Robert Guiscard

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Robert Guiscard im Mosaik

Robert Guiscard ist eine historische Figur, die in der Templer-Serie auftritt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Der historische Robert Guiscard

Robert wurde um 1015 im nordfranzösischen Städtchen Hauteville geboren. Er war der sechste von zwölf Söhnen des normannischen Kleinadeligen Tankred und dessen zweiter Frau Fresendis. Seine ersten dreißig Lebensjahre verbrachte er in der heimatlichen Normandie. Um 1035 beschloss sein Vater, seinen gesamten Besitz dem viertältesten Sohn zu vererben, und forderte seine anderen Söhne auf, sich außerhalb der Heimat zu nehmen, was sie bräuchten. Die beiden ältesten Brüder von Robert verließen daraufhin als erste die Normandie, um sich in Süditalien als Söldner zu verdingen, wo 1030 der erste Normanne eine Herrschaft begründet hatte. Den beiden gelang ein schneller Aufstieg, sie gründeten 1041/42 eigene Grafschaften in Apulien und so zogen fast zwangsläufig auch ihre jüngeren Brüder nach Apulien, um dort ihr Glück zu machen. Robert kam um 1046 in Süditalien an und bekam von seinen Brüdern nach einiger Zeit die kleine Holzburg Scribla in Nordkalabrien als Sitz zugewiesen.

Von hier aus baute er seine Macht kontinuierlich aus und bekam in dieser Zeit auch schon seinen Beinamen "Guiscard", was der "Gewitzte" aber auch der "Verschlagene" bedeutet. Als im Jahre 1060 die Metropole Reggio in seine Hände fiel, kontrollierte er ganz Kalabrien und wurde vom Papst zum Herzog erhoben. Zusammen mit seinem jüngsten Bruder Roger setzte er im Jahr darauf über die Meerenge nach Sizilien über und eroberte Messina von den Moslems zurück. Bevor die Eroberungen auf Sizilien weitergingen, widmete er sich jedoch zunächst der Vertreibung der Byzantiner von ihren letzten Besitzungen in Italien in Apulien. Die strategisch wichtigen Häfen auf der Griechenland gegenüberliegenden Adriaseite wurden von diesen zwar hartnäckig verteidigt. Doch den Normannen kam der Vormarsch der Türken in Kleinasien zugute - die Byzantiner mussten einen Teil ihrer Truppen aus Italien abziehen und so konnte Robert nach über zweieinhalbjähriger Belagerung Bari, die Hauptstadt des byzantinischen Italiens, einnehmen. Schon im Folgejahr fiel ihm auch die sizilianische Hauptstadt Palermo, mit fast einhunderttausend Einwohnern damals nach Konstantinopel und Cordoba die größte Stadt Europas, nahezu kampflos in die Hände - nicht zum ersten Mal durch eine seiner namensgebenden Kriegslisten.

Robert Guiscard auf einer Münze im byzantinischen Stil (um 1080)

1081 setzte Robert mit einer Flotte über die Adria, nach einer anfänglichen Niederlage gegen die venezianische Flotte besiegte er das byzantinische Heer von Kaiser Alexios I. Komnenos und rückte bis fast nach Saloniki vor, ehe ihn Aufstände in Italien zurückriefen, die von den Byzantinern zu ihrer Entlastung mit viel Geld geschürt wurden. Nach deren Unterdrückung wurde er vom Papst nach Rom gerufen, weil der vom deutschen Kaiser Heinrich IV. abgesetzt wurde und sich deswegen in die Engelsburg flüchten musste. Da Roberts Normannen in Rom auf den Widerstand der Bevölkerung stießen, begann eine beispiellose Plünderung und Brandschatzung der Stadt. Die Normannen sollen damals schlimmer in Rom gewütet haben als Westgoten und Vandalen sechshundert Jahre zuvor. Die Stadt lag danach weitgehend in Trümmern.

Nachdem die Angelegenheiten in Italien wieder "geordnet" waren, begab sich Robert erneut nach Griechenland, wo er jedoch nach nach anfänglichen Erfolgen überraschend starb. Sein Sohn Bohemund wurde einer der Führer des ersten Kreuzzuges und eroberte sich das Fürstentum Antiochia. Sein Neffe Roger II. machte 1130 aus den verschiedenen Normannenherrschaften in Süditalien das Königreich Sizilien, welches (vereinfacht gesagt) bis 1861 existierte.

[Bearbeiten] Robert im MOSAIK

Als Hugo bei Anna Komnene zu Gast ist, berichtet ihm die historisch bewanderte Kaisertochter von den Leistungen ihres Vaters während seiner Regentschaft. Sie erzählt ihm auch, wie Robert, der "König der Normannen" (diesen Titel verwendet sie eher symbolisch, denn Robert war kein König), ihren Vater stürzen und selbst den Thron besteigen wollte. In lebhaften Worten präsentiert sie Hugo eindrucksvolle Bilder von den Schlachten gegen den grausamen Normannenführer und hebt auf diese Weise die Leistungen ihres Vaters als Verteidiger des "Romäischen Reiches" hervor.

[Bearbeiten] Externe Links und Literatur

[Bearbeiten] Robert Guiscard tritt in folgendem Mosaikheft auf

373 (Handlung)
Mittelteil: 575 (Schätze aus dem Orient)
Persönliche Werkzeuge