Lothringen

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Lothringen ist eine Region, die im Mosaik ab 1976 gelegentlich erwähnt und in der Johanna-Serie auch zum Schauplatz wird.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lothringen im Mosaik

Die Abrafaxe erreichen das Territorium des Herzogtums Lothringen auf dem Weg von Köln nach Paris. Aus Norden kommend, erreichen sie die Stadt Nancy. Die Stadt liegt als Folge einer gewaltigen Feuersbrunst in Schutt und Asche darnieder. Die Abrafaxe sowie die sie begleitenden Schausteller Ludolf Fickelscherer und Clementine sind über das Schicksal der zerstörten Stadt entsetzt. Als einige Überlebende um Hilfe bei der Rettung ihrer verschütteten Kinder bitten, zögern die Abrafaxe nicht lange. Unter erheblichen Gefahren für Leib und Leben, insbesondere durch einbrechende Trümmer und Rauchgase, kann die vermisste Tochter der Familie, die kleine Gisèle gerettet werden. Selbst der noch vermisste Sohn Zwentibold wird gefunden.

Inzwischen ist auch Johanna mit ihrem Begleiter Enrique de la Iglesia aus Richtung Paris in Nancy eingetroffen. Während Ludolf und Clementine beschließen, in Nancy zu bleiben (obwohl Ludolf findet, dass das Bier in Nancy grauenhaft schmeckt), reisen die Abrafaxe und Johanna alsbald wieder ab. Ihr Weg führt sie jedoch nicht weiter nach Paris, sondern wieder zurück nach Helfta.

Etwas später erreichen die Abrafaxe den Ort Heppenstedt. Es wird berichtet, dass Heppenstedt in der Kurpfalz liege. Die Gegend um die Stadt habe noch vor kurzem zum Herzogtum Lothringen gehört, sei aber vor kurzem als Mitgift der zweiten Tochter des Herzogs an den Grafen von Zweibrücken gelangt, der sie wiederum einige Zeit später bei einer Wette an den Bischof von Straßburg verlieren werde. Dieser Zusammenhang spielt jedoch für die Handlung keine Rolle.

Lange zuvor sind die Abrafaxe, in der Templer-Serie, dem aus Lothringen stammenden Tankred begegnet, der zur Zeit der Kreuzzüge einer der Statthalter von Akkon ist. Tankred besitzt in Lothringen eine schöne, wenn auch nicht besonders große Burg.

In der Reformations-Serie verliest Johann von der Ecken auf dem Reichstag in Worms sämtliche Titel des jungen Kaisers Karl. Danach ist er auch Herzog zu Lothringen.

[Bearbeiten] Das reale Lothringen

Die Bezeichnung Lothringen kann sowohl für die heute noch so benannte Region im Nordosten Frankreichs als auch für historische Herrschaftsgebiete gebraucht werden. Ausgangspunkt war das Reich Lothars I. (Lotharii Regnum), welches nach der fränkischen Reichsteilung von 843 entstand und sich - "eingekeilt" zwischen West- und Ostfränkischem Reich - von der Nordseeküste bis zum Mittelmeer erstreckte. Das spätere Lothringen erwuchs dann aus dem Teilreich seines Sohnes, König Lothars II., das dieser von 855 bis 869 regierte und für welches, angelehnt an den Herrschernamen, die Bezeichnung Lotharingien geprägt wurde. Es umfasste u.a. einen Großteil der heutigen Benelux-Staaten, das Rheinland und das Elsass. Daraus entstand schließlich das Stammesherzogtum Lothringen, welches 925 in das Ostfränkische Reich eingegliedert wurde und damit für lange Zeit zum Heiligen Römischen Reich gehören sollte.

Der Besitz Lothringens blieb allerdings zwischen dem Reich und Frankreich durchaus umstritten. Nachdem Lothringen in zwei Teilherzogtümer (Ober- und Niederlothringen) zerfallen war, löste sich Niederlothringen bald in viele kleine Herrschaftsgebiete auf, von denen nicht wenige letztlich an Frankreich fielen, andere zu den Vorläufern der Niederlande und Belgiens wurden. Das Kernland blieb aber mit Oberlothringen und seiner Hauptstadt Nancy bis 1735 beim Reich. Dann aber beabsichtigte der lothringische Herzog Franz Stephan, der Gemahl der künftigen habsburgischen Kaiserin Maria Theresia zu werden. Um Frankreich entgegenzukommen, musste er sein Herzogtum eintauschen. Lothringen fiel zunächst als Lehen an den polnischen König und nach dessen Tod 1766 an Frankreich.

Bei der heutigen französischen Region Lothringen ("Lorraine") handelt es sich also nur um vergleichsweise kleine Reste des ursprünglichen Territoriums. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1871, als Elsass-Lothringen von Frankreich an Deutschland abgetreten werden musste, verblieb das westliche Lothringen einschließlich Nancys bei Frankreich. Diese Eingliederung wurde 1919 wieder rückgängig gemacht.

Das Mosaik verlegt – möglicherweise versehentlich – das Lothringen des 13. Jahrhunderts nach Frankreich, obgleich es damals, wie beschrieben, insbesondere mit dem Gebiet um Nancy zum Heiligen Römischen Reich gehörte.

[Bearbeiten] Wikipedia-Links

[Bearbeiten] Folgende Hefte spielen auf Lothringer Territorium

395, 396, beinahe auch 397, 503 (erwähnt)
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