschen Aussagen und den nötigen Beziehungen lanciert Vierschroth eine Pressekampagne gegen Califax, die seine Verurteilung zu Kerkerhaft fordert.

Triumph

Durch die Presse schon vorverurteilt und mit manipulierten Zeugenaussagen läuft dann auch der Prozess gegen Kalifax ganz in Vierschroths Sinn. Eine versuchte Intervention durch Hans Wurst, Abrax und Brabax verhindert er am Eingang des Gerichts noch persönlich. Dort droht er auch, sie ebenfalls als Verbündete der Kuruzen verhaften zu lassen. Doch bevor es soweit kommt, fliehen die drei.

Nach Califax' Verurteilung lässt Vierschroth seine beiden Spione Bösl und Grantiger hinter Hans Wurst herschnüffeln. Dabei geht zwar nicht alles glatt, am Ende gelingt ihnen aber die Verhaftung Hans Wursts. Obwohl er beim anschließenden Prozess nicht mehr in Erscheinung tritt, läuft alles in Vierschroths Sinn. Sein Erzfeind Hans Wurst wird zur Festungshaft in Munkacz verurteilt.

Bewertung

Alois Vierschroth ist ein hartnäckiger Gegner, der sich durch ungewöhliche Intelligenz und Kombinationsgabe auszeichnet. Nachdem ihn sich Hans Wurst und die Abrafaxe zum Feind gemacht haben, nutzt er seine Fähigkeiten konsequent, ihre vorherigen Verfehlungen und Anmaßungen gegenüber der Obrigkeit aufzudecken und sie dadurch gesellschaftlich unmöglich zu machen. Aber das reicht dem rachsüchtigen Portier noch lange nicht. Er arbeitet so lange weiter, bis Hans Wurst zur Kerkerhaft verurteilt ist. Seine Rache erstreckt sich sogar auf Personen, mit denen er unmittelbar nie in Berührung gekommen ist (Califax). Und damit erlebt Alois Vierschroth, anders als alle Mosaikbösewichter vor und nach ihm, seinen finalen Triumph über seine Gegner. Eine Leistung, die man ihm trotz seines unsympathischen Wesens, uneingeschränkt zubilligen muss.

Sprechender Name

Das Adjektiv vierschrötig bedeutet derb, grob, klotzig, ungeschlacht und in diesem Sinne macht Alois Vierschroth seinem Namen alle Ehre.

Name in ausländischen Mosaikausgaben

  • Ungarn: Durvánszki (durva = "grob")

Literatur

Alois Vierschroth tritt in folgenden Heften auf

10/78, 11/78, 12/78, 1/79, 2/79, 3/79, 7/79
Persönliche Werkzeuge